(Asien) Indonesische Marine

[Erich]

etwas ausführlicher:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/body_wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/body_wochenschau.html</a><!-- m -->

Im Sommer 2013 war bekannt geworden, dass die indonesische Marine drei vor mehr als zehn Jahren von der britischen BAe-Systems ursprünglich für Brunei gebaute übernehmen will.

Nach Ausbleiben weiterer Meldungen war zuletzt ein bloßes Gerücht vermutet worden, aber die Schiffe werden wohl tatsächlich für die indonesische Marine vorbereitet und sollen “noch in diesem Jahr operativ einsatzklar“ übergeben werden. In der vergangenen Woche wurden z.B. neue 76-mm Geschütze installiert.

1996 hatte Brunei drei Mehrzweck-Korvetten in Großbritannien bestellt. NAKHODA RAGAM, BENDAHARA SAKAM und JERAMBAK wurden zwischen Dezember 2003 und Dezember 2004 termingerecht fertig gestellt, schlossen auch ihre Werfterprobungen ab - aber dann verweigerte Brunei die Abnahme wegen „Nicht-Erfüllung geforderter Spezifikationen“. BAe-Systems hielt dagegen, dass die Schiffe völlig in Ordnung seien; nur die Besatzungen des Sultanats seien offenbar unfähig, sie zu fahren und die hochmoderne, komplexe Technologie zu betreiben.

Im Frühjahr 2005 wurde auch das Internationale Schiedsgericht (International Court of Arbitration) in Paris mit dem Streit befasst. 2007 entschied dieses zugunsten von BAe Systems. Brunei musste die Schiffe formell übernehmen, bot sie aber sofort zum Verkauf an; die deutsche Lürssen wurde mit der Rolle eines Zwischenmaklers beauftragt (durfte zugleich für Brunei neue Offshore Patrol Vessel und Wachboote bauen). Seit 2007 liegen die drei Korvetten bei der James Fisher Marine Services in Barrow (Großbritannien), wo sie nun für offenbar einen „Schnäppchenpreis“ einen neuen Eigentümer gefunden haben. Angeblich soll der gesamte Deal die indonesische Marine nur knapp 150 Mio. Euro (Baupreis 730 Mio. Euro) kosten.

Bei den drei 1.940 ts großen Schiffen handelt es sich um eine verkleinerte Version der ebenfalls von BAe Systems für die malaysische Marine gebauten Fregatten der LEKIU-Klasse. Hauptwaffensysteme sind Seeziel-FK MM-40 Exocet (Block 2) und das Flugabwehr-FK-System Seawolf. Ein speziell ihrem geringen Tiefgang angepassten Rumpfsonar befähigt die Schiffe auch zur U-Jagd; eine Plattform bietet Lande- und Startmöglichkeiten für einen mittelgroßen Hubschrauber. Über einen Hangar – und damit die Möglichkeit der permanenten Einschiffung eines Bordhubschraubers – verfügen die „Brunei-Korvetten im Gegensatz zu den malaysischen Fregatten aber nicht. Ob alle ursprünglichen Systeme auch bei Übergabe an die indonesische Marine noch installiert sein werden, oder ob es hier Modifikationen gibt, ist derzeit noch unklar. Offen ist auch, ob der Erwerb der drei ja seit mehr als zehn Jahren aufliegenden Schiffe sich letztendlich tatsächlich als „Schnäppchen“ erweisen wird. Einige Experten befürchten hier mögliche Parallelen zum Kauf der britischen UPHOLDER U-Boote durch Kanada.