18.12.2004, 19:53
Zitat:Der Wasser-FallQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.akweb.de/ak_s/ak490/14.htm">http://www.akweb.de/ak_s/ak490/14.htm</a><!-- m -->
Umwelt, natürliche Ressourcen und Gewaltkonflikte
In Politik und Forschung sind "Ressourcenkriege" zur Zeit ein Modethema. Es ist vom "Ressourcenfluch" die Rede: Gerade Staaten und Gesellschaften, die besonders üppig mit natürlichen Ressourcen ausgestattet sind, sollen besonders anfällig für interne Gewaltkonflikte sein. Diamanten in Sierra Leone, Erdöl im Sudan und in Nigeria, Kupfer und Coltan im Kongo, Tropenholz in Kambodscha, wiederum Erdöl und Diamanten in Angola werden zur Illustration dieser These angeführt.
Eine solche reduktionistische Sichtweise verkennt: Kriege und bewaffnete Konflikte lassen sich nur erklären, indem man sie als ein komplexes soziales Geschehen begreift, in dem sich vielfältige strukturelle Ursachen mit Wahrnehmungen, Interpretationen und Bewertungen dieser strukturellen Faktoren durch die Akteure und sich daraus bildenden Motivationen verbinden; aus diesen Motivationen wiederum resultieren bestimmte Verhaltensweisen und Handlungen, die erst im konkreten ereignisgeschichtlichen Verlauf in gewaltförmiges/kriegerisches Handeln umschlagen.