Schiffsnamen
#32
Zitat:pseunym postete
Wenn ich Namen wie Bismarck, Tirpitz, Gneisenau, Hipper oder Graf Spee verwende, "ehre" ich nicht nur die Schiffe entsprechenden Namens, sondern auch die urspruenglichen Persoenlichkeiten und deren Gedanken. Ob ein demokratischer Staat wie D. dann Personen ehren soll, die keine demokratischen Anwandlungen gezeigt haben, sondern in einer Monarchie ganz gut gelebt haben und auch zu deren Verfechtern gehoerten (egal welche (lobenswerten) anderen Erfolge und Leistungen sie hatten *1), ist offen zur Diskussion. Meine Meinung dazu ist ein definitives nein.
Die Ideen hinter den historischen Namen sind natürlich nicht so eindimensional
wie du das ausführst. Neben politischen Erwägungen, z.B. in der kaiserlichen Marine, mit denen man die Bevölkerung über den Bekanntheitsgrad der Namen und deren "Image" an die Flotte binden wollte, spielen natürlich auch ganz praktische Erwägungen eine Rolle. Erinnern wir uns an die Namen der deutschen Zerstörer im WK2, so finden wir dort die Namen einfacher Mannschaften, die im WK1 beim Versuch ihre Schiffe zu retten umkamen oder die buchstäblich mit ihren Geschützen feuerten bis ihnen das Wasser auf ihren sinkenden Schiffen bis zum Hals stand. Der Name des Schiffes soll hier genutzt werden die Leistungen der eigenen Besatzung zu "maximieren". Eigentlich kein schlechter Gedanke. Wenn dann herrauskommt das einer von denen ein notorischer Trinker war, einer seine Frau schlug, oder was auch immer, wirkt sich das, anders als bei berühmten Personen, weniger schädlich aus.

Die Benennung nach Bundesländern und Städten hilft natürlich diese Landstriche in der Welt bekannter zu machen, indem der Name bei Weltreisen der Schiffe überall verbreitet wird. Hilft ggf. dem Tourismus - oder so.

Zitat:Seine Marinedoktrin und Ruestungspolitik hat zwar D. zur Seemacht gemacht, aber, aufgrund eines voellig fehlgeleiteten Politikverstaendnisses, gleichzeitig in massive Gegnerschaft zum UK gebracht, damit letztendlich UK in die Arme von F getrieben und damit das Schicksal D's im WK I mitbegruendet.
Das völlig fehlgeleitete Politikverständniss lag bei Wilhelm II und nicht bei Tirpitz. Das der die Ausbildung der Besatzungen reorganisierte und die Baustandards der Schiffe anhob, gehörte zu seinen regulären Aufgaben. Er beschaffte weder die Mittel zum Schiffsbau, noch fällte er letztlich die Entscheidung zum Bau. Da er sich später offen gegen den politischen Provokationskurs von Wilhelm II stellte wurde er gefeuert. Ich denke ihm ist letzlich nicht viel vorzuwerfen.
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