Globalisierung
#31
Ich denke, barcardis Antwort ist sehr gelungen.

Daher von meiner Seite nur ein paar kurze Anmerkungen:

Das Wirtschaftsystem ist - wied der Name sagt - eben ein System und mit den Vorstellungen von Input/Output generell ganz gut beschreibbar, zumindest allgemein.
Ein Input führt über eine oftmals spezifische und hochkomplexe Transformation zu einem Output. Und dieser Output wird wiederum zu einem neuen Input in einem neuen System usw. Dieser Input-Output-Zusammenhang läßt sich also - je nach Referenz - vertauschen und dies zeigt die sehr gegliederte, zusämmenhängende Struktur des Wirtschaftssystems. Einfach nur zu sagen, dass wäre ein Schneeballsystem, geht deshalb wohl zu kurz, da sowohl Ressourcen, als auch Technologie und Arbeit reale Inputs sind und man hier kein Nullsummenspiel hat. Wäre das nämlich ein Schneeballsystem, müßte alles unter dem Gesichtspunkt der Umverteilung laufen. Doch in Wahrheit haben wir über das Zusammenwirken diverser Produktionsfaktoren einen Mehrwert in der Verknüpfung unserer Inputs. Wie heißt es so schön: Ein ganzes, ein produkt ist mehr nur als einfach nur die Summe seiner Teile.

Die Ressourcenfrage wurde in diesem Zusammenhang schon näher von Barcardi behandelt.

Zum Thema Armut:
Das ist ein recht schwieriges Thema, weil sich hier Soziologen und Wirtwischaftswissenschaftler um statistische und methologische Fragen streiten. So weit ich aber in der Thematik belesen bin, könnte man die durch Globalisierung induzierte und sich selbst verstärkende Entwicklung insofern beschreiben, dass die absolute Armut inzwischen abgenommen hat, das aber letztlich die relative Armut eher zugenommen hat.
Richtig Arme, die nur mit weniger als einem Dollar pro Tag leben müssen, gibt es weniger. Der Tagessatz von einem Dollar ist hier nur ein Kriterium, um die absolute Armut besser charakterisieren zu können. Die relative Armut aber hat zugenommen, da diese Armut immer innerhalb der Gesellschaften über Vergleiche mit dem Durchschnitt mit den Einkommens- und Vermögensverhältnissen zustande kommen. Und da in vielen Geselslchaften die soziale Polarisierung eher zugenommen hat, d. h. also ein mittelgroßer Teil der Gesellschaft erheblich reicher geworden ist, ist auch das durchschnittliche Einkommen gestiegen (in der Statikstik). Nur kommt das eher wenigen, dann aber extra viel zu gute und so bleiben viele in den Entwicklungsländern doch in der Armut stecken. Nicht nur rein statistisch. Öffnen sich nämlich Märkte, dann steigen oft auch die Lebenshaltungskosten enorm an und trotz leichter Verbesserungen im Einkommen rutschen so schnell breite Bevölkerungsschichten wieder in die Armut hinein.

Zitat:Und nebenbei, auch die Wiwis haben diese Problematik erkannt. Darauf basiert die gesamte Wirtschaftswissenschaft. Das Kardinalproblem der Wiwi ist die effiziente Verteilung knapper Resourcen. Nicht die Lösung des Resourcenproblems.
Allerdings nur unter der Hauptprämisse, die Gewinne zu maximieren bzw. den Nutzen zu maximieren. Das Bestandsproblem wird da zusehends ausgeblendet (wenn es überhaupt mal bedacht wurde) und auch die Frage nach der Rationalität wirtschaftlichen Entscheidens wird nicht weiter thematisiert.
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