"Südschiene" von Afrika-China - Forum on China-Africa Co-ope
Erich schrieb:...

Es handelt sich zunächst um den "neuen Mega-Hafen Lamu" in Kenia. Die China Communication Construction Company errichtet dort bereits die ersten drei Liegeplätze für 485 Mio. USD. Nach dem Endeausbau bis etwa 2030 werden wohl über 25 Mrd. USD für 32 Liegeplätze investiert sein.
Der Hafen erhält über Schienen*)- und Straßenausbau sowie eine Ölpipeline (Lamu Port - South Sudan - Ethiopia (LAPSET-) Korridor Verbindung nach Süd-Sudan und Äthiopien.

Südlich davon wurde China Communication über die Tochterfirmen China Road an Bridge Corporation (CRBC) bereits 2011 für knapp 70 Mio. USD mit dem Ausbau des Hafens von Mombasa in Kenia beauftragt.
Dazu kommt ein Kontrakt über ca. 2,5 Mrd. USD zum Ausbau der Kenia Eisenbahn*) einschließlich des Baues einer Verbindung von Mombasa und Nairobi.

Als weiterer Hafen ist Bagamoyo in Tansania (nördlich von Dar es Salaam) im Entstehen.
Für rund 10 Mrd. USD sollen alleine Containerumschlagkapazitäten von 20 Mio. TEU p.a. für Containerschiffe bis zu 10.000 TEU Stellplatzkapazität errichtet werden.
Bagamoyo soll speziell für die Verbindungen nach Malawi, Sambia, Kongo, Burundi, Ruanda und Uganda dienen. Daher sind auch hier Ausbaupläne für Schiene*) und Straße vorgesehen.

*)
Interessant wäre, welche Spurweite für die neu geplanten oder auszubauenden Schienenstrecken vorgesehen ist. Mit Ausnahme der Tansam-Bahn (1.067 mm) ist in Tansania und in Kenia sowie in Äthipien nämlich die Meterspur gebräuchlich.
Das konkurriert mit der "Kap-Spur" der Tansam-Bahn, deren Spurweite einen Güteraustausch über Sambia bis Südafrika und Angola (Benguela-Bahn) ermöglicht.
Beide Netze sind nur schwer kompatibel.
Am 27. Oktober 2008 beschlossen Kenia und Uganda noch dazu eine gemeinsame ministerielle Kommission, die den Bau einer normalspurigen Eisenbahnverbindung (1435 Millimetern) vom Hafen Mombasa nach Uganda, Ruanda, Burundi, in die Demokratische Republik Kongo und den Sudan (heute: Südsudan) untersuchen sollte.
Damit wäre eine dritte Spurweite in Gebrauch (vgl. Wikipedia - Spurweiten *klick*).

Das hemmt den Fahrzeugfluß und den Gütertransport ungemein.

Im Endeffekt dürfte die Auswahl zwischen der "ostafrikanischen Meterspur" (Äthipien, Kenia, Tansania) oder der "südafrikanischen Kapspur" (Tansania, Sambia, Südafrika, Angola, Südkongo) getroffen werden.

China würde für diese Bahnstrecken wohl nicht diese in Tansania sonst übliche Meterspur (Karte *klick*) vorschlagen, sondern die sonst bis nach Südafrika gebräuchliche Spurweite von 1067 mm (Kapspur) bauen - oder zumindest von Bagamoyo eine solche Spur-Bahnlinie nach Dar es Salaam vorsehen.
Damit würde auch die von China gebaute TAZARA (vollständiger Name: Tanzania-Zambia Railway, Tansam-Bahn von Dar es Salaam nach Sambia entsprechende Aufwertung und Ergänzungen erfahren - auch, weil über Bagamoyo ein Ausweichen zum etwas verlodderten Hafen von Dar es Salaam möglich wäre.
inzwischen ist eine der angesprochenen Bahnlinien (Ausbau zwischen Mombassa und Nairobi) beauftragt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/news/2014-05/11/kenia-china-erhaelt-milliardenauftrag-fuer-bau-von-bahnstrecke-in-kenia-11173604">http://www.zeit.de/news/2014-05/11/keni ... a-11173604</a><!-- m -->
Zitat:Kenia

China erhält Milliardenauftrag für Bau von Bahnstrecke in Kenia

Aktualisiert 11. Mai 2014 17:36 Uhr

Nairobi (AFP) Chinesische Firmen haben sich im ostafrikanischen Kenia einen Großauftrag für den Bau einer Bahnstrecke gesichert. Den Vertrag für das Projekt mit einem Volumen von 3,8 Milliarden Dollar (knapp 2,8 Milliarden Euro) wurde am Sonntag unterzeichnet. In einem ersten Schritt soll binnen dreieinhalb Jahren die noch aus der britischen Kolonialzeit stammende mehr als 600 Kilometer lange Verbindung zwischen der Hafenstadt Mombasa und der Hauptstadt Nairobi erneuert werden. Auch Streckenabschnitte nach Uganda, Ruanda, Burundi und in den Südsudan sind für später geplant.
...
wobei mich interessieren würde, welche Spurweite die neue Bahnlinie haben wird.
Ergänzend:
Das ist eines der Investitionsprojekte Chinas
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-05/china-afrika-handelsvolumen">http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-05/c ... elsvolumen</a><!-- m -->
Zitat:China will 400 Milliarden Dollar in Afrika investieren

Peking will das Handelsvolumen mit Afrika verdoppeln. Es will noch mehr Kredite gewähren und einen Entwicklungsfonds aufstocken.


5. Mai 2014 17:29 Uhr China will seine ohnehin führende Handelsposition in Afrika in den kommenden Jahren drastisch ausbauen. Regierungschef Li Keqiang kündigte bei einem Besuch in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba an, das Handelsvolumen in Höhe von derzeit 200 Milliarden Dollar (rund 144 Milliarden Euro) bis 2020 auf 400 Milliarden Dollar zu verdoppeln.
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Ein konkretes Projekt ist der Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes im Bahnverkehr. Dafür sollen bestehende Kreditlinien von 20 Milliarden Dollar um weitere 10 Milliarden erweitert werden. Chinesischen Agenturmeldungen zufolge entwarf Li in Äthiopien die Vision eines Netzes, das "alle Hauptstädte verbindet". China verfüge über die entsprechende Technik. Die Volksrepublik werde gemeinsam mit Afrika daran arbeiten, dass der Traum wahr werde, sagte Li.

Chinesische Firmen im Ölgeschäft tätig

Zusätzlich soll ein Entwicklungsfonds für Afrika um zwei Milliarden Dollar aufgestockt werden. Weitere 100 Millionen Dollar will China für den Artenschutz in den Ländern zwischen Marokko und Madagaskar ausgeben. Für den Südsudan stellte Li acht Millionen Dollar an Entwicklungshilfe in Aussicht. In dem Bürgerkriegsland sind chinesische Firmen an Ölgeschäften beteiligt.
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Bei Besuchen führender chinesischer Funktionäre in Afrika wurden in der Vergangenheit immer wieder milliardenschwere Verträge über Rohstofflieferungen für die Volksrepublik geschlossen. Kritiker werfen der führenden asiatischen Wirtschaftsmacht vor, weniger an Entwicklungshilfe und stärker am Rohstoffreichtum des Kontinents interessiert zu sein.
man kann jetzt in der Tat sagen, China investiere nur zur Rohstoffgewinnung - allerdings habe ich den Eindruck, dass da auch für Afrika was bei raus springt, sozusagen eine win-win-Situation für alle Beteiligten, die allerdings mal der einen und mal der anderen Seite ein "mehr an Gewinn" ermöglicht.
Nur kann ich das auf den ersten Blick nicht als ethisch fragwürdig erkennen.
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