01.11.2025, 15:33
Broensen:
Und da fängt es schon an. Der Fennek und der neue Spähpanzer sind zwei völlig verschiedene Konzepte von Fahrzeugen, völlig unterschiedlich, die einzige Gemeinsamkeit ist die Überbetonung der Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung auf Mast. Anbei: beim Fennek kann diese übrigens auch abgesetzt eingesetzt werden, was kaum jemand weiß (auf Dreibein).
Zum ersten stellt sich die Frage nach der Relevanz dieser Methode auf Mast (und in einer absetzbaren Form kann sie auch von beliebigen anderen Fahrzeugen mit Transportraum aus eingesetzt werden). Zum anderen ob ein Panzer mit Maschinenkanone der dezidiert auch zum Kampf befähigt sein soll und Raumverantwortung übernehmen soll und ähnliche Scherze, auch nur ansatzweise die Rolle des Fennek einnehmen kann.
Aber nehmen wir es mal zugunsten des neuen Spähpanzer an und dieser ist halt eine eierlegendewollmichrindsau, warum auch nicht. Trotzdem verbleibt dann die Frage, was eine BAA auf Mast hier besser leisten kann als eine Drohne oder eine BAA auf Dreibein?!
Auch deine realitätsnäheren Vorschläge sind immer noch weit von der Realität der real existierenden Bundeswehr entfernt, die schon daran scheitert einfache blaue Overalls aus dem Baumarkt zu kaufen. Aber mal ernsthafter: ich schrieb ja nicht, dass man diese Truppen komplett streichen sollte, sondern dass man sie anderswo aufhängen und anders einziehen solle.
Da ich (im Gegensatz zu anderen hier
) wenig bis keine Probleme mit der Vermischung schwerer und leichterer Einheiten habe, und wenn man sich nun also die Konfiguration des neuen Spähpanzers mit Maschinenkanone, PALR usw. ansieht, dann gehört dieser meiner Meinung nach unten in die Kampfgruppen hinein. Während man reine dezidierte Aufklärungseinheiten, insbesondere Aufklärungs-Bataillone mit anderen Systemen ausstattet.
Beispielsweise könnte auch ein Panzer-Bataillon oder eine entsprechende Bataillons-Kampfgruppe dann solche Spähpanzer haben, da hätten sie meiner Ansicht nach heute den größeren Wert. Analog zur Mischung von Luchs und Leopard 2 in den früheren Aufklärungs-Bataillonen, würde ich es für vorteilhaft erhalten, solche zum Kampf befähigten Spähpanzer heute in Panzer- und Panzergrenadier-Bataillone einzuziehen, statt sie auf einer oder zwei Ebenen höher in eigenen Einheiten vorzuhalten.
Entsprechend wäre es also nicht das Ziel diese Truppen zu streichen, sondern gerade eben sie umzuwidmen. Sie werden damit Teil der Kampftruppen (was die bewaffneten Spähpanzer angeht).
Exakt. Und meiner Ansicht nach ist das heute im modernen Krieg der Bereich, in welchem die Kampftruppe selbst aufklärt - denn auch heute soll die Kampftruppe ja durchaus direkt vor sich selbst aufklären. Und gerade hier würden diese Spähpanzer mit BAA dann Sinn ergeben. Die gehören also in die Kampftruppe, also nach unten (von der Brigade aus gesehen).
Praktisch gesehen dorthin, wo heute bei leichter Infanterie in den schweren Kompanien Wiesel für die Aufklärung eingesetzt werden oder in Zukunft etwaig als deren Ersatz die GTK CRV angedacht sind. Und dies dann auch bei schweren Kräften in gleicher Weise, die ja meiner Ansicht nach auch jeweils eine "schwere Kompanie" - in Zukunft wohl besser Unterstützungs-Kompanie genannt benötigen. Welche dann auch Panzermörser enthält und eben besagte Spähpanzer mit BAA.
Das ist ja das wesentlichste was heute Panzer-Bataillonen und Panzergrenadier-Bataillonen fehlt: eigene, bataillonsinterne Unterstützungseinheiten - insbesondere in Form eigener leistungsfähigerer Aufklärung und eigener Mörser. Früher hatten Panzergrenadiere Mörser !
Man sollte meiner rein persönlichen Meinung nach zukünftige Einheiten der Kampftruppen an den früheren Panzeraufklärungs-Bataillonen ausrichten. Und diese als Vorbild / Blaupause für zukünftige Kampfeinheiten hernehmen. Aber nicht (!) um sie als Aufklärungseinheiten zu verwenden, sondern durchaus um sie als reine Kampfeinheiten zu verwenden, die halt zusätzlich viel leistungsstärker in der Aufklärung sind.
Und genau deshalben gehören Einheiten mit BAA in die Linien der Kampftruppen, als Teil derselben ! Denn der Kampf um die Aufklärung ist heute der wesentlichste, und muss von der Kampftruppe in ihrem Bereich selbst geführt werden. Daher gehören die "Luchs 2" in die Panzer-Bat und PzGren-Bat.
Exakt so ist es. Unter Deckung der Kampftruppe bzw. als Teil derselben reduziert sich diese Gefährung jedoch erheblich und umgekehrt bietet die Leistung der BAA für die Kampftruppe und deren eigenen Aufklärungsauftrag einen immensen Voteil. Und deshalb, wie du es selbst ja dann auch absolut richtig erkannt hast:
Genau so meine ich es. Die "Luchs 2" gehören nach unten, und müssen Teil der Kampftruppe sein, nicht der dezidierten Aufklärungstruppe ! In diesem Kontext:
Meiner Meinung nach müssen die Aufklärungs-Fähigkeiten der Kampftruppe selbst verstärkt werden. Sie benötigt mehr Aufklärungskapazität, bei gleichzeitiger Befähigung zum Kampf, also gerade eben bewaffnete Spähpanzer. Entsprechend würde es Sinn machen, beispielsweise die Aufklärungs- und Verbindungszüge zu verstärken, anders auszustatten UND zusätzliche Spähzüge zu schaffen, dies führt dann schnell zu einer entsprechenden "Aufklärungs"-Kompanie und damit landet man schlussendlich bei den Panzeraufklärungs-Bataillonen der späten Heeresstruktur 3 und anfänglichen Heeresstruktur 4, die de facto gemischte Panzer-Bataillone waren. Und die de facto Kampftruppen waren und eben keine dezidierten reinen Aufklärungseinheiten. Und ich halte gerade eben diese gemischten Panzeraufklärungs-Bataillone für eine der besten Blaupausen für zukünftige Kampftruppen der schweren Kräfte.
Der Luchs 2 in eigenständig operierenden Einheiten kann mMn nur dort seine Fähigkeiten sinnvoll einsetzen, wo es eine geringe Truppendichte gibt, insbesondere bei der Flankenüberwachung.
Das ist ja auch seit Jahren ein Thema zwischen uns. Ich sehe praktisch kein Problem darin schwere und leichte Kräfte zu mischen. Entsprechend kann der "Luchs 2" seine Fähigkeiten auch inmitten der schweren Kräfte einsetzen - gar im Gegenteil ist gerade dies vorteilhaft.
Aber bleiben wir mal beim Thema Flanke. Als gesondere Korps-Truppe wie du es hier vorschlägst stellt sich die Frage, was den bitte sehr die Flanke eines Korps sein soll ? Und warum ich für diese eigene hochspezialisierte Fahrzeuge in eigenen Verbänden haben sollte ?!
Wenn ich darüber hinaus meine Kampftruppe wie oben beschrieben in Richtung der früheren Panzeraufklärungs-Bataillone befähige, so wären diese für die Flankensicherung noch mal viel besser geeignet und damit eine eigene Truppe auf Korps-Ebene damit überflüssig.
Verbleibt noch die Idee des Vorstoß in die Tiefe, wie ich es ja früher sehr oft für Panzer-Kavallerie beschrieben habe. Also die Idee (so wie die Truppen von Wagner bei ihrem Streifzug nach Moskau!) einfach ohne Rücksicht auf Verluste, Nachschub oder sonst irgend etwas weit ins feindliche Hinterland einzufallen.
Dafür wären nun die "Luchs 2" sehr geeignet und solche Einheiten wären sinnvollerweise Korps-Einheiten und genau so hatte ich sie ja früher beschrieben, respektive immer davon geschrieben, dass man kompakte Einheiten braucht die dann solche Vorstöße in die Räume geringer Truppendichte vornehmen.
Auf der Korps-Ebene geht es also nicht um Flanken, sondern darum, dass solche Großkampfverbände wie Inseln in einem Gesamtraum Gebiete mit höherer Truppendichte bilden, während es weiterhin immense Gebiete mit sehr geringer Truppendichte gibt. In der Offensive könnten nun solche dezidierten Spähpanzer in diesen Gebieten erhebliche strategische Effekte erzielen.
ABER:
Wir müssen uns zum einen hier wie du es schon richtig beschrieben hast zumindest etwas an der real existierenden Bundeswehr ausrichten. Solche Streifzüge leichter Panzerkavallerie weit ins Hinterland des Gegners sind nicht realistisch mit dieser Truppe. Dazu fehlt es an allem, von der Doktrin bis hin zur dafür notwendigen lebensverachtenden Kampfmoral.
Und zweitens kann man heute mit dem Vorteil einer inneren Linie und der Bewegung im eigenen Hinterland (wenn man entsprechende Konzepte dafür vorhält) sehr schnell Konzentrationen an Drohnen schaffen, welche solche Vorstöße heute zu einem Selbstmordunternehmen machen. Ich halte dieses frühere Konzept von mir daher heute für überholt, weil solche Panzerkavallerie bei ihrem Vorstoß schlussendlich untergehen würde. Der Streifzug von Wagner funktionierte ja auch nur deshalb, weil die Russen bis dato kein Konzept für so etwas hatten (wie von mir für den Erfolg antizipiert). Es wäre jedoch recht einfach, Einheiten für solche Möglichkeiten vorzuhalten (insbesondere mit Helis verlegbare Drohnenschwärme etc)
Für das bloße Überwachen brauche ich keinen Luchs 2, und für die Flankensicherung wäre eine solche Truppe in vielen Fällen zu schwach. Darüber hinaus halte ich es für ineffizient eine spezialisierte Truppe dafür zu schaffen, die dann den Gros der Zeit nicht kämpft, aber trotzdem Mittel verbraucht, zugleich aber keine vollwertige Kampftruppe ist.
Ich habe ja nicht geschrieben, dss man dort jede Form der Aufklärung direkt vorhalten soll, sondern ganz im Gegenteil, dass man die Aufklärung stärker dislozieren muss, und die dezidierten C4ISTAR Einheiten gerade eben deshalb notwendig sind, weil die Aufklärung disloziert ist - also an einer Stelle zusammen geführt werden muss. Also praktisch gesehen genau das was du hier schreibst.
Zum einen ist Drohne nicht gleich Drohne, es gibt ja viele unterschiedliche Typen, Aufgaben, Aufträge. Zum anderen aber kann so die Kampftruppe mit eigenen Drohneneinheiten deren Kampfkraft auch gleich direkt abrufen. Ein praktischer Vergleich wären Mörser. Man könnte argumentieren, dass die Kampftruppe doch keine Mörser braucht, weil die Artillerie de facto ja das gleiche liefern kann. Und es gab und gibt Militärtheoretiker dies genau deshalb Mörserfeindlich sind und sagen, die Mörser seien sinnlos, man müsse alles bei der Artillerie konzentrieren.
Meiner Meinung nach ist es jedoch sehr vorteilhaft, wenn die Kampftruppe eigene solche Mittel unmittelbar unter eigenem Kommando abgreifen kann, und sie zusätzlich noch von Seiten der Artillerie bei Bedarf verstärkt werden können.
Da sind wir uns ja völlig einig und schlussendlich laufen alle meine Vorschläge genau darauf hinaus.
Zitat:Es geht mir dabei ganz konkret um die Teile der Aufklärungstruppe, die derzeit mit dem Fennek in der Variante LVB ausgestattet sind, demnächst dann den Luchs 2 erhalten sollen und die primär durch Einsatz der BAA aufklären.
Und da fängt es schon an. Der Fennek und der neue Spähpanzer sind zwei völlig verschiedene Konzepte von Fahrzeugen, völlig unterschiedlich, die einzige Gemeinsamkeit ist die Überbetonung der Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung auf Mast. Anbei: beim Fennek kann diese übrigens auch abgesetzt eingesetzt werden, was kaum jemand weiß (auf Dreibein).
Zum ersten stellt sich die Frage nach der Relevanz dieser Methode auf Mast (und in einer absetzbaren Form kann sie auch von beliebigen anderen Fahrzeugen mit Transportraum aus eingesetzt werden). Zum anderen ob ein Panzer mit Maschinenkanone der dezidiert auch zum Kampf befähigt sein soll und Raumverantwortung übernehmen soll und ähnliche Scherze, auch nur ansatzweise die Rolle des Fennek einnehmen kann.
Aber nehmen wir es mal zugunsten des neuen Spähpanzer an und dieser ist halt eine eierlegendewollmichrindsau, warum auch nicht. Trotzdem verbleibt dann die Frage, was eine BAA auf Mast hier besser leisten kann als eine Drohne oder eine BAA auf Dreibein?!
Zitat:Man könnte jetzt deren Existenz an sich in Frage stellen, aber wir sprechen hier ja über die reale BW und eine Gliederung für deren Korps, da kann man sicher Kräfte umwidmen, aber den Luchs 2 und die ihn nutzenden Truppen komplett streichen, geht mir jetzt etwas weit von der Realität weg.
Auch deine realitätsnäheren Vorschläge sind immer noch weit von der Realität der real existierenden Bundeswehr entfernt, die schon daran scheitert einfache blaue Overalls aus dem Baumarkt zu kaufen. Aber mal ernsthafter: ich schrieb ja nicht, dass man diese Truppen komplett streichen sollte, sondern dass man sie anderswo aufhängen und anders einziehen solle.
Da ich (im Gegensatz zu anderen hier
) wenig bis keine Probleme mit der Vermischung schwerer und leichterer Einheiten habe, und wenn man sich nun also die Konfiguration des neuen Spähpanzers mit Maschinenkanone, PALR usw. ansieht, dann gehört dieser meiner Meinung nach unten in die Kampfgruppen hinein. Während man reine dezidierte Aufklärungseinheiten, insbesondere Aufklärungs-Bataillone mit anderen Systemen ausstattet. Beispielsweise könnte auch ein Panzer-Bataillon oder eine entsprechende Bataillons-Kampfgruppe dann solche Spähpanzer haben, da hätten sie meiner Ansicht nach heute den größeren Wert. Analog zur Mischung von Luchs und Leopard 2 in den früheren Aufklärungs-Bataillonen, würde ich es für vorteilhaft erhalten, solche zum Kampf befähigten Spähpanzer heute in Panzer- und Panzergrenadier-Bataillone einzuziehen, statt sie auf einer oder zwei Ebenen höher in eigenen Einheiten vorzuhalten.
Entsprechend wäre es also nicht das Ziel diese Truppen zu streichen, sondern gerade eben sie umzuwidmen. Sie werden damit Teil der Kampftruppen (was die bewaffneten Spähpanzer angeht).
Zitat:Ausgehend von den technischen Fähigkeiten dieser Truppe, würde ich mich von der Einordnung nach linearer Aufklärungstiefe lösen und eher die Frage stellen, in welchen Bereichen des Schlachtfelds eine Aufklärung mit BAA Sinn ergeben kann.
Exakt. Und meiner Ansicht nach ist das heute im modernen Krieg der Bereich, in welchem die Kampftruppe selbst aufklärt - denn auch heute soll die Kampftruppe ja durchaus direkt vor sich selbst aufklären. Und gerade hier würden diese Spähpanzer mit BAA dann Sinn ergeben. Die gehören also in die Kampftruppe, also nach unten (von der Brigade aus gesehen).
Praktisch gesehen dorthin, wo heute bei leichter Infanterie in den schweren Kompanien Wiesel für die Aufklärung eingesetzt werden oder in Zukunft etwaig als deren Ersatz die GTK CRV angedacht sind. Und dies dann auch bei schweren Kräften in gleicher Weise, die ja meiner Ansicht nach auch jeweils eine "schwere Kompanie" - in Zukunft wohl besser Unterstützungs-Kompanie genannt benötigen. Welche dann auch Panzermörser enthält und eben besagte Spähpanzer mit BAA.
Das ist ja das wesentlichste was heute Panzer-Bataillonen und Panzergrenadier-Bataillonen fehlt: eigene, bataillonsinterne Unterstützungseinheiten - insbesondere in Form eigener leistungsfähigerer Aufklärung und eigener Mörser. Früher hatten Panzergrenadiere Mörser !
Man sollte meiner rein persönlichen Meinung nach zukünftige Einheiten der Kampftruppen an den früheren Panzeraufklärungs-Bataillonen ausrichten. Und diese als Vorbild / Blaupause für zukünftige Kampfeinheiten hernehmen. Aber nicht (!) um sie als Aufklärungseinheiten zu verwenden, sondern durchaus um sie als reine Kampfeinheiten zu verwenden, die halt zusätzlich viel leistungsstärker in der Aufklärung sind.
Zitat:die Räume für eigenständige Aufklärungseinheiten mit BAA sind heute nicht mehr die Linien der Kampftruppen, denn die können und müssen ihre Aufklärung selbst leisten.
Und genau deshalben gehören Einheiten mit BAA in die Linien der Kampftruppen, als Teil derselben ! Denn der Kampf um die Aufklärung ist heute der wesentlichste, und muss von der Kampftruppe in ihrem Bereich selbst geführt werden. Daher gehören die "Luchs 2" in die Panzer-Bat und PzGren-Bat.
Zitat:Und was über deren Aufklärungstiefe hinaus geht, wäre auch mit einem Luchs 2 schwer durchzuführen, zumal dieser sich dort einer übermäßigen Gefährdung aussetzen dürfte.
Exakt so ist es. Unter Deckung der Kampftruppe bzw. als Teil derselben reduziert sich diese Gefährung jedoch erheblich und umgekehrt bietet die Leistung der BAA für die Kampftruppe und deren eigenen Aufklärungsauftrag einen immensen Voteil. Und deshalb, wie du es selbst ja dann auch absolut richtig erkannt hast:
Zitat:In dem Zusammenhang könnte man allerdings auch überlegen, ob ein Luchs 2 nicht auch direkt in den Aufklärungszügen der Panzertruppen zum Einsatz kommen und dort deren Aufklärungssensorik ergänzen könnte.
Genau so meine ich es. Die "Luchs 2" gehören nach unten, und müssen Teil der Kampftruppe sein, nicht der dezidierten Aufklärungstruppe ! In diesem Kontext:
Zitat:Denkst du da an die AVZ, zusätzliche Spähzüge oder eigene Aufklärungskompanien in Kampftruppenbataillonen/-regimentern? Der Umfang der Aufklärungskapazitäten auf dieser untersten Verbandsebene dürfte mMn entscheidend dafür sein, wie oberhalb davon die entsprechenden Kapazitäten vorzuhalten sind.
Meiner Meinung nach müssen die Aufklärungs-Fähigkeiten der Kampftruppe selbst verstärkt werden. Sie benötigt mehr Aufklärungskapazität, bei gleichzeitiger Befähigung zum Kampf, also gerade eben bewaffnete Spähpanzer. Entsprechend würde es Sinn machen, beispielsweise die Aufklärungs- und Verbindungszüge zu verstärken, anders auszustatten UND zusätzliche Spähzüge zu schaffen, dies führt dann schnell zu einer entsprechenden "Aufklärungs"-Kompanie und damit landet man schlussendlich bei den Panzeraufklärungs-Bataillonen der späten Heeresstruktur 3 und anfänglichen Heeresstruktur 4, die de facto gemischte Panzer-Bataillone waren. Und die de facto Kampftruppen waren und eben keine dezidierten reinen Aufklärungseinheiten. Und ich halte gerade eben diese gemischten Panzeraufklärungs-Bataillone für eine der besten Blaupausen für zukünftige Kampftruppen der schweren Kräfte.
Der Luchs 2 in eigenständig operierenden Einheiten kann mMn nur dort seine Fähigkeiten sinnvoll einsetzen, wo es eine geringe Truppendichte gibt, insbesondere bei der Flankenüberwachung.
Das ist ja auch seit Jahren ein Thema zwischen uns. Ich sehe praktisch kein Problem darin schwere und leichte Kräfte zu mischen. Entsprechend kann der "Luchs 2" seine Fähigkeiten auch inmitten der schweren Kräfte einsetzen - gar im Gegenteil ist gerade dies vorteilhaft.
Aber bleiben wir mal beim Thema Flanke. Als gesondere Korps-Truppe wie du es hier vorschlägst stellt sich die Frage, was den bitte sehr die Flanke eines Korps sein soll ? Und warum ich für diese eigene hochspezialisierte Fahrzeuge in eigenen Verbänden haben sollte ?!
Wenn ich darüber hinaus meine Kampftruppe wie oben beschrieben in Richtung der früheren Panzeraufklärungs-Bataillone befähige, so wären diese für die Flankensicherung noch mal viel besser geeignet und damit eine eigene Truppe auf Korps-Ebene damit überflüssig.
Verbleibt noch die Idee des Vorstoß in die Tiefe, wie ich es ja früher sehr oft für Panzer-Kavallerie beschrieben habe. Also die Idee (so wie die Truppen von Wagner bei ihrem Streifzug nach Moskau!) einfach ohne Rücksicht auf Verluste, Nachschub oder sonst irgend etwas weit ins feindliche Hinterland einzufallen.
Dafür wären nun die "Luchs 2" sehr geeignet und solche Einheiten wären sinnvollerweise Korps-Einheiten und genau so hatte ich sie ja früher beschrieben, respektive immer davon geschrieben, dass man kompakte Einheiten braucht die dann solche Vorstöße in die Räume geringer Truppendichte vornehmen.
Auf der Korps-Ebene geht es also nicht um Flanken, sondern darum, dass solche Großkampfverbände wie Inseln in einem Gesamtraum Gebiete mit höherer Truppendichte bilden, während es weiterhin immense Gebiete mit sehr geringer Truppendichte gibt. In der Offensive könnten nun solche dezidierten Spähpanzer in diesen Gebieten erhebliche strategische Effekte erzielen.
ABER:
Wir müssen uns zum einen hier wie du es schon richtig beschrieben hast zumindest etwas an der real existierenden Bundeswehr ausrichten. Solche Streifzüge leichter Panzerkavallerie weit ins Hinterland des Gegners sind nicht realistisch mit dieser Truppe. Dazu fehlt es an allem, von der Doktrin bis hin zur dafür notwendigen lebensverachtenden Kampfmoral.
Und zweitens kann man heute mit dem Vorteil einer inneren Linie und der Bewegung im eigenen Hinterland (wenn man entsprechende Konzepte dafür vorhält) sehr schnell Konzentrationen an Drohnen schaffen, welche solche Vorstöße heute zu einem Selbstmordunternehmen machen. Ich halte dieses frühere Konzept von mir daher heute für überholt, weil solche Panzerkavallerie bei ihrem Vorstoß schlussendlich untergehen würde. Der Streifzug von Wagner funktionierte ja auch nur deshalb, weil die Russen bis dato kein Konzept für so etwas hatten (wie von mir für den Erfolg antizipiert). Es wäre jedoch recht einfach, Einheiten für solche Möglichkeiten vorzuhalten (insbesondere mit Helis verlegbare Drohnenschwärme etc)
Zitat:Es würden dann also nicht die Divisionen/Brigaden/Regimenter selbst ihre Flanken überwachen müssen, sondern es gäbe eine Korpstruppe, die genau das übernimmt
Für das bloße Überwachen brauche ich keinen Luchs 2, und für die Flankensicherung wäre eine solche Truppe in vielen Fällen zu schwach. Darüber hinaus halte ich es für ineffizient eine spezialisierte Truppe dafür zu schaffen, die dann den Gros der Zeit nicht kämpft, aber trotzdem Mittel verbraucht, zugleich aber keine vollwertige Kampftruppe ist.
Zitat:C4ISTAR beinhaltet auch Aufklärung, aber das heißt ja nicht, dass zwingend jede Form der Aufklärung dort direkt vorhanden sein muss. Ich würde die C4ISTAR-Einheiten eher als eine Art Informationssammelstelle betrachten, die von allen Ebenen die dort gewonnenen Informationen abgreift und zusammenführt.
Ich habe ja nicht geschrieben, dss man dort jede Form der Aufklärung direkt vorhalten soll, sondern ganz im Gegenteil, dass man die Aufklärung stärker dislozieren muss, und die dezidierten C4ISTAR Einheiten gerade eben deshalb notwendig sind, weil die Aufklärung disloziert ist - also an einer Stelle zusammen geführt werden muss. Also praktisch gesehen genau das was du hier schreibst.
Zitat:warum muss eine Drohnen-Kampfeinheit separat bestehen, wenn zugleich innerhalb der Artillerie Drohnenkampfeinheiten vorhanden sind?
Zum einen ist Drohne nicht gleich Drohne, es gibt ja viele unterschiedliche Typen, Aufgaben, Aufträge. Zum anderen aber kann so die Kampftruppe mit eigenen Drohneneinheiten deren Kampfkraft auch gleich direkt abrufen. Ein praktischer Vergleich wären Mörser. Man könnte argumentieren, dass die Kampftruppe doch keine Mörser braucht, weil die Artillerie de facto ja das gleiche liefern kann. Und es gab und gibt Militärtheoretiker dies genau deshalb Mörserfeindlich sind und sagen, die Mörser seien sinnlos, man müsse alles bei der Artillerie konzentrieren.
Meiner Meinung nach ist es jedoch sehr vorteilhaft, wenn die Kampftruppe eigene solche Mittel unmittelbar unter eigenem Kommando abgreifen kann, und sie zusätzlich noch von Seiten der Artillerie bei Bedarf verstärkt werden können.
Zitat:Im Prinzip halte ich es für angebracht, die Fusion der Heeresaufklärungstruppe weitestgehend rückgängig zu machen und ihre einzelnen Bestandteile in andere Truppen einzugliedern,
Da sind wir uns ja völlig einig und schlussendlich laufen alle meine Vorschläge genau darauf hinaus.
