Mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei
#12
Schroeder ist nicht Chef der EU - was der sagt ist nicht verbindlich - er spricht weder fuer die Europaeische Union, weder fuer irgendeine Kommission, oder fuer das Europaeische Parlament - geschweige den fuer die Laender die ihre Europavertraege bzw Eu Reformen vom Volk selber abstimmen lassen - und Entscheidungen werden zum grossteil imemrnoch Einstimmig beschlossen - blockt ein Staat wars das mit dem Aufnahme gesuch der Tuerken - von daher sind mir solche Aussaegen latte und vollkommen irrelevant. Auch sollte dir bekannt sein das Politiker gerne luegen - sei es der irakische Informationsminister oder unser Bundeskanzler wenn er mit irgendwelchen Wahlkampfversprechen daher kommt.

Und wie gesagt du solltest auch mal bitte mit Quellen daherkommen - das ist bei dir generell ein Problem - ich kann auch viel sagen wenn der Tag lang ist - und Formulierungen a la - das ist keine Desinformation, isch schwöre, das kannst du mir Glauben - kannst dir sonstwohin stecken. Du kreuzt hier andauernd mit irgendwelchen Behauptungen auf ohne diese zu belegen. Deine Argumentation ist wirklich gut :
Zitat:ich kann dir offen sagen das dies der Wahheit entspricht und ich dich nicht desinformieren will
Ja solche beweise braucht man. Wieso Quellen, oder Verweise? Da kann ich auch kommen mit: "Die Erde ist eine Scheibe, das kannst du mir glauben, dass ist so."


Zu Spanien:
Spanien ist katholisch gepraegt - die Tuerkei islamisch - das kannst des drehen und wenden wie du willst - es gibt auch Deutsche oder Franzosen oder Briten die zum Islam konvertieren. Hat auch nix mit der Sache zu tun.

Zur Stellung der Christen in der "laizistischen" Tuerkei

Ein Pfarrer steht in der Türkei wegen freier Meinungsäußerung zum Völkermord an Armeniern und Assyrern 1915 unter Anklage
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.assyrien.de/deutsch/pressebericht120201.pdf">http://www.assyrien.de/deutsch/pressebericht120201.pdf</a><!-- m -->

Situaton der Christen in der Tuerkei
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stephanus-gt.com/christen.htm">http://www.stephanus-gt.com/christen.htm</a><!-- m -->
Laut der Webpage ist der Kirchenbau immernoch Verboten ( Stand der Webpage 2003) und Christen werden im Pass gekennzeichnet - sowas weckt boese Erinnerungen an unsere Geschichte.
In der Regel ist in der Tuerkei die Konfession im Ausweis automatisch vermerkt - wenn man aber bedenkt das die Sicherheitsbehoerde eine speziellen Abteilung für die christlichen Minderheiten hat , hat das in meinen Augen schon fast faschistoide Merkmale.

Christen in der Türkei sind 'Bürger zweiter Klasse'
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kath.net/detail.php?id=1365">http://www.kath.net/detail.php?id=1365</a><!-- m -->

Diskriminierung christlicher Minderheiten in der Türkei beenden!
Gesellschaft für bedrohte Völker fordert ein Ende der zweitklassigen Behandlung
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kath.net/detail.php?id=1387">http://www.kath.net/detail.php?id=1387</a><!-- m -->

Menschenrechtler: Die Türkei verletzt die Religionsfreiheit
Prozeß gegen türkischen Christen "quälend lange" hingezogen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kath.net/detail.php?id=2831">http://www.kath.net/detail.php?id=2831</a><!-- m -->

Türkei: Ermittlungen gegen Kapuziner wegen Taufe eines Muslims
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kath.net/detail.php?id=4182">http://www.kath.net/detail.php?id=4182</a><!-- m -->

Türkei: Christ wegen Videoaufnahmen von einem Friedhof verhaftet
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kath.net/detail.php?id=203">http://www.kath.net/detail.php?id=203</a><!-- m -->

Samuel P. Huntington - Kampf der Kulturen
Zitat:Erstens warf das Ende des Kalten Krieges, verbunden mit den durch die soziale und wirtschaftliche Entwicklung verursachten Erschütterungen, für die Türkei - wie für so viele andere Länder - grundsätzliche Fragen der »nationalen Identität und ethnischen Identifikation« auf, und die Religion bot sich als Antwort an. Das säkulare Erbe Atatürks und der türkischen Elite aus den letzten sechzig bis siebzig Jahren geriet zunehmend unter Beschuß. Die Erfahrungen, die Türken im Ausland machten, waren geeignet, in der Heimat islamische Gefühle zu wecken. So reagierten Türken, die aus Deutschland kamen, »auf die Ausländerfeindlichkeit dort durch Rückzug auf das, was sie kannten. Das war der Islam.« Herrschende Meinung und Praxis in der Türkei wurden mehr und mehr islamistisch. So wurde 1993 gemeldet, »daß Bärte in islamischer Fasson und verschleierte Frauen in der Türkei immer häufiger werden, daß immer größere Menschenmengen in die Moscheen drängen und daß es in manchen Buchläden von Büchern, Zeitschriften, Kassetten, CDs und Videos wimmelt, die Geschichte, Gesetze und Lebensweise des Islam verherrlichen und die Rolle des Osmanischen Reichs bei der Konservierung der Werte des Propheten Muhammad feiern.« Angeblich waren »nicht weniger als 290 Verlage und Druckereien, 300 Publikationen, darunter vier Tageszeitungen, mehrere hundert nicht lizenzierte Rundfunk-Stationen und etwa 30 ebenfalls nicht lizenzierte Fernsehkanäle mit der Propaganda für die islamische Ideologie befaßt«.*
Mit einer zunehmend islamistischen Stimmungslage konfrontiert, unternahmen die weltlichen Herrscher der Türkei den Versuch, fundamentalistische Praktiken zu übernehmen und fundamentalistische Unterstützung zu kooptieren. In den achtziger und neunziger Jahren unterhielt die angeblich säkulare türkische Regierung ein Amt für Religionsangelegenheiten, dessen Etat
den mancher Ministerien überstieg, finanzierte den Bau von Moscheen, verlangte Religionsunterricht in allen staatlichen Schulen und bewilligte Mittel für islamische Schulen, deren Zahl sich in den achtziger Jahren verfünffachte, in denen sie von etwa 15 Prozent der höheren Schüler besucht wurden, und die islamistische Lehren predigten und Tausende von Absolventen entließen, von denen viele in den Staatsdienst traten. In symbolischem, aber dramatischem Gegensatz zu Frankreich erlaubte die Regierung in der Praxis Schülerinnen das Tragen des traditionellen muslimischen Kopftuches - siebzig Jahre nach Atatürks Verbot des Fez.**
Diese Schritte der Regierung entsprangen im wesentlichen dem Wunsch, den Islamisten den Wind aus den Segeln zu nehmen; sie zeugen aber von der Stärke dieses Windes in den achtziger und frühen neunziger Jahren. Zweitens veränderte die Resurgenz des Islam den Charakter der türkischen Politik. Politische Führer, allen voran Turgut Özal, identifizierten sich ganz unverhohlen mit muslimischen Symbolen und Konzepten. In der Türkei verstärkte, wie anderswo auch, die Demokratie die Tendenz zur Indigenisierung
und zur Rückkehr zur Religion. »Begierig darauf, sich bei der Öffentlichkeit einzuschmeicheln und Stimmen zu gewinnen, mußten Politiker - und sogar das Militär, Bollwerk und Hüter des Laizismus - die religiösen Hoffnungen der Bevölkerung ins Kalkül ziehen : Nicht wenige der Konzessionen, die sie machten, schmeckten nach Demagogie.« Populäre Bewegungen hatten eine religiöse Tendenz. Während die Elite und bürokratische Gruppen, besonders das Militär, säkular orientiert waren, zeigten sich islamistische Gesinnungen sogar bei den Streitkräften, wo 1987 mehrere hundert Kadetten wegen vermuteter islamistischer Gesinnung die Militärakademie verlassen mußten. Die großen politischen Parteien sahen zunehmend die Notwendigkeit, sich bei Wahlen der Unterstützung durch die reaktivierten muslimischen tarikas (ausgewählte Gesellschaften) zu versichern, die Atatürk verboten hatte. Bei den landesweiten Kommunalwahlen im März 1994 konnte die fundamentalistische Wohlfahrtspartei als einzige unter den fünf großen Parteien ihren Stimmenanteil erhöhen : Sie erhielt knapp 19 Prozent der Stimmen, während 21 Prozent auf die Partei des Rechten Weges von Ministerpräsidentin Ciller und 20 Prozent auf die Mutterlandspartei des verstorbenen Özal entfielen. Die Wohlfahrtspartei eroberte die beiden wichtigsten Städte der Türkei, Istanbul und Ankara, und war besonders im Südosten des Landes überaus stark vertreten. Bei den Wahlen im Dezember 1995 erhielt die Wohlfahrtspartei mehr Stimmen und mehr Sitze im Parlament als jede andere Partei, und die beiden großen säkularen Parteien, die sich ei-
gentlich in den Haaren lagen, mußten eine Koalition eingehen, um eine Regierungsübernahme der Islamisten zu verhindern. Wie in anderen Ländern auch, kam die Unterstützung für die Fundamentalisten von den jungen, heimgekehrten Migranten, den »Geknechteten und Enterbten«, und von »neuen urbanen Migranten, den >Sansculottes< der großen Städte«.
* Eric Rouleau: "The Challenges to Tuerkey", Foreign Affairs 72 (November/Dezember 1993) S.119:
** Rouleau: "Challenges", S. 120; New York Times, 26 März 1989, S. 14

Kirchen duerfen nicht gebaut werden, Staat subventioniert Bau von Moscheen und religioese Schulen, ein Kapuzinerpater der einen Muslimen getauft hat landet in U-Haft, usw - hmm in der Tat sehr saekular/laizistisch - .
Das einzige was in der Tuerkei saekular ist, ist das Militaer und Teile der Eliten. Haette das Militaer da nicht allzuviel Macht wuerde das in der Tuerkei anders aussehn.

Und wo ist die Grenze - warum sollte man nicht Kasachstan oder Algerien aufnehmen wenn man die Tuerken aufnimmt. Das ist dann nicht mehr die Europaeische Union sondern die UN. Das Beitrittsgesuch der Tuerkei ist in meinen Augen das gleiche als ob sich Norwegen um eine Mitgliedschaft in der Arabische Liga oder in der Organisation der islamischen Konferenz bewerben wuerde.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2003/09/02/162890.html?s=1">http://www.welt.de/data/2003/09/02/162890.html?s=1</a><!-- m -->
Zitat:Erdogan-Visite von Parteienstreit überschattet
Ministerpräsident trifft heute Kanzler Schröder in Berlin - Debatte um EU-Mitgliedschaft der Türkei entbrannt
Ausm Arikel
Zitat:Zum Auftakt des Erdogan-Besuches in Deutschland hat die katholische Kirche die Religionspolitik der Türkei hart angegriffen. Die von Erdogan zugesagten Erleichterungen für religiöse Minderheiten seien "Lippenbekenntnisse" geblieben und dienten offenbar als "Schminke", um einen EU-Beitritt durchzusetzen, sagte der Leiter der Fachstelle Menschenrechte beim katholischen Missionswerk "Missio" in Aachen, Otmar Oehring, der Katholischen Nachrichten-Agentur. Die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International" kritisierte, in der Türkei sei die Folter "immer noch weit verbreitet".
Die Tuerken schummeln ein bischen - tun Reformen verabschieden ohne sie in die Tat umzusetzen und hoffen so in die EU aufgenommen werden zu koennen.
Hmm Aufnahme durch Betrug - tolle aussichten.
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