(Afrika) Südafrikas Marine
#53
wie wir schon im Thread für die Streitkräfte Angolas berichtet hatten, gibt es Gerüchte, wonach Angola den ehemaligen spanischen Flugzeugträger PRINCIPE DE ASTURIAS erwerben will. Ich habe mich immer gefragt, was das soll. Seit dem Ende des Bürgerkriegs hat der Staat wirtschaftlich enorm aufgeholt - auch dank der Rohstoffe, die von Erdöl (vor der gesamten Küste) bis hin zu Kupfer (bei Sambia) umfangreich vorhanden sind.
Der Kaufpreis -(und wenn es als Schrott ist) wäre also kein Problem - schwieriger ist die nötige Überholung, die Ausstattung und der spätere Betrieb. Angola, das bisher noch nicht mal eine ausreichende Küstenschutz-Marine hat, übernimmt sich als Einzelstaat massiv. Da werden wohl auch arbeitssuchende "Gastarbeiter" aus Portugal nicht recht viel ändern können.

Und ich hatte mir überlegt, wie eine Kooperation mit anderen Staaten vorgehen könnte:
- Angola hat als ehem. port. Kolonie gute Beziehungen zu Brasilien,
- hervorragende Wirtschaftsbeziehungen zu China und
- inzwischen eine relativ gute Nachbarschaft zu Südafrika.
Das sind mit Ausnahme von Indien und Russland die Schwellenländer, die über das Kürzel "BRICS" nicht nur wirtschaftlich verbunden sind, sondern auch politisch zunehmend kooperieren. Und Südafrika entwickelt zunehmend Einfluss auf die Staaten Süd- und Zentralafrikas.

Eine Überholung auf einer chinesischen Werft (kostengünstig, weil die Chinesen dann an die Konstruktionsdaten kommen) und ein gemeinsamer späterer Betrieb in Kooperation mit Brasilien und Südafrika (zum Schutz der Offshore-Ölfelder) wären also theoretisch denkbar. Schließlich liegt insbesondere der Schutz der Ölfelder (z.B. vor Piraten) - auch im Falle von Konflikten - insbesondere auch im Interesse Chinas.
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Zitat:...
Chinas Energieaußenpolitik am Beispiel Angolas

...
Erdöl stellt heute das größte Importgut Chinas dar. Insgesamt bezieht die Volksrepublik derzeit 46 Prozent seines Rohöls aus dem Nahen und Mittleren Osten, 32 Prozent kommen aus Afrika.
...
.

Langsam lichtet sich der Nebel:
Insgesamt besteht wohl nach "Tante Wiki" Interesse der Angolaner an weiteren ex-Schiffen der spanischen Marine.
Und die können dann mit Sicherheit die entsprechenden Schutzaufgaben insbesondere gegen Piraterie übernehmen.
Unterstützend könnte der Träger zur See-Kontrolle eingesetzt werden - und zwar mit Hubschraubern, nicht mit Senkrechtstartern wie bei der spanischen Marine. Und flexibel an unterschiedlichsten Schwerpunkten. Also ein schwimmfähiger Hubschrauberträger.

Ergänzend stellt sich die Frage, ob wirklich eine (ausschließliche) militärische Nutzung des span. Trägers angestrebt ist.
Und das Schiff möglicherweise auch als Versorger für die Bohr- und Förderplattformen genutzt werden soll - ähnlich, wie das Petrobras für die Minas Gerais in Erwägung gezogen hat. Der alte Träger war aber so verbraucht, dass diese Nutzung mit der nötigen Erneuerung der Maschinenanlagen in einer alten Hülle nicht mehr wirtschaftlich war. Bei dem möglichen Erwerbsobjekt sieht das dann schon anders aus.

Und da wäre es dann durchaus denkbar, einen entsprechenden "Pendeldienst" zur Versorgung zwischen den nördlichsten und südlichsten Ölfeldern vorzusehen, und die militärischen Überwachungs- und Kontrollaufgaben eher in den Hintergrund treten zu lassen.

So macht das Geschäft auch durchaus "Sinn". Ein "mobiler Helipad", der die Versorgung der (Bohr- und Förder-) Plattformen vor der Küste übernimmt, und ggf. in Kooperation mit der benachbarten südafrikanischen Marine zugleich für Überwachungs- (See-Kontroll-) und SAR-Aufgaben genutzt werden kann.
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