(Europa) Norwegische Streitkräfte
#48
Nelson:

Die russische Armee ist in weiten Teilen ein Papierbär und Krieg ohne Risiko führen zu wollen (Erst nach Erringung See- und Luftherrschaft und dann erst mit erheblichen Verstärkungen und dann mit einem kompletten Korps etc etc) ist der Weg in die Niederlage weil:

1 zu langsam 2 zu langsam 3 zu langsam 4 zu langsam etc

Du unterschätzt meiner Meinung nach die Geschwindigkeit als Faktor in der Kriegsführung und wie sehr ein kühner, rasend schneller Zugriff den Gegner außer Konzept bringen kann. Man braucht von der norwegischen Grenze bis nach Murmansk gerade mal 2 Stunden. In einer so kurzen Zeit ist eine ausreichende Reaktion der Seestreitkräfte kaum möglich. Und eine russische Infanteriebrigade kann einen entschlossenen Angriff eines schweren mechanisierten Verbandes nicht aufhalten.

Folglich müssten und würden die Russen in diesem Gebiet deutlich größere Kräfte stationieren - wenn die Norweger eine solche Bedrohung dort aufstellen. Und es geht mir gerade eben vor allem anderen um diese Kräftebindung und nicht so sehr um Murmansk selbst!

Eine Präsenz von 200 norwegischen Kampfpanzern in 2 Stunden Entfernung von Murmansk würde die Präsenz erheblicher russischer Truppen dort erfordern um deren Vorstoß so weit zu verzögern, dass die Seestreitkräfte mit ins Gefecht eingreifen können. Russland hat aber eben nicht die Kapazitäten um überall ausreichend schwere Truppen stationieren zu können. Das heißt: jede russsische Brigade die in Murmans liegt (und liegen muss) fehlt Russland an der Westfront. Umgekehrt haben diese russsichen Streitkräfte aber eben keinen Offensivwert weil sie umgekehrt nicht nach Norwegen vorstoßen können weil das keinerlei Sinn macht (zu lange Wege durch zu schwieriges Gelände welches extrem leicht gesperrt und verteidigt werden kann).

Das heißt: die Bedrohung durch eine starke norwegische mechanisierte Komponente bindet russische Verbände in Murmansk welche dann aber dort festliegen und damit für die Kriegsführung im Baltikum oder in Polen ausfallen.

Zitat:falls die Russen nicht mit strategischen Atomschlägen reagieren würden, wenn man ihr wichtigstes Lager für Atombomben in Europa angreift

Man lässst heute ohnehin viel zu leicht die Gefahr eine Atomkrieges außer Acht und dass dieser durchaus geschehen kann. Und gerade dies spricht beispielsweise für mechanisierte schwere Streitkräfte da diese gegen die Strahlung und Wirkung der A-Waffen viel unempfindlicher sind und auch in einem nuklear verseuchten Land noch einige Zeit weiter operieren könnten. Es ist anzunehmen, dass die Russen gegen einen solchen norwegischen Vorstoß ja zumindest taktische Atomwaffen einsetzen würden. Je schneller aber die Norweger vordringen würden, je enger verzahnt mit den russischen Truppen sie wären, desto sicherer wären sie vor nuklearen Angriffen da diese dann die russischen Einheiten mit treffen würden.

Aber wie schon geschrieben ist der Zugriff auf Murmansk gar nicht so entscheidend als vielmehr die Bindung signifikanter russsischer Truppenteile in einer Position in der sie ansonsten wertlos sind - und die Russen kommen an dieser Bindung ja nicht vorbei, weil Murmansk einfach zu nah und zu sehr dem überraschenden Zugriff eines mechanisierten Großkampfverbandes ausgeliefert wäre, wenn man weiter nur eine Marineinfanteriebrigade dort belässt.

Für die gerade mal 52 Kampfpanzer reicht eine solche Marineinfanteriebrigade aber eventuell noch bzw sie kann einen so kleinen Panzerverband in jedem Fall so lange verzögern bis die Seestreitkräfte mit eingreifen können.

Würde Norwegen aber seine gigantischen Reichtümer aus seinem Staatsfond in ernsthafte mechanisierte Großkampfverbände (inklusive Luftabwehr, CRAM, Panzerartilerie) investieren, dann wäre diese Offensivbedrohung für die Russen so groß, dass sie zwingend wertvolle und große Verbände in Murmans festlegen müssten. Mit dem Ergebnis dass genau diese russischen Großkampfverbände dann an anderer Stelle fehlen.

Mitleser:

Die Gefahr eines Krieges mit Russland ist real. Man darf da den Status Quo und die vergleichsweise Stabilität welche das System Putin hier und heute garantiert nicht nach belieben extrapolieren. Russland ist sehr labil und schon recht geringe Störungen könnten hier eine Reihe von Dominosteinen zum Fallen bringen an deren Ende dann der vollumfängliche Krieg mit Russland steht. Auch ein Nuklear geführter Krieg ist in den nächsten Jahrzehnten möglich. Folglich muss man sich darauf vorbereiten.

Eine entsprechende norwegische Aufrüstung würde und sollte sich ja nicht auf das Hier und Heute ausrichten, sondern auf die Lage Morgen.
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