(Afrika) Ägyptische Luftwaffe
#21
Zitat:Shahab3 postete
Im Text scheint ja schon vieles durch.

Es war ein bereits exisiterender ägyptischer Flugzeugbauer, der mit der Lizenzfertigung beauftragt wurde. Im Ganzen sollen 80 Maschinen gefertigt werden. Für einen Trainer ist das für ein Land wie Ägypten schon sehr, sehr viel. Somit ein Export durchaus denkbar. Jedoch ist Export und Lizenzproduktion halt auch immer so ne Sache?!
...
und dazu ist zu ergänzen, dass Ägypten bereits 40 dieser Trainer besitzt - mit den 80 zusätzlichen aus der Lizenzproduktion kommen also insgesamt 120 Maschinen in das Land. Dabei hat sogar Pakistan nur 39 Maschinen des Typs im Einsatz.

Export und Lizenzproduktion - das klappt nicht, wenn der Lizenzgeber gleichzeitig selbst Exporterfolge in den potentiellen Absatzmärkten wünscht (klassisches Beispiel: die chinesische J-10 ist mit russischer Turbine ausgestattet und darf deshalb nicht in Konkurrenz zu russischen Angeboten treten)
aber es kann klappen, wenn der Lizenzgeber
- über die Hintertür des Lizenznehmers einen Markteintritt in Regionen findet, die ihm sonst verschlossen wären (kann für China bei arabischen Ländern der Fall sein),
- der Lizenznehmer aus politischen Gründen auch wirtschaftliche "Bauernopfer" (schöner Begriff aus dem Schachspiel) hinnimmt (auch das ist den Chinesen zuzutrauen)
- der Lizenznehmer sich Anschlussgeschäfte mit hochwertigeren Flugzeugen erhofft (auch das könnte der Fall sein - wer auf chinesischen Trainern das Fliegen lernt wird auch für die Fighter in Betracht kommen);

Fragt sich dann nur, welchen Effekt es für den Lizenznehmer - in dem Falle also Ägypten hat.
Unzweifelhaft ist es sicherer, wenn über die Lizenzproduktion auch die Ersatzteile "im Lande" hergestellt werden, man ist gegenüber Liefersperren nicht mehr anfällig (Negativbeispiel: Venezuela).
Und: Ägypten wollte schon vor 50 Jahren seine eigene Luftwaffenindustrie haben. Das gehörte seinerzeit zu den "panarabischen Träumen" Nassers und hat heute auf pragmatischerer Basis sicher auch Attraktivität.
Der Anlauf mit Prof. Kurt Tank ist gescheitert - anstatt von Anfang an eine selbst entworfene Maschine zu produzieren, die dann technológisch und preislich gegenüber einem Standardmodell (damals der MiG 21) unterlegen ist setzen manche daher eher auf eine Lizenzproduktion als Einstieg.

China, Indien und Brasilien (Embraer) haben diesen Weg doch vorexerziert:
Schritt für Schritt von der Lizenz- und Ersatzteilproduktion bis hin zur Eigenentwicklung vergehen Jaaahre, aber das ist nicht ausweglos - sondern im Endeffekt der einzige Weg, sich das entsprechende know how zu erwerben.

In dem Zusammenhang ist wohl auch auf die enge Zusammenarbeit mit Pakistan hinzuweisen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globalsecurity.org/military/world/egypt/airforce.htm">http://www.globalsecurity.org/military/ ... rforce.htm</a><!-- m -->
Zitat:...The Egyptian and Pakistani governments reportedly agreed in November 2000 on a major bilateral defense trade agreement which involved the refurbishment of Egyptian Air Force (EAF) aircraft in Pakistan in exchange for the supply of Egyptian F-16A/B spare parts to the Pakistan Air Force (PAF).
....
Egyptian Air Force sources indicated in January 2001 that the EAF was to acquire a significant quantity of Karakorum K-8 advanced jet trainer/light strike aircraft from Pakistan, basically to replace its appr. 25 Dassault-Breguet/Dornier Alpha Jet MS1 advanced trainers and appr. 12 Dassault-Breguet/Dornier Alpha Jet MS2 light attack aircraft.
und die nächste chinesisch-pakistanische Maschine, an der Ägypten (auch preislich) Interesse haben könnte, existiert doch auch schon:
die FC-1/JF-17 MULTIROLE FIGHTER AIRCRAFT <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sinodefence.com/airforce/fighter/fc1.asp">http://www.sinodefence.com/airforce/fighter/fc1.asp</a><!-- m -->
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