Airbus vs. Boeing
#61
Mich würde mal interessieren, inwiefern in Frankreich die zukunftsträchtigen Arbeitsplätze angesiedelt sein sollen? Airbus ist doch an sich als Luft- und Raumfahrtkonzern ein zukunftsträchtiger Konzern.
Und inwiefern soll man in Deutschland hier in diesem Fall nicht zusammenhalten, da es hier doch um die Macht geht in einem multinationalen europäischen Konzern, insofern würde der Vergleich von Mannesmann und Vodafone auch ziemlich hinken.
Außerdem stehen auch hier in Sachen Airbus andere Wirtschaftspolitikkonzepte: Deutschland galt und gilt in der EU und wirtschaftspolitisch global als liberaler Handelsstaat, als zumindest ziemlich liberal im Vergleich zu anderen. Und diese anderen sind in der EU insbesondere die Franzosen, die auf eine lange Geschichte merkantilitistischer und neomerkantilistisch-protektionistischer Politik zurückblicken. Und dies zeigen die Franzosen eben auch in diesem Fall.
Ob das immer aber von Vorteil ist, ist eine andere Frage. Frankreich ist in Sachen Handelspolitik ein immerwährendes Ärgernis für und in Europa (Stichwort: Agrarpolitik) global und hat auch schon mehrfach den Unmut Brüssels auf sich gezogen. Die französisische Politik muss auch nicht unbedingt da immer Vorteile bringen, gerade in einem multinationalen Unternehmen wie Airbus, in dem man Partner verärgern wird.

Und zur Sache der Staatsbeteiligung: Einerseits hat Frankreich nunmal eine dirkete 15% Beteiligung und daher hat der französische Staat nunmal auch eine direkte verhandlungsoption, andererseits ist Airbus als ganzes eine staatlich unterstütztes und gefördertes Unternehmen, auch von Deutschland und von der EU. Man muss da unterscheiden zwischen strategischer europäischer Industiepolitik und Unterstützung, die auch Deutschland und die EU hier über Subventionen mitträgt (allerdings durchaus marktkonform im Ansatz) und einer dirkten, unternehmensinternen natiomalzentrierten Beeinflußung und Einmischung, wie Frankreich sie versucht, um allein nationale Ziele zu erreichen. Hier übertreibt Frankreich in seiner nationalprotektionistisch und merkantilistischen Politik.
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