Polen
Zitat:Ich kenne nicht die genauen Zahlen, aber man müsste Verträge mit unzähligen Ländern machen um die gleiche Menge Gas und Öl zu bekommen wie aus Russland.
Und damit willst du jetzt was suggerieren? Dass es aufwändiger ist? Aufwendigkeit ist nur dann ein Problem, wenn damit Teuerung einhergeht. Wie sich ein Monopolist auf die Preisentwicklung auswirkt, ist dir aber schon bekannt, oder?! Russland wird zum Monopolist für den deutschen Energiemarkt, wenn wir so agieren, wie du es vorschlägst.

Zitat:Mir wäre auch neu das südamerikanische und afrikanische Länder verlässlicher wären als Russland. Hinzu kommen geographische Hindernisse.
Geographische Hindernisse, die größer sind, als eine Pipeline durch die Ostsee zu ziehen? Sorry, aber auf dem Rohstoffmarkt gibt es überhaupt keine geographischen Hindernisse. Japan bezieht sein Öl wesentlich vom Persischen Golf.
Und warum sollten Länder, die viel mehr auf einen einzelnen Kunden und einen einzelnen Handelsvertrag angewiesen sind, unverlässlicher sein als Russland, das sich inzwischen zum Hauslieferant für eine ganze Zahl an Staaten entwickelt hat und einen gegen den anderen ausspielt?! Die Realität in der Ukraine und die Kommentare von Gazprom in letzter Zeit bzgl des Energiemarktes in Europa stehen diametral dem gegenüber, was du für unseren treuen Lieferanten Russland annimmst.

Ich bin wahrhaftig kein Freund übermäßiger polnischer Ansprüche, aber derzeit denke ich, wäre eine Einbeziehung Polens ein weitaus kleineres Übel gegenüber den langfristigen Unabwägbarkeiten, die sich aus einer derartigen Abhängigkeit von russischen Energielieferungen ergeben. Russland hat in Europa politisch verloren, gegenüber NATO und EU, und jetzt versucht man, mit wirtschaftlicher Stärke, die Russland im Energiemarkt unbestreitbar hat, diese Defizite wiedergutzumachen. Russland hat kein Interesse daran, mit einem geeinten Europa bzw. einer geeinten EU zu verhandeln, sondern will eine solche Front so weit wie möglich zerschlagen. Die derzeitigen Pläne für die Pipeline spielen Moskau dabei so günstig wie sonst nichts in die Hände und in Berlin war man diesbezüglich unter Schröder auf beiden Augen blind. Es bleibt abzuwarten, wie sich das jetzt unter Merkel weiterentwickelt.
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