25.09.2005, 14:20
@Thomas:
Meines Erachtens misst du hier mit zweierlei Maß, insbesondere was die Briten im Vergleich zu den Amerikanern angeht:
Als damals die Sache mit Abu Ghureib rauskam, war relativ schnell in britischen Zeitungen von vergleichbaren Exzessen unter britischen Soldaten zu lesen, inkl. Fotos. Wir reden hier nicht davon, dass da einer mal im Feuergefecht für fünf Sekunden die Kontrolle verloren hat, es geht um exakt_die_gleichen Vergehen. Der einzige Unterschied ist, dass die Briten erstens nicht so ausgedehnte personelle Engagements wie die USA im Irak haben und zweitens der Pressefokus, wenn es um operative Aussetzer geht, ziemlich eindeutig bei den Amerikanern liegt.
Der Punkt ist einfach, dass m.E. die wenigsten Soldaten, egal, aus welcher stabilen Situation er von zu Hause kommt, gegen derartige Verhaltensweisen gefeit ist. Insbesondere halte ich es für extrem gewagt, hier Spezifika der US-Gesellschaft für diese Verhaltensweisen verantwortlich zu machen. Oder anders ausgedrückt, ich glaube nicht, dass es unter westeuropäischen Armeen solche Vorfälle nicht geben würde, ständen die Soldaten unter vergleichbaren Einsatzcharakteristika. Das haben die Briten im Irak ebenso gezeigt wie die kanadische Airborne in Somalia. Gute Betreuung und lange Trainingsvorbereitung schön und gut, aber das passt nun mal nicht zu dem enormen personellen "Verschleiß" (damit meine ich die Einsatzrotation, nicht Verluste) und der Einsatzdauer, die den Amerikanern entstehen. Aufgrund dieser quantitativen Anforderungen leidet automatisch auch die Vorbereitung des einzelnen Soldaten, das würde m.E. jedem anderen Staat in der gleichen Lage ebenso gehen. Dass es nicht richtig ist und vermieden werden sollte, ist eine ganz andere Frage und hat damit nichts zu tun.
Meines Erachtens misst du hier mit zweierlei Maß, insbesondere was die Briten im Vergleich zu den Amerikanern angeht:
Als damals die Sache mit Abu Ghureib rauskam, war relativ schnell in britischen Zeitungen von vergleichbaren Exzessen unter britischen Soldaten zu lesen, inkl. Fotos. Wir reden hier nicht davon, dass da einer mal im Feuergefecht für fünf Sekunden die Kontrolle verloren hat, es geht um exakt_die_gleichen Vergehen. Der einzige Unterschied ist, dass die Briten erstens nicht so ausgedehnte personelle Engagements wie die USA im Irak haben und zweitens der Pressefokus, wenn es um operative Aussetzer geht, ziemlich eindeutig bei den Amerikanern liegt.
Der Punkt ist einfach, dass m.E. die wenigsten Soldaten, egal, aus welcher stabilen Situation er von zu Hause kommt, gegen derartige Verhaltensweisen gefeit ist. Insbesondere halte ich es für extrem gewagt, hier Spezifika der US-Gesellschaft für diese Verhaltensweisen verantwortlich zu machen. Oder anders ausgedrückt, ich glaube nicht, dass es unter westeuropäischen Armeen solche Vorfälle nicht geben würde, ständen die Soldaten unter vergleichbaren Einsatzcharakteristika. Das haben die Briten im Irak ebenso gezeigt wie die kanadische Airborne in Somalia. Gute Betreuung und lange Trainingsvorbereitung schön und gut, aber das passt nun mal nicht zu dem enormen personellen "Verschleiß" (damit meine ich die Einsatzrotation, nicht Verluste) und der Einsatzdauer, die den Amerikanern entstehen. Aufgrund dieser quantitativen Anforderungen leidet automatisch auch die Vorbereitung des einzelnen Soldaten, das würde m.E. jedem anderen Staat in der gleichen Lage ebenso gehen. Dass es nicht richtig ist und vermieden werden sollte, ist eine ganz andere Frage und hat damit nichts zu tun.