17.05.2006, 22:39
Zitat:Bedenkt man noch, daß der Iran eine Öl-Börse auf Euro-Basis gründen willDie iranischen Pläne waren bisher nicht mehr als Polemik und haben null Bedeutung für den Handel von Rohöl, insbesondere wenn man damit die USA treffen wollte, Stichwort Öl-Ausfuhrzahlen von Iran. Dazu gabs vor geraumer Zeit mal einen etwas tiefergehenden Artikel beim Spiegel, in dem die einzelnen Probleme, die sich aus einem solchen Schritt ergäben, übersichtlich dargestellt worden sind.
Siehe:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,405160,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,405160,00.html</a><!-- m -->
Was Venezuela angeht, so bekommen die vielleicht einen großen Prozentsatz von den Unternehmen, aber wie sie den abrechnen, ist letztlich für den Handel des Öls, das dann auf den internationalen Markt kommt, wieder unbedeutend. Es ist ausschlaggebend, wo das Öl gehandelt wird, und das sind zwei wesentliche Plätze: Nymex in New York und IPE in London. Solange dort das Öl in Dollar gehandelt wird, ändert sich durch Entscheidungen wie die Irans oder Venezuelas gar nichts, egal wie viel Öl die besitzen.
Solange Chavez also nicht ankündigt, eine völlig eigene Börse gründen zu wollen (und das tut er ja bisher offenbar nicht), bliebe ihm nur, die staatlichen Fördermengen über die in Teheran geplante Börse auf Kisch zu verkaufen, mit gelinde gesagt unsicheren Perspektiven. Alles in allem eine sehr riskante Geschichte, zumal Chavez' Macht in Venezuela einzig und allein auf den Erlösen aus dem Öl beruht und wenn er seinen Anhängern erst mal keine finanziellen Geschenke machen kann, ist der Ofen für ihn ganz schnell aus.