27.07.2004, 18:35
Ohne mich näher mit Nepal auszukennen, steht doch ein Teil dieses Landes unter der Kontrolle maoistischer Rebellen. Ich weiss nicht, wie diese Gruppierung politisch zu China und Indien steht, Mao ist schliesslich schon seit längerem tot, doch könnte ich mir vorstellen, dass die Rebellen durch gewisse ideologische Gemeinsamkeiten eher an China als an Indien gebunden sind.
Nepal liegt zwischen Indien und China und hat seine Südgrenze an den südlichsten Grenzen des Himalaya. Wenn es den Chinesen gelänge, mit den Rebellen ein Abkommen zum Durchmarsch zu schliessen, könnten sie den Himalaya sozusagen "im Handstreich" nehmen und diesen Korridor nutzen.
Dabei gibts allerdings ein paar Probleme:
1. Die Inder werden sowas mit einkalkulieren und den Rebellen allenfalls zuvor den Garaus machen (denen war im nepalesischen Bürgerkrieg zwar bislang nicht beizukommen).
2. Die Gebirgszüge Nepals verlaufen in Ost-West-Ketten, die Chinesen müssen aber von Norden nach Süden. Obs im Süden viele Pässe gibt, weiss ich nicht, bezweifle es aber aus pessimistischer Sicht einfach mal.
3. Wie es um die Infrastruktur Nepals steht, möchte ich lieber nicht wissen. Das Land baut sich zwar seit Jahren eine Infrastruktur für den Tourismus auf. Flugfelder sollten also da sein, vielleicht auch die eine oder andere Strasse. Man könnte den Gebirgsstaat aber letztendlich vor allem für die Durchschleusung von Fusstruppen brauchen.
Die Chinesen müssten die südlichen Gebirgszüge gleich zu Beginn des Krieges aus der Luft mit Elitetruppen einnehmen und um jeden Preis halten. Den nachrückenden Truppen von Norden würde dann aber ebenfalls die Hardware fehlen, um ins Gangestal vorzustossen. Man müsste dann versuchen, südlich des Himalaya eine Art Brückenkopf aus hauptsächlich Infanterie zu bilden, möglicherweise über eine Luftbrücke Panzer, Fahrzeuge und Artillerie heranzuschaffen und dann nach Westen in Richtung Delhi vorrücken. Klingt nach einem Himmelfahrtskommando...
Es ginge nur, wenn nach und nach mehr Truppen durch Nepal kämen, westlich von Nepal an einer weiteren Front viele indische Truppen gebunden würden, und aus Osten, via Sikkim oder Assam oder so, schnell weitere chinesische Truppen zur Verstärkung anrücken würden.
Was übrigens den Osten Indiens angeht, also die Provinzen nördlich und östlich von Bangladesh, so leben dort viele unterschiedliche Volksgruppen, teilweise mit Autonomiebestrebungen, teilweise mit Bürgerkrieg (z.B. Assam). Als Aufmarschgebiet für eine östliche chinesische Streitmacht, die noch von Burma aus versorgt werden könnte, wäre dieses Gebiet unter Umständen geeignet, wenn man mit der Bevölkerung anständig verhandelt. Weil besonders nahe zu Indien stehen die Leute dort auch nicht.
Nepal liegt zwischen Indien und China und hat seine Südgrenze an den südlichsten Grenzen des Himalaya. Wenn es den Chinesen gelänge, mit den Rebellen ein Abkommen zum Durchmarsch zu schliessen, könnten sie den Himalaya sozusagen "im Handstreich" nehmen und diesen Korridor nutzen.
Dabei gibts allerdings ein paar Probleme:
1. Die Inder werden sowas mit einkalkulieren und den Rebellen allenfalls zuvor den Garaus machen (denen war im nepalesischen Bürgerkrieg zwar bislang nicht beizukommen).
2. Die Gebirgszüge Nepals verlaufen in Ost-West-Ketten, die Chinesen müssen aber von Norden nach Süden. Obs im Süden viele Pässe gibt, weiss ich nicht, bezweifle es aber aus pessimistischer Sicht einfach mal.
3. Wie es um die Infrastruktur Nepals steht, möchte ich lieber nicht wissen. Das Land baut sich zwar seit Jahren eine Infrastruktur für den Tourismus auf. Flugfelder sollten also da sein, vielleicht auch die eine oder andere Strasse. Man könnte den Gebirgsstaat aber letztendlich vor allem für die Durchschleusung von Fusstruppen brauchen.
Die Chinesen müssten die südlichen Gebirgszüge gleich zu Beginn des Krieges aus der Luft mit Elitetruppen einnehmen und um jeden Preis halten. Den nachrückenden Truppen von Norden würde dann aber ebenfalls die Hardware fehlen, um ins Gangestal vorzustossen. Man müsste dann versuchen, südlich des Himalaya eine Art Brückenkopf aus hauptsächlich Infanterie zu bilden, möglicherweise über eine Luftbrücke Panzer, Fahrzeuge und Artillerie heranzuschaffen und dann nach Westen in Richtung Delhi vorrücken. Klingt nach einem Himmelfahrtskommando...
Es ginge nur, wenn nach und nach mehr Truppen durch Nepal kämen, westlich von Nepal an einer weiteren Front viele indische Truppen gebunden würden, und aus Osten, via Sikkim oder Assam oder so, schnell weitere chinesische Truppen zur Verstärkung anrücken würden.
Was übrigens den Osten Indiens angeht, also die Provinzen nördlich und östlich von Bangladesh, so leben dort viele unterschiedliche Volksgruppen, teilweise mit Autonomiebestrebungen, teilweise mit Bürgerkrieg (z.B. Assam). Als Aufmarschgebiet für eine östliche chinesische Streitmacht, die noch von Burma aus versorgt werden könnte, wäre dieses Gebiet unter Umständen geeignet, wenn man mit der Bevölkerung anständig verhandelt. Weil besonders nahe zu Indien stehen die Leute dort auch nicht.