Arabien - Arabische Liga
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Allahs neue Söhne

Eine Million hoch qualifizierte Araber arbeiten im Westen. Jetzt sollen sie ihren Heimatländern helfen – mit ihrem Wissen und ihren guten Beziehungen

Zitat:Die Aussichten im Nahen Osten sind düster. Das Bruttosozialprodukt aller arabischen Staaten zusammen beträgt weniger als das Italiens. Die neun führenden Länder haben in den Vereinigten Staaten zwischen 1980 und 1999 gerade mal 370 Patente angemeldet. Zum Vergleich: Südkorea brachte es im selben Zeitraum auf 16328 Patente.

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Auf die Ursachen verweisen mittlerweile schon zwei einflussreiche Berichte, die seit 2002 im Auftrag des UN-Entwicklungsprogramms von arabischen Wissenschaftlern und Politikern verfasst wurden. Demnach ist nicht der Mangel an natürlichen Ressourcen für die wirtschaftlichen Probleme verantwortlich. Es mangelt vielmehr an Freiheit – es gibt keine wirklich freien und regulären Wahlen. Es fehlt an Wissen – die gesamte arabische Welt übersetzt im Jahr lediglich 330 Bücher. Und es hapert an Frauenpower – das Potenzial einer Hälfte der Bevölkerung bleibt ungenutzt. Dass arabische Autoren die Berichte verfasst haben, macht die Aussagen glaubwürdig.

„Um den Zustand der arabischen Welt zu verbessern, müssen wir unser Schicksal in die eigene Hand nehmen“, sagt er. „Die Politik wird oft als Ausrede benutzt, um nichts zu tun. Doch weder die amerikanische Regierung noch Israel sind verantwortlich dafür, dass es in unseren Firmen, Institutionen und Organisationen keine internationalen Standards und kein gutes Personalmanagement gibt.“ Baker will die erfolgreichen Manager, Juristen, Ökonomen oder TV-Produzenten auch gar nicht unbedingt in ihre Heimat zurücklotsen, sondern das Wissen beider Welten nutzen.

Viele der Diaspora-Araber, glaubt Baker, seien heute mehr bereit als früher, sich zu engagieren. Eine Rolle spielt dabei sicherlich der 11. September, der die arabische Welt plötzlich in den Fokus des allgemeinen Interesses rückte. Umgekehrt aber hat man sich in der arabischen Welt schon viel länger für den Westen interessiert, wenn auch in Form einer Art Hass-Liebe. So konnte der Zorn auf die amerikanische Politik die Nachfrage nach amerikanischen Pässen nie drosseln...............
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