Meckern über Deutsch-französische Rüstungsprojekte
(20.11.2025, 15:18)Helios schrieb: Es hat mit den Anforderungen zu tun, schon die werden teilweise herbeikonstruiert, und es wird nicht differenziert zwischen dem, was tatsächlich konkret gefordert wird, was notwendig ist und was sinnvoll wäre.
Augenblick … Du hattest geschrieben:
Zitat:Mal abgesehen davon, dass die "deutsche Anforderungen" bei so ziemlich jedem anderen Beschaffungsprojekt kritisiert werden,
Ich hatte Dich so verstanden, dass es scheinheilig sei, die deutschen Anforderungen an FCAS vehement zu verteidigen, wenn bei anderen Beschaffungsprojekten doch ständig geschimpft werde, dass Deutschland das Falsche kaufe. Und das trifft auf mich eben überhaupt nicht zu. Ich glaube nicht, dass Du hier einen Beitrag von mir finden wirst, indem ich in das allgemeine Geschimpfe uneingeschränkt mit einstimme; sogar die Baden-Württemberg-Klasse habe ich gegen ihre Kritiker verteidigt.

Hatte ich Dich also falsch verstanden? Dann ziehe ich die Aussage zurück.
(20.11.2025, 15:18)Helios schrieb: Und das betrifft natürlich auch dich, denn du stimmst in den Tenor doch mit ein:
Nein. Meine Aussage war, dass die in den Medien kreisenden Anforderungen Frankreichs und Deutschlands unvereinbar scheinen, oder zumindest dazu führen könnten, dass eine der beiden Seiten einen schlechten Kompromiss akzeptieren muss. Ich habe mich nicht einmal dazu ausgelassen, welches Anforderungsprofil das bessere, gerechtfertigtere, realistischere ist.
(20.11.2025, 15:18)Helios schrieb: Falls du mit "wenn" "falls" meinst, dann ist die Antwort, dass dies in der Form gar nicht der Fall ist.
Und was ist dann der Fall? In einem Satz: Was für ein Flugzeug will Frankreich, was für ein Flugzeug will Deutschland? Und warum wird seit Jahren über unterschiedliche Anforderungsprofile gestritten? Denn zumindest darauf werden wir uns doch einigen können.
(20.11.2025, 15:18)Helios schrieb: und eine Möglichkeit zur Einflussnahme gibt es nur bei Beteiligung. Was tatsächlich benötigt wird ist ein anderes Thema mit gleichem Ergebnis. Tempest, F-47? Gekauft wie gesehen. Mit allen damit einhergehenden Möglichkeiten.
Selbstverständlich. Aber darauf zielte mein Einwand ja ab: Zweifel, ob es nicht billiger wäre, "von der Stange" zu kaufen und die fehlenden Einflussmöglichkeiten hinzunehmen, wenn die Einflussmöglichkeiten sowieso schrumpfen, falls Dassault sich durchsetzt. Angesichts der Entwicklungskosten könnte das gerechtfertigt sein.
(20.11.2025, 15:18)Helios schrieb: Zum einen hat das eine (geistiges Eigentum) mit dem anderen (Black Box) nichts zu tun,
Wieso? Das Letztere ist die Steigerung des Ersteren. Schon definitionsgemäß gehen die Technologien, die von der Black Box umfasst sind, nicht in Dein geistiges Eigentum über. Der Unterschied ist, dass meine Eigentumsrechte im ersten Fall nur rechtlich geschützt sind, ich im zweiten Fall aber Vorkehrungen getroffen habe (baulich, technisch, konzeptionell o.ä.), um Dich daran zu hindern, Dich über meine Rechte hinwegzusetzen (oder es in der Praxis zumindest sehr zu erschweren).
(20.11.2025, 15:18)Helios schrieb: zum anderen hätte ich gern das "unmissverständliche" Zitat dazu.
Zitat:Insiders report that Dassault "insisted on intellectual property rights" and wanted exclusive control of central technologies, while Airbus pushed for an "equal division". (Link)
Das Problem bestand von Anfang an seitens Dassault, und ist offenbar noch immer nicht gelöst:
Zitat:A crucial question that arises at this point concerns the protection of emerging or existing intellectual property: to what extent should companies disclose their pro­cesses and know-how, to what extent will technical specifications be made available to the other partners later? An agreement on how to deal with intellectual property rights (IPRs) is essential for the further progress of the project and impacts many other issues. For example, how the use of the individual components is organised will ultimately depend on this. Are maintenance and repair work only to be carried out by the lead manufacturer, or is access to the docu­mentation guaranteed to such an extent that this can largely be done within the armed forces supported by national indus­trial cooperation? (Link)
(20.11.2025, 15:18)Helios schrieb: Es wird Black Boxes geben, in Bezug auf die Fähigkeit zur Verbringung von Kernwaffen, das betrifft aber nicht das grundsätzliche Flugzeug.
Wenn das so ist, weißt Du mehr dazu, als aus den Medien zu bekommen ist.
Wäre dies jedoch der einzige Zankapfel, würde sich die Frage stellen, warum bei den deutschen Flugzeugen diese Fähigkeit nicht einfach entfallen kann, sondern per Black Box geschützt werden muss.
(20.11.2025, 15:18)Helios schrieb: Was es immer geben wird sind Abhängigkeiten. Wir können auch keinen kompletten Eurofighter bauen, und auch nicht jedes Teil ersetzen oder nachbauen. "Dürfen" dürfen wir das erst recht nicht.
Korrekt. Aber mein Argument ist und bleibt: Nehme ich zusätzliches Geld in die Hand, um Abhängigkeiten so weit wie möglich zu reduzieren, muss unterm Strich auch ein Minimum an Abhängigkeiten dabei herauskommen.

Und mir ist aufrichtig unklar, was an dem Gedankengang falsch sein soll, dass 80% Dassault, ~20% Airbus und Indra für Deutschland mehr Abhängigkeiten bedeutet als die vereinbarten ~50% Dassault, ~50% Airbus und Indra. Würde FCAS denn signifikant billiger, falls Trappier sich durchsetzte und Dassault nahezu absolute Technologiehoheit bekommt? Dann könnte sich der Deal durchaus lohnen.

Das habe ich aber auch schon mehrmals betont, von mir aus könnte Dassault das Flugzeug alleine bauen, sofern nur am Ende wirklich genau die Maschine herauskommt, die die deutsche Luftwaffe fordert. Du wirst doch zumindest zugeben müssen, dass Trappiers Äußerungen ernste Zweifel zulassen, ob es am Ende so kommen wird?
(20.11.2025, 15:18)Helios schrieb: Das ist auch nicht zutreffend, natürlich kannst du auch eine F-35 ohne permanente Herstellerunterstützung betreiben. Das muss halt nur entsprechend bezahlt und die dafür notwendigen Strukturen aufgebaut werden. Ob es aufgrund der Art und Weise sinnvoll ist, sei dahingestellt. Der Vorteil einer solchen Lösung beim NGF?
Es ging mir um das Körnchen Wahrheit hinter der alarmistischen Berichterstattung über einen angeblichen "Kill Switch". Die Fachpresse berichtet, (Link) dass die F-35, wäre sie von ODIN und den regelmäßigen Softwareupdates abgeschnitten, nicht langfristig sinnvoll weiter betrieben werden kann. Das Flugzeug würde nicht die noch auszuentwickelnden Fähigkeiten bekommen, Bugfixes und Anpassungen an künftige Bedrohungen würden entfallen, und die Wartung bzw. Instandsetzung wäre nur unter größten Mühen zu bewerkstelligen (mutmaßlich auch nur in dem Umfang, in dem Ersatzteile beim Nutzer zur Verfügung stehen).
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Deutsche Aircraft - von Milspec_1967 - 23.12.2024, 20:35
RE: Deutsche Aircraft - von Fox1 - 29.05.2025, 10:01
RE: Kampfpanzer Leopard 2 - von HansPeters123 - 05.02.2025, 13:53
RE: Kampfpanzer Leopard 2 - von Frank353 - 05.02.2025, 13:55
RE: Kampfpanzer Leopard 2 - von Fox1 - 05.02.2025, 19:05
RE: Deutsche Aircraft - von Fox1 - 31.05.2025, 21:29
RE: Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF) - von muck - 21.11.2025, 07:23

Gehe zu: