"Südschiene": Afrika-China
#13
Zitat:Paul Wolfowitz, warnt China vor unlauteren Geschäftspraktiken in Afrika
Es ist ja schon eine Schande, dass ein ehemaliges Mitglied der Bush-Administration Weltbankchef geworden ist. Aber dass der Wolfowitz dann auch noch öffentlich die Chinesen anprangert, weil er (Vermutung an) für "seine" USA in Afrika die Felle davonschwimmen sieht (Vermutung aus), ist dann der Gipfel. Rolleyes


Bezüglich Afrika kann ich aus eigener Erfahrung nur für Tansania sprechen, aber die Beziehungen dieses Staates zu China könnten nicht besser sein, wie es scheint. Die Chinesen haben nicht nur die TAZARA (Tanzania-Zambia-Railroad) in den 60ern gebaut, sondern seither auch sonst noch so einiges. So sollen viele der Hochhäuser in Dar es Salaam von chinesischen Baufirmen errichtet worden sein. Der Runway des Int. Flughafens von Sansibar wurde ebenfalls an ein chinesisches Unternehmen vergeben, dabei soll allerdings geschlampt worden sein (der Belag sei viel zu dünn aufgetragen worden). Also: die Chinesen bescheren den Tansaniern UNKOMPLIZIERT neue Verkehrswege und eine Skyline für ihre ansonsten total charakterlose Hauptstadt. Da läuft dann das Geschäft in anderer Richtung wahrscheinlich ebenso unkompliziert, sprich ohne Umweltauflagen und solchen Kram.

Die meisten Afrikaner sind zu arm, um sich für Umweltschutz zu interessieren, das muss den Westlern endlich mal klar werden! In Tansania z.B. verdienen viele Leute, von städtischen Ballungsräumen (Arusha, Dar es Salaam, Stone Town) und einigen Ausnahmen (z.B. die relativ reichen Maasai) mal abgesehen, ca. 40-50 US$ pro Monat, das sind weniger als 2 US$ pro Tag. Das reicht knapp zum Leben, also fürs Essen und sonstige Grundbedürfnisse, (bedeutet z.B. noch keine Stromversorgung für den Haushalt). Wer dermassen von der Hand in den Mund lebt, würde sich nicht mal um den Umweltschutz scheren, wenn er davon Kenntnis hätte. Da gehts primär mal drum, den nächsten Tag zu überstehen.
Katalysatoren? Russpartikelfilter? Kehrichtverbrennung? Ökostrom? Ich muss doch schon bitten! Davon ist man in Tansania noch weit entfernt. Demzufolge geht es völlig in Ordnung, dass die Chinesen dort ohne Umweltauflagen schürfen gehen. Ich finds zwar ethisch daneben und moralisch verwerflich, aber wenn man daran was ändern wollte, brauchts schon noch ein bisschen mehr als blosse verbale Anschuldigungen an die Adresse Pekings, notabene von einem Mann, der massgeblich an der Invasion des Iraks beteiligt war, wo wir ja alle wissen, worum es letztendlich ging: Erdöl für die US-SUVs...
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"Südschiene": Afrika-China - von Erich - 30.08.2005, 12:43
RE: "Südschiene": Afrika-China - von kato - 01.01.2025, 22:26

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