Venezuela
In Venezuela gerät Präsidenten Maduro infolge zunehmender innenpolitischer Proteste verstärkt unter Druck. Es wäre allerdings unfair, die Verantwortung für die jetzigen wirtschaftlichen Probleme des Landes ihm bzw. seiner "schwachen" Regierungsführung alleine zuzuschieben. Die Probleme des Landes - Mangel, Misswirtschaft, Inflation, Kriminalität, Korruption - waren schon zu Zeiten von Chávez allgegenwärtig, nur hat dieser die Probleme schlicht ignoriert und sie mit Prestigeeinkäufen (u. a. Waffen) und antiamerikanischem Caudillismo-Getöse übertüncht. Und nicht viele ließen sich davon auch überzeugen, dass es dem Lande doch nicht so schlecht geht - vor allem, da die Bevölkerung mit durch Petrodollars finanzierten Sozialprojekten bei Laune gehalten wurde. Jetzt indessen wirkt sich dieses Wegignorieren der Probleme doppelt aus, und Maduro wird der "schwarze Peter" zugeschoben.
Zitat:Venezuela nach der Ära Chávez

Massive Proteste setzen Maduro unter Druck

In Venezuela leben die alten Feindschaften wieder auf. Bei Demonstrationen gegen den schwachen Präsidenten Maduro werden mehrere Menschen erschossen. Der reagiert mit einem Haftbefehl gegen einen populären Oppositionsführer - und mit der Ausweisung von Beamten des US-Konsulats.

Es sind nicht die ersten Demonstrationen für und gegen die sozialistische Regierung in Venezuela, diesmal aber ist der Zwist so gefährlich wie lange nicht. Mindestens drei Menschen wurden bei den Protesten in den vergangenen Tagen erschossen, zwei oppositionelle Studenten und ein Polizist. Mehrere Demonstranten wurden verletzt und verhaftet, und nun will die Justiz einen Oppositionsführer festnehmen. Es heißt, Leopoldo López werde im ganzen Land gesucht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, er habe die Gewalt angezettelt. Jeder dieser Konflikte zeigt, wie zerrissen diese südamerikanische Republik ein knappes Jahr nach dem Tod von Hugo Chávez ist. Die Bruchlinien ziehen sich mitten durch die verfeindeten Lager. [...]

Grund ist, dass das ölreiche Venezuela zunehmend chaotisch wird und Maduro immer mehr in Bedrängnis gerät. Die Inflation hat bereits mehr als 50 Prozent erreicht. In Supermärkten fehlen Grundstoffe wie Toilettenpapier. Regierungskritischen Blättern wie der traditionsreichen Gazette El Nacional geht das Zeitungspapier aus, weil Maduros Regierungslager die Devisen für die Einfuhr von Druckrollen nicht freigibt. Die Kriminalität wuchert, kürzlich wurden eine frühere Schönheitskönigin und ihr Mann nach einer Autopanne neben ihrer kleinen Tochter ermordet.
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Schneemann.
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Venezuela - von Cluster - 02.10.2003, 10:27
RE: Venezuela - von Schneemann - 07.05.2017, 11:39
RE: Venezuela - von Schneemann - 21.05.2017, 14:12
RE: Venezuela - von Schneemann - 03.02.2019, 13:36
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