(Amerika) Streitkräfte der USA - allg. Sammelthread
#57
Verstehe. Es liegt also an meiner mangelnden Lebenserfahrung, dass ich in der Entwicklung neuer, moderner, effektiverer Atomwaffen keinen ernsthaften Versuch der Abrüstung der Atomwaffenarsenale sehe. Weil..*lach* die reine Anzahl der vorhandenen Sprengköpfe ja reduziert wird. Sorry meine Freunde, aber meine mangelnde Lebenserfahrung geht offenbar einher mit einem deutlichen Mangel an Naivität und Blauäugigkeit. Wink

siehe dazu auch: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/frieden/greenpeace_Massenvernichtungswaffenmaerz04.pdf">http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/ ... aerz04.pdf</a><!-- m -->
Zitat:Zusätzlich zu der allgemeinen Verpflichtung zur atomaren Abrüstung haben sich die Atommächte im Rahmen einer 13-Punkte- Erklärung im Jahr 2000 zu einem „...unequivocal undertaking ...to accomplish the total elimination of their nuclear arsenals leading to nuclear disarmament...“ verpflichtet (Punkt 6 der Erklärung). Den Verstößen gegen diesen Teil der Abmachung durch die Atombombenbesitzer wird allerdings so gut wie keine Aufmerksamkeit geschenkt.
Doch das nicht vertragskonforme Verhalten der Atommächte verdient Aufmerksamkeit. Die USA rüsten weniger „ab“, als dass sie „um“-rüsten. In drei neuen Dokumenten zu Sicherheitspolitik und Verteidigung hat die Regierung George W. Bush ihre Pläne dargelegt.
Im
- Nuclear Posture Review, herausgegeben vom Verteidigungsministerium Januar
2002,
- in der National Security Strategy, herausgegeben vom Weißen Haus September
2002, und in
- der Strategy to Combat Weapons of Mass Destruction, herausgegeben vom Weißen Haus im Dezember 2002 werden die Grundzüge der neuen Politik Washingtons dargelegt. Die USA behalten sich jetzt das Recht auf „pre-emptive“ und „präventive“ Verteidigung und dementsprechend prä-emptive und präventive Schläge vor. Präemptive Schläge sollen gegen Gegner geführt werden können, von denen die Gefahr eines Angriffs mit Massenvernichtungswaffen gegen die USA, deren Truppen oder Verbündete ausgehen könnte. Präventive Angriffe richten sich gegen Gegner, die dabei sind, sich Massenvernichtungswaffen zuzulegen.
Gegner können sowohl Staaten als auch nicht-staatliche Akteure sein. Beide
Vorgehensweise sind völkerrechtlich äußerst problematisch, ein präventives Vorgehen ist eindeutig völkerrechtswidrig. Das gilt schon beim Einsatz von „nur“ konventioneller Waffen. Werden aber, wie es die USA sich explizit vorbehalten, auch atomare Waffen eingesetzt, so ist dies praktisch immer völkerrechtswidrig.
Offizielle US- Politik ist es jetzt auch , neu- und weiterentwickelte Atomwaffen zu schaffen, die für den Kriegseinsatz tauglicher sind: „Mini-Nukes“ und nukleare „Earth-Penetrators“, sowie Atomwaffen mit reduzierter Falloutwirkung.
Die Wiederaufnahme von Atomwaffentests wird nicht ausgeschlossen, sondern die Vorbereitungszeit dafür wird verkürzt. Das seit 1993 nicht mehr genutzte Atomtestgelände in Nevada soll möglichst schnell reaktiviert werden können. Dementsprechend hat die US- Regierung mehrfach klargestellt, dass sie auch weiterhin nicht gedenkt, den von Präsident Clinton unterzeichneten internationalen Vertrag über ein vollständiges Verbot von Atomtests
(CTBT, Comprehensive Test Ban Treaty) zu ratifizieren.
.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Atomwaffen/npt.html">http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/th ... n/npt.html</a><!-- m -->
Zitat:Artikel VI (NPT)

Jede Vertragspartei verpflichtet sich, in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen über wirksame Maßnahmen zur Beendigung des nuklearen Wettrüstens in naher Zukunft und zur nuklearen Abrüstung [b]sowie über einen Vertrag zur allgemeinen und vollständigen Abrüstung unter strenger und wirksamer internationaler Kontrolle.
...
Dass man seine Arsenale über die nächsten Jahrzente hinaus auch noch zukunftsfähig macht, ist nicht als ernsthafte Bestrebung zu Abrüstung zu verstehen.

Und natürlich bin ich mir mehr als viele andere hier <in die Runde schau> darüber im Klaren, dass in diesem -wie in vielen anderen Punkten- Doppelstandards herrschen. Mein Post ist garnicht anders zu interpretieren, als dass ich genau darauf nochmal hinweise. Und ich werde auch nicht müde, darauf immerwieder hinzuweisen. Der -mit Verlaub- naiven Rechnung, dass der Tausch zweier rostiger Handgranaten gegen eine 500lbs Bombe eine "Abrüstung" bedeutet schließe ich mich daher eben auch nicht an. :hand:
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