Gestern, 23:11
(Gestern, 16:21)DopePopeUrban schrieb: LCUs hätten diesbezüglich vielleicht einen Platz, wenn man die Fähigkeiten des Seebataillons auf eine Art "leichten Küstenkampf" fokussiert, das wäre aber vermutlich kein wirklicher Jagdkampf mehr.Die Jäger beim Heer betreiben auch nicht mehr ausschließlich klassischen Jagdkampf. Und in meinen Augen ergibt der maritime Jagdkampf über einzelne Kommandoaktionen hinaus für uns überhaupt erst dann Sinn, wenn er auch so etwas umfasst wie den vorgeschobenen Einsatz von ASCM/FlaRak und kleinere Raids im Landesinneren mit leichten Fahrzeugen.
Zitat:Ansonsten sehe ich diesen Bootstyp aber vor allem in einer logistischen Rolle. Also wie du schon gesagt hast, das Verlegen von Containern, aber auch vielleicht ASCM Batterien und Sonstigem.Das bedingt sich halt gegenseitig: Die Marinejäger benötigen Logistik und die Marinelogistk benötigt Sicherung durch die Marinejäger.
Zitat:LCUs (bei denen ich zu einem Mix aus EDA-R und EDA-S tendiere)Im Mix erfordern sie ein längeres Welldeck, während ich für EDA-R gar keinen Bedarf in den Schiffen sehe. Die müssen mMn als shore-a-shore-Variante ausgelegt sein, um in Nord und Ost über weite Distanzen zu operieren.
Zitat:Persönlich verstehe ich die Grenze zwischen low intensity IKM und amphibischen Fähigkeiten als fließend, deshalb habe ich das nicht separat erwähnt. Eine Einheit, die über Well Dock und Flugdeck für MilEvac und co verfügt, ist natürlich auch für die Seeraumüberwachung etc geeignet.Low intensity ist aber nicht alles und lässt sich auch nur noch schwer von anderen Formen separiert betreiben. Daher würde ich IKM gerade in dem Kontext nicht auf low intensity beschränken. Sonst haben wir nämlich hinterher doch eine Einheit, die nie alleine operieren kann. Das sollte aber mMn gerade eben nicht passieren.
Zitat:Der Knackpunkt ist für mich dabei eher, wenn wir Aufgabenprofilen wie HADR sprechen. Das ist operativ gesehen IKM, benötigt defacto aber die Fähigkeiten eines klassischen Versorgers. Dementsprechend hier die Kombination aus amphibischen (+IKM) und Versorgungsfähigkeiten.In dem Kontext lässt sich das aber auch einfach über Hinzuziehung eines Versorgers oder ziviler Schiffe regeln, dafür braucht es das nicht auf dem selben Schiff. Eine solche Einheit sollte mMn vor allem über Fähigkeiten verfügen, die andere Einheiten nicht in dem Ausmaß haben, ohne dabei im Regelfall selbst auf andere angewiesen zu sein. Im HADR würde sie entsprechend eher die eingesetzten Logistikeinheiten unterstützen, als diese Kapazitäten selbst zu stellen.
Zitat:Letztendlich müssen diese Schiffe aber auch nur das Mitnehmen können, was die BW üblicherweise in Auslandseinsätzen dabei hat.Das lässt sich aber nicht generell abschätzen. Übliche Auslandseinsätze der BW umfassen zwischen einem und knapp fünftausend Soldaten. Brauchen wir deshalb jetzt amphibische Verlegefähigkeiten für eine verstärkte Panzerbrigade? Jedes Kapazitätsniveau darunter ist ein Kompromiss und ein frei gewähltes Ambitionslevel.
Deshalb würde ich mich da nicht auf Überlegungen zur Verlegung für Auslandseinsätze einlassen, sondern mich eher daran orientieren, welchen Umfang ein typisches MilEvac-Szenario zur Evakuierung von Botschaftspersonal u.ä. erfordert. Denn diese Situationen können wir uns im Unterschied zu Auslandseinsätzen nicht aussuchen.
Zitat:Taktisches Konzept integrierte ToilettenkabineIch musste kurz googeln, ob es das vielleicht wirklich gibt.

Zitat:Da können sicherlich auch mal ein dutzend Puma oder Leopard dabei seinSeh' ich nicht so. Wenn wir einen Einsatz durchführen, der sKr erfordert, dann haben wir uns definitiv andere Verbringungsmöglichkeiten gesichert als eine Landung "am Strand". Dafür müsste man eher nachdenken über Fähigkeiten zum Einrichten improvisierter RoRo-Landestellen mit Mexeflotes o.ä.
Zitat:Fahrzeuge würde ich ausklammernMein Gedanke ist ja, dass so eine Einheit eigentlich immer bereit sein muss, ohne einsatzspezifische Ausstattung eine MilEvacOp durchführen zu können. Dementsprechend braucht man entweder gar keine Fahrzueg an Bord oder man muss sie immer dabei haben. Zumindest im Umfang dessen, was die ebenfalls permanent eingeschifften Marineinfanteristen benötigen.
Zitat:2x oder 3x AW101 in einer utility Funktion (da diese meist nicht auf Fregatten mitgeführt werden würden). Wie dann die restliche Beladung aussieht, hängt dann vom Einsatzprofil ab.Da gilt dann das gleiche: Es müssen diejenigen Hubschrauber immer an Bord sein, die es für eine adhoc-MilEvacOp braucht. U.A. deshalb auch mein Vorschlag, sich auf den AW101 zu beschränken, da dieser aufgrund seiner Leistungsfähigkeit in einer Version beschafft werden könnte, die sowohl Transport, als auch Sicherung, als auch Boarding und Seeraumüberwachung ermöglicht, ohne dafür mehrere verschiedene Modelle/Varianten an Bord betreiben und vorhalten zu müssen.
Zitat:Generell würde ich ja gerne ein standartisiertes Modualsystem in der DM sehen, das schließt Davits für RHIBs und Kampfboote idealerweise mit ein. Dort könnte man Kampfboote entsprechend mitführen, der Platzverlust auf dem Deck dürfte dabei gering ausfallen.Das wünsche ich mir zwar auch, aber ich halte es für nicht praktikabel, Boote der CB90-Klasse aus Container-Davits einzusetzen. Schon fest verbaute Davits sich dafür nicht optimal, die Dinger sind einfach zu groß und zu schwer.
Zitat:Das große Argument das mMn gegen Kampfboote via Well Dock spricht ist die Zeit die benötigt wird, um ein Well Dock zu fluten. Sofern hier Jagdkampf im expeditionären Kontext als eigenständiges Aufgabenprofil steht, sprechen wir dort hauptsächlich über den Einsatz von Spezialkräften, bspw in Raids. Dafür sollte man idealerweise nicht 15-20 Minuten vor dem Einsatzziel liegen müssen während man darauf wartet, dass das Well Dock flutet.Da hast du Recht. Ich hatte die CB90 in erster Linie als Geleitschutz und Ergänzung der LCU angedacht, dabei wäre das egal. Um für einen schnellen Raid o.ä. abgesetzt zu werden, ist das natürlich keine gute Lösung, aber wäre das überhaupt relevant? Mehr oder weniger verdeckte SpecOps macht man ja eher mit RHIBs als mit Kampfbooten. Und wenn sich ein 20kto-Koloss nähert, ist der Überraschungseffekt eh dahin.
Optimal für CB90 sind eigentlich Heckschleppen, vielleicht ließe sich eine Lösung finden, in der beides nebeneinander existiert, wie die Rampen im MUsE-Konzept.
Zitat:Und sofern hier das Seebataillon mit Kampfbooten als Sicherungsmaßnahme einsetzen, bspw im Kontext einer Evakuierung/Landung via LCU, wird das Well Dock ohnehin von diesen benötigt.Dem kann ich nicht folgen. Natürlich würden im Dock die CB90 hinten direkt am Tor nebeneinander liegen, die beiden LCUs davor, um über ihre Rampen beladen werden zu können. Im Einsatz blieben die Sicherungs-CB90 dann draußen bis die LCU wieder an Bord sind. Die kämen sich weniger in die Quere als die Helikopter auf deinem Flugdeck.
.Zitat:Zum Verständnis, also eine Art "umgekehrte" Pohjanmaa, die neben Korvettentätigkeiten eben nicht bloß Minen legen sondern auch bekämpfen kann?Minenlegen gehört eher nicht dazu, das können die L-CAT übernehmen. Auch kein Flugdeck, insgesamt kleiner, dafür in zweistelliger Stückzahl. Schiffbaulich ein dediziertes Minenjagdboot, also auch entsprechend konstruiert, um MCM nicht nur auf Distanz durchführen zu können. Aber halt mit erweitertem Aufgabenprofil, das neben MCM und der Unterwasserlagebildgewinnung auch Aufklärung, Eloka, Boarding etc. beherrscht, um in der Ostsee all das abdecken zu können, was dort abseits von AAW bzw. A2/AD anfällt. Also keine Großkorvette als Fregatten-Ersatz, sondern eine Ergänzung der Fregatten nach unten, die dadurch rein für A2/AD-Aufgaben zur Verfügung stehen können.
Sofern du das damit meinst, wäre ich dabei. Das würde ich allerdings als späteren FDI-Ersatz (oder eben Ergänzung) pitchen.
Ich würde also die K130 und MJ332 mit einem gemeinsamen Muster ähnlicher Größe ersetzen und mit einer leichten Geleitschutzfregatte ergänzen, die auch außerhalb der Ostsee zum Einsatz kommen kann.
