Polen
#51
Gut, da ich scheinbar nicht kompetent genug bin, selbst meinen Standpunkt voll und ganz klar zu machen, überlaß ich das mal jetzt einem anderen:

Zitat:
Zitat:... Mit Sorge betrachten die Polen die tektonische Verschiebung im deutschen Geschichtsbewußtsein der letzten jahre: IN der Überbetonung der deutschen Kriegs- und Nachkriegsopfer, in der penetranten Fokussierung der deutschen Medien auf die Schattenseiten der polnischen Geschichte - etwa die Judenprogrome 1941 und 1946 oder die Misshandlung der in polnischen Lagern internetierten Deutschen - bei gleichzeitiger Ignoranz der polnischen Leiden infolge des zynischen deutschen Überfalls und der mörderischen deutschen Besatzungspolitik während des Zweiten Weltkriegs empfinden die Polen immer wieder die alte deutsche Hybris und Verachtung gegenüber dem östlichen Nachbarn.
" Seien Sie auf der Hut vor der deutschen Juristerei" , warnte die Polen vor Jahren einmal Willy Brandt. Er sollte Recht behalten - nicht nur im Hinblick auf die abstrusen Verweise Verweise von Eichels Finanzministerium an die deutschen Vertriebenen, sie sollten vor polnischen Gerichten ihre Entschädigung einklagen, sondern auch bezüglich der deutschen Selbstgerechtigkeit, die in den für Deutschland negativen Folgen des Krieges ein Unrecht sieht. Die psychologischen Konsequenzen sind fatal:
In Deutschland bildet man sich nun ein, nicht an ein Opfervolk, sondern an einen "Vertreiberstaat " zu grenzen, an eine Nation von Dieben, die den Deutschen zuerst Schlesien geklaut haben, dann Autos und nun auch noch Jobs. Und gegen diese egoistische deutsche Sichtweise schwang der Sejm seine in eine pekuniäre Rechnung eingewicklete Moralkeule.
Quelle: Focus; Ausgabe Nr. 40 27.9.2004
Autor des Artikels: der polnische Publizist Adam Krzeminski

Schön und gut Wolf, mit deinen Ausführungen liegst du nicht soo falsch, nur verkennst du eben, das das Problem eben weiter gefaßt ist.
Und wenn es so einfah wäre wie du es schilderst, wenn ales so sachlich ablaufen würde, wäre es ja nicht mal soo das Problem.

Aber so passiert es eben nicht, weil man eben nicht nur mit purer Sachlichkeit operiert bzw. darauf rechnen kann.
Auch im heutigen Europa zählen noch die Volksseelen und die nationalen Stimmungen, jene zu ignorieren hieße ein gewichtiges systemelement und einen gewichtigen Mechanismus zu verkennen.
Ansosnsten wäre es ja kein Problem, wenn die Franzosen ihre bauern nicht so sehr protegieren würden, die Briten ihre Sonderstellung aufgeben würden etc.
So wie du die Funktionsweise Europas darstellt, so sollte es zum teil zumindest mal sein, ist es aber nicht und es wird noch wohl etwas dauern bis man ganz und agr auf die nationalen Sondercharaktere verzichten kann.

Aber solange das so ist, muss man eben damit rechnen, eben mit Polens sehr eigenwilliger Haltung, ebenso wie mit Frankreichs Wichtigtuerie gaullitischer Prägung.
das sind eben auch Fakten, die die Politik bestimmen. Und wenn m,an davon nix versteht bzw. sich darin nicht einfühlen kann, dann sollte man lieber die Kommentare lassen, denn dann fehlt einem leider das Verständnis für die Mechanismen der europäischen Politik und überhaupt für Europa an sich, dieses höchst fragile und komplizierte gebilde..... aber ich schweife ab.

Punkt ist, dass es eben nicht nur darum geht, dass Polen Geschichte aufarbeitet, die es lieber nicht soo gern zur kenntnis nimmt.
Punkt ist eben, wie ich schon geschrieben habe und wie es auch Krzeminski betont, dass es eben aus polnischer Sichtweise eine bodenlose Frechheit ist, wenn der alte Unterdrücker und Feind plötzlich mit dem erhabenen Zeigefinge moralisch die Autorität spielt und sich selbst asl Opfer stilisiert wie das manche nur zu gern machen und das nicht nur bei den Vertriebenenverbänden.
Und dan noch solche sache wie die Entschädigungsforderungen, ein wahere Hohn für Polen. Und dann solche Details, dass eben das Finanzminsiterium die vertriebenen auffordert in Polen zu klagen.
Kein wunder das dann sowas passiert, wie das der Sejm dann zum gegenschlag ausholt.
das methodisch-analytische problem wolf bei unserer Streiterei ist, nun ja
man kann eben leider nicht die Realität dafür verantwortlich machen, dass sie so kompilziert ist, sondern man muss mal eher nachdenken, ob man nicht die Realität etwas besser kennen sollte und sie nicht mit vorsatz simplifizierend verzerren sollte.
Und wie man die Reaktionen eben sieht, geht eben die sache doch etwas tiefer.

Daher begrüße ich auch bei dem Meeting von Schröder und Belka geamchte Aussage, dass alle Forderungen demnächst ad acta belegt werden sollen. Ein deutsch-polnische sJuristenteam soll die Mögleichkeit des Klagens beider Seiten nun für alle mal endlcih beseitigen. Ich hoffe, dass die entsprechenden Gesetze schnell ausgefertigt sind und schenl beschlosen werden in beiden Ländern, damit endlich mal da Ruhe herrscht.

Denn das deutsch-polnische Verhältnis zeigt ja noch ganz andere Risse, wie ja Krzeminski gut erkannt hat.
Das Polenbild vieler Deutsche ist heute genauso eindimensional wie früher ...

PS Wolf, mal soi als Tipp, zum projet Europa gehört aber, dass man die naderen Völker kennen lernt, ihr Mentalität, ihre Geschichte, dass eben ein transeuropäisches Verständnis allmählich entsteht, wodruch dan die Staaten auch besser sich miteinader innerhalb der eu arrangieren können.. mit deiner einstellung kann man in europa sicher nicht viel erreichen, wie gesagt, man kan sich die ralität nicht einfach wünschen bzw. fordernRolleyes
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