05.10.2005, 15:13
Zitat:Wirtschaftlich scheint Venezuela von diesen Maßnahmen eher zu profitieren.Woran machst du das denn fest? Venezuela verdankt sein Geld vor allem den in letzter Zeit kontinuierlich steigenden Ölpreisen. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Profitabilität der Wirtschaft insgesamt (die faktisch nur vom Öl getragen wird) eher abgenommen hat. Die tragende Ölfördergesellschaft hat laut Credit Suisse inzwischen mit einem Defizit zu kampfen, wenn ich mal dem Länderdossier bei globaldefence glauben darf. Wenn man sich mal die Vergangenheit anschaut, dann folgt das dem Trend vom sozialistisch geprägten Staat vereinnahmter Firmen, insbesondere dann, wenn die fachliche Kompetenz der neuen Führungskräfte zweifelhaft ist.
Zitat:Wo findet das denn in Venezuela statt?Das wird durch deine eigene Quelle nicht wirklich gedeckt, wenn man sich den Text dort mal genauer durchliest. Tatsächlich werden für Venzuela exakt die gleichen Verstöße wie für Mexiko aufgezählt. Der einzige Unterschied zwischen beiden Staaten ist, dass in Venezuela Deutschland eine Präsenz zur Verbesserung der Menschenrechte (siehe das genannte Programm) hat und in Mexiko nicht. Insofern ist hier eher von einer interessengestützten Rhetorik á la "es wird aber alles besser" auszugehen, man muss ja sein Engagement rechtfertigen. Die Fakten (auch das Auswärtige Amt lügt nicht gern) dagegen sprechen für sich.
Es ist keine weitrechende Gefährdung der Bürger- und Menschenrechte in Venezuela feststellbar, und systematische Menschenrechtsverletzungen gibt es dort nicht. Das, was an Menschenrechtsverletzungen in jüngster Zeit in Venezuela vorgefallen ist, kann nur mittelbar der derzeitigen venezuelanischen Regierung anzulasten. Insgesamt ist die Situation im Bezug auf die Bürger- und Menschenrechte in Venezuela für lateinamerikanische Verhältnisse eher gut, und besser als z.B. in Mexiko.
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Chavez ist vor allem wegen seiner populistischen Sozialprogramme der Held des Volkes. Ob die sich aber langfristig bezahlt machen, muss man erst einmal abwarten. Bezweifelt werden darf es ruhig angesichts der Handhabung des Erdölgeschäftes sowie des Fehlens greifbarerer Methoden zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Und das Volk ist ein launisches Wesen. Die derzeitge absolute Abhängigkeit der Regierung vom Ölgeschäft könnte sich eines Tages als auf Sand gebaut erweisen. Wenn dann die Einnahmen wegbrechen, gibt es keine Wirtschaft, mit der das kompensiert werden kann.