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Usa - Zweck und Legitimation der Interventionspolitik
#20
Zitat:M.E. wird der chinesische Aufstieg zu einer mehr und mehr wieder bipolaren Welt führen, indem sich Westen und Osten wieder gegenüberstehen werden und das in einem stärkeren Ausmaß als im kalten Krieg, da es nicht mehr um Ideologie, sondern vielmehr um Kultur gehen wird. US Interventionen werden dann wesentlich stärker unter dem Aspekt der Einflusserweiterung und Machtsicherung stehen, als sie es jetzt schon tun.
China ist der logische Herausforderer der USA und einen friedlichen MAchtübergang wie vom Empire auf die USA wird es mangels vergleichbarer kultureller Übereinstimmung und vergleichbar starker "Mitspieler" (D im ersten und zweiten WK) nicht geben. Europa kann und will eine solche Rolle wohl kaum spielen.
Das ist natürlich die große Preisfrage, die im 21. Jhd noch beantwortet werden dürfte. Wie wird Chinas Rolle im internationalen System aussehen. Sprüche wie "China wird die neue Macht des 21. Jhd." oder "USA geht, China kommt" sind ja relativ populär geworden. Das begründet sich schon dadurch, dass wir es aus historischer Kontinuiät gewöhnt sind, dass ein Hegemon den anderen ablösen wird, ob dies nun friedlich passiert oder nicht.
Es gibt allerdings noch eine andere interessante Möglichkeit, die seitens einiger Politikwissenschaftler in letzter Zeit öfters eingebracht wird, nämlich dass die USA der letzte Hegemon sein werden, nach dessen Ende eine geeinte Welt stehen würde, die keinen Hegemon mehr braucht.
Wie ich schon oben sagte, sind dafür zumindest einige Vorraussetzungen geschaffen: der Westen ist eigentlich integriert (auch wenn es kulturelle Unterschiede zwischen Amerikanern und Europäern oder Japanern gibt), es gibt globale Mechanismen insbesondere in der Wirtschaft (Börsensystem, Währungssystem, WTO), aber auch in der Kultur (Internet), in einem vorher ungekannten Maße. Zwar lässt sich der Gegensatz zwischen dem Westen (ganz besonders die USA) und China nicht verneinen, allerdings wird dieser Gegensatz gerade in Washington immer wieder beschworen, während aus China dazu nichts zu hören ist und auch die Europäer sehr viel moderater handeln und reden. Im übrigen gehe ich immer noch mit Henry Kissinger konform, wenn ich denke, dass China keine den USA vergleichbare expansiv hegemonielle Macht ist und sich sämtliche außenpolitischen Ambitionen auf seine unmittelbare Nachbarschaft (indisch-chinesische Beziehungen) sowie auf von ihm seit geraumer Zeit beanspruchte Territorien (Taiwan) beziehen. Fehlende Eigenheiten wie die der UdSSR, also der Anspruch, seine Ideologie auf die gesamte Welt auszubreiten und ein erklärter Gegensatz zum kapitalistischen System, machen es IMO nicht tauglich, um als globaler Gegner des westlichen Systems oder auch nur der USA zu gelten (solange diese zumindest nicht auf Teufel komm raus exakt das beschwören und damit China in seiner Existenz in Frage stellen).
Kurzum: Die Einbindung Chinas in eine globale ökonomische Einheit dürfte sich am leichtesten bewerkstelligen lassen. Kulturelle Gegensätze sind vorhanden und können nicht ignoriert werden. Allerdings befand und befindet sich auch Japan in einem erheblichen kulturellen Gegensatz zum "weißen" Westen, das hat seine Einbindung und Verwestlichung aber nicht wesentlich behindert, ebenso geschieht das derzeit mit Südostasien (ehem. Tigerstaaten). Sofern also in Bezug auf China nicht eine selbst erfüllende Prophezeiung angestrebt wird, ist m.E. dessen Aufstieg zu einem "Contender" in einer bi- oder multipolaren Welt keineswegs selbstverständlich.

@Thomas Wach: Antwort folgt...muss nur erstmal weg vom Rechner. Big Grin
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