Ruestungsindustrie
Die Retter des "Herkules"-Projektes


Dank Siemens und IBM gibt es vielleicht doch noch eine Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft bei der Modernisierung der Bundeswehr-IT-Systeme. Die beiden Konzerne gaben kurz nach dem Ausstieg von T-Systems ein gemeinsames Angebot ab - offensichtlich zu dem vom Bund geforderten Preis.


Berlin - Wenige Wochen nach dem Ausstieg der Telekom-Tochter T-Systems aus dem gemeinsamen Konsortium haben die Siemens-Tochter SBS und der US-Computerkonzern IBM ein neues Angebot für die Modernisierung der Informationstechnik der Bundeswehr abgegeben.

Ein Siemens-Sprecher sagte der "Berliner Zeitung", das ursprüngliche Angebot sei technologisch weiterentwickelt worden. "Wir hoffen, dass wir die Verhandlungen im Sommer abschließen können."

Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte der Zeitung den Eingang eines Angebots für das Projekt "Herkules". Die Prüfung werde allerdings einige Wochen dauern.

Der finanzielle Umfang des Angebots wurde nicht genannt. Das Ministerium halte aber an dem vorgegebenen Kostenrahmen von 6,65 Milliarden Euro über zehn Jahre fest.

Beide Konzerne seien gleichberechtigte Partner in dem Konsortium, wobei die Federführung bei SBS liege, teilte der Siemens-Sprecher mit. Nach dem Ausstieg von T-Systems aus dem Konsortium firmiert die Bietergemeinschaft nunmehr unter dem Namen "SI" und hat den bisherigen Namen "TIS" abgelegt.

Mit dem Projekt "Herkules" will die Bundeswehr ihre Informationstechnik modernisieren und vernetzen. Nach dem Ausstieg von T-Systems Ende Februar war die Angebotsfrist für Siemens und IBM bis Ende März verlängert worden.

Verhandlungen über das Projekt mit einem anderen Konsortium unter Beteiligung des Luftfahrtkonzerns EADS des Mobilfunkanbieters Mobilcom und des IT-Dienstleisters CSC waren vergangenen Sommer nach zwei Jahren an Finanzierungsfragen gescheitert.

30.03.2005
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