12.06.2006, 00:23
@ Barcardi
Nur ein paar sehr kurze Ausführungen zu deiner Antwort:
Deine Ausführungen sind sehr interessant, nur gehen sie in Teilen auch nicht darauf ein, was ich kritisiert habe. Die Wirtschaftswissenschaft kann sicherlich herrlich bestimmte simple Zusammenhänge beschreiben, wenn die Modelle dann komplizierter werden und die dazugehörigen Rechnungen pro Ableitung mehrer Seiten lang werden, dann erreicht sogar die Wirtschaftswissenschaft fast ein gewisses Komplexitätsniveau in ihrer Deskription. Nichts destotrotz sind die Wiwi eine reine despriktive Wissenschaft, ohne weitergehende werklärendes Potenzial, da ungeprüft Annahmen übernommen werden und keinerlei Differenzierung durchgeführt wird.
Und zur Rationalität hab ich mich genügend ausgelassen. Eine unreflektierte völlig subjektive Bewertungsgröße wird hier angelegt: Reine individuelle Betrachtungsweise ohne Konzept dahinter. Und obwohl Rationalität daher prinzipiell völlig wertlos ist, ohne echten Informationsgehalt über die Ausrichtung, Programmierung des Aktion, wird sie trotzdem weiter angeführt.
Nur, was mein Problem war: Du hattest angefangen völlig nichtsaussagende Modelle zu zitieren, obwohl die Diskussion sich auf einem ganz anderen Niveau bewegte. Hier ging es viel eher um die Stabilität der globalisierten Wirtschaft und du führst dann völlig unrelevante Theoreme wie Ricardo und Heckscher-Ohlin an. Die erklären zwar ganz nette, dass gehandelt wird. Aber mehr auch nicht. Deshalb auch meine recht furiose Polemik. Wiwi erklärt eben (fast) nix.
Dazu mal später.
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Nur ein paar sehr kurze Ausführungen zu deiner Antwort:
Deine Ausführungen sind sehr interessant, nur gehen sie in Teilen auch nicht darauf ein, was ich kritisiert habe. Die Wirtschaftswissenschaft kann sicherlich herrlich bestimmte simple Zusammenhänge beschreiben, wenn die Modelle dann komplizierter werden und die dazugehörigen Rechnungen pro Ableitung mehrer Seiten lang werden, dann erreicht sogar die Wirtschaftswissenschaft fast ein gewisses Komplexitätsniveau in ihrer Deskription. Nichts destotrotz sind die Wiwi eine reine despriktive Wissenschaft, ohne weitergehende werklärendes Potenzial, da ungeprüft Annahmen übernommen werden und keinerlei Differenzierung durchgeführt wird.
Zitat:Natürlich ist Rationalität subjektiv. Das sollte gerade für ein VWLer kein Wunder sein weil dies im ersten Semester erläutert wird. Da spielen unterschiedliche Werte und das, was immer so schön als "asymetrische Information" bezeichent wird eine Rolle. Das ermöglicht den Handel auch erst, unterschiedliche Wertschätzungen und abnehmender Nutzen für ein Produkt im Überfluss, darauf basiert der Tauschhandel. Und weil diese Werte und auch die Bevölkerung an sich ständig wechseln, ist aus meiner Sicht immer Wachstum möglich. Der Zustand den man "pareto-effizienz" nennt wird daher nie eintreten. Tauschhandel werden daher immer realisiert werden können. Ob es sich nun um reales Wachstum handelt oder nur um ordinären Tauschhandel, das kann ich nicht vorhersagen.Kommunikation kann in vielerlei Interaktionsarten enden, so auch in Tauschprozesse, so sie denn funktional notwendig sind.
Was die Rationalität betrifft, so sagt dieser ökonomische Grundsatz nicht aus das die Menschen im Sinne des Homo oeconomicus rational handeln, sondern viel mehr das jeder gemäß seinen Werten und Wissens rational handelt, sondern das tut, von dem er glaubt das es für Ihn am Besten ist.
Man kann die These vertreten das ist Quatsch, aber solange es Gier, Neid und das Streben nach Wohlstand gibt ist es einfach nicht von der Hand zu weisen. Mansche Geisteswissenschaftler gehen sogar noch weiter und behauoten der Mensch ist schlecht.
Und zur Rationalität hab ich mich genügend ausgelassen. Eine unreflektierte völlig subjektive Bewertungsgröße wird hier angelegt: Reine individuelle Betrachtungsweise ohne Konzept dahinter. Und obwohl Rationalität daher prinzipiell völlig wertlos ist, ohne echten Informationsgehalt über die Ausrichtung, Programmierung des Aktion, wird sie trotzdem weiter angeführt.
Zitat:Was die Modelle angeht, so solltest du dir den Bereich VWL vielleicht nochmal überlegen, der besteht aus so gut wie nichts anderes.Ist mir bekannt, bin im Hauptstudium. Nur muss man, um Dinge kritisieren zu können, sie kennen.
Ich habe ja schon gesagt das die Wirtschaftswissenschaft noch in den Kindershuhen steckt.
Zitat:Was die mathematisierung angeht. Der Sinn einfache Sachverhalte in Mathematik zu verpacken hat sich mir auch in den ersten Semestern nicht erschlossen. Fügt man aber mehrere einfache Modelle zu einem komplexen zusammen so ist es ohne Mathematik nicht mehr überschaubar. Das ist der einzige Hintergrund. Und ich kann dir sagen das dies einen enorme Vorteile bescheren kann. Ein Garant für Richtigkeit ist es selbstverständlich nicht.Jetzt kommen wir schon dem zentralen Punkt näher: Solch umfänglichere Modelle erreichen durchaus ein gewisses Komplexitätsniveau, nur sind derart voll mit ceteris-paribus Annahmen und Idealisierungen, das sie letztlich fast nichts taugen außer für die Deskription bestimmter Zusammenhänge.
Nur, was mein Problem war: Du hattest angefangen völlig nichtsaussagende Modelle zu zitieren, obwohl die Diskussion sich auf einem ganz anderen Niveau bewegte. Hier ging es viel eher um die Stabilität der globalisierten Wirtschaft und du führst dann völlig unrelevante Theoreme wie Ricardo und Heckscher-Ohlin an. Die erklären zwar ganz nette, dass gehandelt wird. Aber mehr auch nicht. Deshalb auch meine recht furiose Polemik. Wiwi erklärt eben (fast) nix.
Zitat:Wie kommt es zu Institutionen? Die Gesellschaft schafft informale Institutionen, abhängig von Kultur u.s.w.. Diese diese dienen dann als Basis für formale Institutionen wie Gesetze, Property rights u.s.w., welche nur funktionieren wenn gewährleistet ist, das diese durchgesetzt werden können. Erst in diesem Rahmen, und nicht vorher, wird die Wirtschaftswissenschaft aktiv und tut das, was sie soll, Ressourcen/Dienstleistungen effizient verteilen.Naja, so ganz einverstanden bin ich damit nicht, vorallem der zweite Teil deiner Erklärungen ist für mich wirklich ziemlich daneben, weil viel zu kurz gefaßt. Mit dem Konsensprinzip wird in den Sozialwissenschften schon seit gut 30 Jahren nicht mehr gearbeitet. Und der Begriff der gängigen Werte ist doch ziemlich schwammig...
Wie kommt es das Institutionen zerbrechen? Dann wenn Institutionen durch Volksvertreter errichtet werden die nicht konsistent im Bezug auf die gängien Werte sind. Das heisst wenn man Habgier und Neid durch Gestze ausschließen will, funktioniert das nicht, man muss den Menschen ändern.
Dazu mal später.
Zitat:Meine Erfahrung ist einfach die, das Leute Kritik in dieser Form an der Wirtschaftswissenschaft üben einen völlig falschen Anspruch an diese stellen.Dummerweise hampeln aber überall Wiwis rum und glauben, mit ihren ceteris-paribus Lösungen irgendwas sinnvoles sagen zu müssen. Desweiteren hat über den Neoliberalismus die Wirtschaftsgläubigkeit sich lange relativ derbe auch ideologisch zementiert gehabt. Ich erinnere nur an den lachhaften Washington consensus.
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