Zentralafrikanische Republik
#31
Möglicherweise zeichnet sich in Zentralafrika eine neuerliche Staatsspaltung ab: Die Zentralafrikanische Republik (ZAR) könnte evtl. in die Einflussgebiete von Rebellengruppen zerfallen, mit tatkräftiger Unterstützung der Nachbarn, namentlich Sudan und Tschad, die vor allem die im Norden und Südosten des Landes operierenden (muslimischen) Seleka-Rebellen unterstützen. Als Gegenpol bzw. gegen diese hat sich seit etwa einem Jahr die (christliche) Rebellengruppe der Balaka ausgeformt, die bislang vor allem als "Dorfwehr" eingesetzt wird. Zudem geistert in der Region noch die langsam erodierende LRA (Lord’s Resistance Army) dieses Wahnsinnigen Joseph Kony herum. Insgesamt betrachtet sind dies die "besten" Voraussetzungen für einen weiteren konfessionellen Zusammenprall sowie einen neuen zerbröselnden "failed state" im mittleren Afrika. Auch die dort agierende französische Schutzmacht wird dies mit ihren 300 bis 400 Soldaten wohl kaum verhindern können...
Zitat:Zentralafrikanische Republik

Smith: "Abkommen mit der Seleka haben nicht lange gehalten"

Rebellenführer aus der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) haben sich in Brazzaville auf einen Waffenstillstand geeinigt. Das Land sei de facto schon gespalten, sagt ZAR-Experte David Smith. [...]

Smith: [...] Und die Seleka-Rebellen haben - nach einigem Hin und Her und der Befürchtung, dass dies doch nicht passieren würde - ein Abkommen unterzeichnet. Auch wenn Berichte aus Brazzaville besagen, dass an diesen Waffenstillstand Bedingungen geknüpft seien. Die Seleka-Rebellen haben anscheinend eine größere Zahl an Posten in der Übergangsregierung der Zentralafrikanischen Republik gefordert. Es ist noch unklar, ob gegenüber der Seleka Konzessionen gemacht wurden. Aber die Tatsache, dass ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet wurde, ist definitiv eine gute Nachricht. Ich muss allerdings auch erwähnen, dass Abkommen mit der Seleka in der Vergangenheit nicht lange gehalten haben. [...]

Es ist aber dennoch wichtig zu betonen: Egal, ob die Seleka nun auf eine Teilung drängt oder nicht - die Teilung gibt es de facto schon. Durch das Land ist eine Grenze gezogen - durch Orte wie Bambari in der Mitte des Landes, wo alles nordöstlich von Bambari de facto in den Händen der Seleka-Rebellen liegt, und alles südwestlich von Bambari befindet sich de facto in den Händen der Anti-Balaka-Rebellen. [...] Und Beobachter, die die Situation sehr genau verfolgen, sagen, dass das, was Seleka tut, aus dem Ausland gesteuert wird - vor allem aus der Hauptstadt des Tschads, N'Djamena, und zu einem kleineren Teil aus der Hauptstadt des Sudans, Khartum.
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Schneemann.
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Nachrichten in diesem Thema
Zentralafrika - von Erich - 26.09.2010, 11:01

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