(Sonstiges) Chinas Trägerprogramm
#69
nu mal zurück zum Thema und ausgehend von eienr Kerntatsache und mehreren Nebenpuinkten einige Thesen zur Diskussion:
1. Tatsache:
China hat eine zunehmende amphibische Flotte
deren größte Schiffe <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sinodefence.com/navy/amphibious/default.asp">http://www.sinodefence.com/navy/amphibious/default.asp</a><!-- m --> auch mit Landedecks für einzelne Hubschrauber ausgestattet sind
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sinodefence.com/navy/amphibious/yuting.asp;">http://www.sinodefence.com/navy/amphibious/yuting.asp;</a><!-- m -->

2. Tatsache:
Alle benachbarten Staaten, die im potentiellen Einsatzbereich dieser Flotte sind, haben aber eine relative starke Luftwaffe und Erkampfkapazität

(Reichweite 3000 nm für die größeren Einheiten der Yukan- und Yuting-Klasse) Konfliktpotential - insbesondere Taiwan (Cobra Kampfhubschrauber), aber auch Vietnam, Malaysia, oder auch Indonesien (produziert die BO 105), mit denen Konflikte um Inseln im Südchinesischen Meer <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/index.htm?http://www.globaldefence.net/deutsch/brennpunkte/spratley.htm">http://www.globaldefence.net/index.htm? ... ratley.htm</a><!-- m --> denkbar sind ... von der Auseinandersetzung mit Japan wegen der Senkaku-Inseln (das soll keine Bevorzugung sein, ist lediglich leichter zu schreiben) <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/index.htm?http://www.globaldefence.net/deutsch/brennpunkte/senkaku.htm">http://www.globaldefence.net/index.htm? ... enkaku.htm</a><!-- m --> ganz zu schweigen -
und die Eigenbewaffnung der Landungsschiffe mit Zwillingskanonen ist ziemlich schwach

- das heisst:
3. Tatsache:
die chinesische Landungsflotte liegt im Ernstfall auf dem Präsentierteller und die Marines werden mit ihren amphibischen Panzern abgemetzelt.


Die Chinesen haben also nur eine Chance, wenn sie mit eigener Luftnahunterstützung die Verteidiger im Landungsbereich niedrig halten können. Weil nun die Anmarschwege angreifbar sind und der Einsatzradius eigener fliegender Feuerunterstützung nicht unendlich ist, ergibt sich das Problem, dass eigene ground-attack-Kräfte in das Landungsgebiet gebracht werden müssen:
der effektivste Schutz der Landungstruppen wird durch Kampfhubschrauber erreicht, die mit Panzerabwehrwaffen, Maschinenkanonen gegen "weiche Ziele" und Luft-Luft-Rakten (gegen feindliche Drehflpgler) ausgestattet sind - z.B. mit der russischen AT-6 Spiral (Reichweite 5000 m) oder der AT-3 Sagger (Kampfreichweite 3000 m) und SA-7 Grail (wie die jugoslawischen Gazelle)
dazu nur so als "Richtwerte":
die Mi-24 Hind (von den Russen auch zur Feuerunterstüzung bei amphibischen Operationen vorgesehen) hat einen Einsatzradius von 160 km,
der Apache von 230 km,
das heisst: die minimal 120 km zwischen dem Festland und Taiwan sind eigentlich schon zu viel, um chiniesische Kampfhubschrauber (die sich angeblich in der Entwicklung befinden) effektiv einsetzen zu können - die Chinesen brauchen also Transportmöglichkeit für Kampfhubschrauber in das Landungsgebiet zu bringen - und die wenigen Landeplattformen auf den LSTs werden bereits durch Transporthubschrauber belegt;

1. Schlussfolgerung:
Wenn die Marines der PLA keine Selbstmördertruppe ist werden wir über kurz (sehr kurz, weil sonst die amphiischen Schiffe keinen Pfifferling an Wert haben) oder lang mit Hubschrauberträgern für amphibische Operationen rechnen können - sonst ist die ganze bestehende amphibische Flotte nutzlos.


Wie kann ein solcher Träger beschaffen sein?
zwei Gedanken dazu:
a) die Eigenentwicklung von Docklandungsschiffen für Hubschrauber und LSTs erscheint mir unwahrscheinlich, da China dazu keine Vorbilder hat (zu hoher Entwicklugnsaufwand an Zeit und Kosten).
b) China hat die "Blaupausen" eines leichten Trägers (Melbourne, < 15.000 ts), der praktisch ohne wesentliche Modifikationen (abgesehen von neuen Maschinenanlagen, geändeten Liftmaßen und anderen Waffen für die Luftabwehr im NAhbereich) - und dieser leichte Träger hält dem Vergleich mit modernen leichten Trägern (GIUSEPPE GARIBALDI (13850 ts) - CHAKRI NARUEBET Carrier: full-load displacement of 11486 tons - HMS ILLUSTRIOUS (Invincible-Kl., 20.000 ts) durchaus stand;

2. Schlussfolgerung:
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ein eigener leichter Helo-Träger auf Basis der Melbourne-Konstruktion aufgelegt wird, sobald China eigene Kampfhubschrauber in Einsatzbereitschaft erhält.


Nun hatte ich bereits von der Angreifbarkeit der Nachschubwege gesprochen - ich würde von Kampfflugzeugen mit Luft-See-Waffen bis hin zu U-Booten alles auf diese NAchschubwege stürzen, was zum Versenken von Schiffen in der Lage ist. Die Exocet z.B. (einsetzbar von Hubschraubern - Pakistan - hat eine effektive Reichweite von > 50 km), und Taiwan hat auf der Cayuse sogar zwei Zielsuchtorpedos Mk 46 unerbringen können).

3. Schlussfolgerung:
Je weiter der Einsatzbereich der Landungstruppen vom Mutterland entfernt vorgeschoben wird, desto mehr benötigt China zur Sicherung der NAchschubwege weitere Flotteneinheiten mit großer U-Jagd-, Schiffs- und Flugabwehrkapazitäen.


Auch hier hat China mit der KIEW und MINSK zwei russische Träger, die diesen Einsatzbereich abdecken und mit eigenen PLAN-Hubschraubern (Reichweite KA 25 Hormone: 400 km; SA Dauphin: 2.880 km) weiträumige Seeraumabsicherung leisten können.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globalsecurity.org/military/world/china/images/kiev-at-shanhai.jpg">http://www.globalsecurity.org/military/ ... hanhai.jpg</a><!-- m -->

4. Schlussfolgerung:
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass China auf Basis der KIEW-Klasse eigene Träger auf Kiel legt, um längere Nachschubwege zu sichern


Nun sind solche Träger mit mehreren Schwachstellen versehen - insbesondere der Schutz der eigenen, im Seeraum operierenden Marineluftwaffe gegen Hochleistungskampfflugzeuge ist kaum zu gewährleisten.

5. Schlussfolgerung:
China muss also auch noch einen "mobilen Luftschirm" über seiner Flotte schaffen. Das kann nur mit "richtigen Flugzeugträgern" geschehen, die selbst Hochleistungskampfflugzeuge zum Einsatz bringen können.


Auch hierzu hat China inzwischen ein Modell:
6. Schlussfolgerung:
China wird mit zunehmender "Blue-Water-Ambition" auf Basis der Varjag weitere Träger in der 60.000 ts Klasse in Dienst stellen.


:merci: fürs lesen
:lol!: zur Diskussion freigegeben
:welcome:
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Chinas Trägerprogramm - von Erich - 22.09.2003, 20:07
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