28.11.2025, 20:05
Ich stimme Quintus' Analyse zu und möchte ergänzen:
Wo größere Mengen PALR zu Einsatz kommen sollen, bieten sich leichte Trägerplattformen an, die lediglich als Starter fungieren, während die Zielaufklärung und -zuweisung von einem anderen Fahrzeug aus erfolgt. Dieses kann dann entweder kleiner, leichter und unauffälliger ausfallen oder auch noch andere Aufgaben übernehmen.
(28.11.2025, 14:11)Quintus Fabius schrieb: 1. Raketen - in diesem Fall stellt sich die Frage, warum diese auf einen GTK Boxer montiert werden sollten? Ist das die geeignete Plattform?! Das wäre zu hinterfragenDen GTK als Träger für PALR zu verwenden, wäre wenig effizient. Dort, wo man PALR auf einer GTK-Basis benötigt, geht es um geringe Stückzahlen, die von Späh-, Schützen- und Transportpanzern als Sekundärbewaffnung mitgeführt werden können.
Wo größere Mengen PALR zu Einsatz kommen sollen, bieten sich leichte Trägerplattformen an, die lediglich als Starter fungieren, während die Zielaufklärung und -zuweisung von einem anderen Fahrzeug aus erfolgt. Dieses kann dann entweder kleiner, leichter und unauffälliger ausfallen oder auch noch andere Aufgaben übernehmen.
Zitat:105mm Kanone. Eine solche ist für einen dezidierten Panzerjäger wenig sinnvoll.In der Panzerbekämpfung ist eine 105mm-PzK heute kaum effektiver als eine Mittelkaliber-MK. Ihre Vorteile sind Volumen und Reichweite, beides ist für das LOS-Panzergefecht nahezu irrelevant. Die Vorteile der größeren Munition kommen nur zum Tragen, wenn NLOS bzw. BLOS gewirkt werden soll. Also entweder aufgrund der möglichen Sprengladung klassisch artilleristisch, gegen befestigte Stellungen oder mit Präzisionsmunition. Das alles können aber Haubitzen und Mörser besser als PzK.
Zitat:Darüber hinaus führt eine so großkalibrige Kanone auf dem GTK Boxer zu einer untragbaren Gewichtsbelastung, was das Fahrzeug nochmals deutlich einschränkt.WENN man einen "RadKampfPanzer" bzw. modernen KanonenJagdPanzer haben will, dann MUSS man die Höhe in den Griff bekommen. Ein GTK-Modul ist dafür gänzlich ungeeignet. Das japanische Type 16 MCV und der Centauro sind mMn die einzigen gelungenen Beispiele neueren Datums. Die haben aber beide spezielle Aufträge in der Küstenverteidigung gegen leichte und mittlere Kräfte. Das sind keine Jagdpanzer für Mittel- und Osteuropa oder allgemein für den Kampf gegen schwer Panzerkräfte.
Zitat:Theoretisch gibt es heute auch 105mm Kanonen welche man in hohem Richten im Bogenfeuer einsetzen kann, womit man mit gelenkten Geschossen auch gezielt die Dachpanzerung angreifen könnte (Cockerill hat Türme für so etwas), aber dann stellt sich erneut die Frage, warum man hier nicht einfach ohnehin normale Artillerie einsetzt und was die konkrete Aufgabe einer solchen Feldartillerie sein soll ?!Und deshalb sollte man eine solche Fähigkeit grundsätzlich nur als Sekundärfähigkeit eines ansonsten für den artilleristischen Einsatz vorgehaltenen Geschützes betrachten. Also RadPanzerHaubitze oder -Mörser. Welches davon und in welchem Kaliber, hängt stark davon ab, wie die Truppe insgesamt aufgestellt und eingesetzt wird. Je bestimmender der infanteristische Einsatz ist, desto mehr ergibt der Mörser Sinn, während in einem eher kavalleristischen Umfeld die bessere LOS-Wirkung und ggf. höhere Reichweite der Haubitzen von Vorteil sind.
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Allenfalls könnte man postulieren, dass man damit eine Art "Sturmgeschütz" hätte, mit welchem man als leichte Artillerie vorne im Bogenfeuer wirken kann (was dann auch die primäre Einsatzweise gegen feindliche Panzer wäre) und dass in der Lage ist, feindliche Stellungen, MG Nester usw. im direkten Feuer zu zerstören. Das dies eine mögliche Rolle wäre, bedeutet aber nicht, dass dies sinnvoll oder geboten ist. Ganz im Gegenteil, bindet man damit Personal und Fahrzeuge welche man für andere Aufgaben besser einsetzen könnte.
