16.10.2005, 16:10
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Zitat:Die Blumen des Bösen
Am 60. Geburtstag der Partei schwelgt Kim Jong Il im Personenkult. Er spendiert seinen Soldaten Farbfernseher - Lebensmittel werden aber wieder rationiert. [...]
Rund 6,5 Millionen Menschen, vor allem Alte, Kranke und Kinder, sind laut Uno-Welternährungsprogramm (WFP) nach wie vor auf Lebensmittelspenden angewiesen. Gleichwohl wollen die Funktionäre von 2006 an nur noch langfristige Entwicklungshilfe und keine Reis- oder Bohnensäcke mehr. Sie drängen die Helfer außer Landes, weil die Bauern mehr ernten als früher, wie die offizielle Begründung heißt. In Wahrheit möchte Kim wohl bei den nächsten Verhandlungen über sein Atomprogramm nicht mehr als bedürftiger Gesprächspartner erscheinen. [...]
Unterdessen mehren sich die Zeichen, dass Kim zu jener strengen Planwirtschaft zurückkehrt, die er in den vergangenen Jahren notgedrungen gelockert hat. Reis, Mais und Weizen dürfen seit diesem Monat nicht mehr auf den privaten Märkten verkauft werden. Wie vor der Hungersnot werden solche Grundnahrungsmittel nur noch auf Bezugskarten zugeteilt.
Offenkundig will die Führung damit auch die schlechtbezahlten Arbeiter der maroden Staatsfabriken besänftigen, die sich die hohen Preise nicht mehr leisten konnten - geschweige denn Luxusgüter.
Kurz nach dem Parteigeburtstag am vorigen Montag rollen Lkw-Kolonnen mit Farbfernsehern Marke "Arirang" durch Pjöngjang. Es sind Geschenke des Führers, aber nur für den "Kern der mächtigen nordkoreanischen Nation", die Armee. [...]