11.10.2025, 18:08
(11.10.2025, 16:29)alphall31 schrieb: Welche stabssoldaten werden den nun eingespart ? Ob nun btl oder Abteilung , an der Gliederung ändert sich nichtsWieso nicht? Eine Abteilung braucht keinen Stab und keine eigene Versorgungsbatterie.
Die aktuelle Planung sieht folgendes für eine Division mit vier Brigaden an Artillerie (ohne Reserve) vor:
1x DAG
- 1x StVersBttr
- 2x Rohrartillerie mit 3 Zügen mit jeweils 3 Geschützen, also 18 Rohre im Btl
- 1x Raketenbatterie mit 4 Zügen mit jeweils 4 Werfern, also 16 RakWrf im Btl
- 1x Aufklärende Artillerie Batterie
4x BAG
- 1x StVersBttr
- 2x Rohrartillerie mit 3 Zügen mit jeweils 3 Geschützen, also 18 Rohre im Btl
- 1x Beobachter Batterie
Ein dazu alternatives DivArtRg hätte (ohne Reserve) z.B.:
- 1x StVersBttr
- 10x Rohrartillerie mit 3 Zügen mit jeweils 3 Geschützen, also 18 Rohre im Btl
- 4x Beobachter Batterie
- 1x Aufklärende Artillerie Batterie
Die StVersBttr eines Regiments wäre sicher stärker aufgestellt als die einer BAG, aber sie hätte nicht 5x so viel Personal. Und ob man die Rohrbatterrien nun in 5 Abteilungen einteilt oder nicht, macht erstmal keinen Unterschied.
Relevant wird es dort, wo zu viele Batterien unter einem Stab bestehen, so dass die Führungsfähigkeit leidet. Das kann natürlich dazu führen, dass man unter dem Regiment tatsächlich nochmal zwei Bataillone (z.B. RCH155+PzH2k getrennt) unterhält, aber eben keine fünf.
Es kommen aber durch die Stärkung der Divisionsebene noch diverse andere Effekte und Möglichkeiten zusammen, die alle für sich zu einer relativen Reduzierung der Truppenstärke insgesamt, aber insbesondere zu einer absoluten in den Brigaden führen, z.B.:
Durch die zunehmende Technisierung und Digitalisierung der Aufklärung, ist es nicht mehr relevant für die Brigadeführung, von welcher Ebene aus die Daten ins Lagebild einführt werden. Außerdem wird durch Drohnen überall die eigene Aufklärungsfähigkeit im Nahbereich der Kampftruppen gestärkt. Wenn die Artillerie nun auf Divisionsebene organisiert ist, dann kann dort auch die weitere technische Aufklärung konzentriert werden, was die Aufklärungsbataillone der Brigaden entlastet.
Die AufklBtl haben bisher:
- 1x StVersKp
- 1x Fennek Spähkompanie mit 6 Zügen je 4 Fahrzeugen
- 1x leichte Spähkompanie
- 1x technische Aufklärungskompanie mit Drohnen und Radar
Fällt dort die techn. Aufkl. weg und konzentriert man zudem auch noch weitere Aufgaben der Aufklärer in den ohnehin neu aufzustellenden neuen Divisions-Aufklärungsverbänden und stärkt ggf. noch die AVZ, dann können die Aufklärer der Brigaden auch auf eine einzelne, eigenständige Kompanie reduziert werden, so wie es bei den lKr und anderen NATO-Partnern wie den NL bereits der Fall ist.
Es entfallen also je Brigade ein weiterer Bataillonsstab inkl. StVersKp.
Das gleiche ließe sich auch mit Pionieren durchführen, bei denen die Kapazitäten zum Mineneinsatz bei der Division konzentriert werden können, während die Brigaden nur ihre unmittelbar benötigten Kräfte der Panzerpioniere brauchen, um ihre Mobilität zu gewährleisten.
Es werden also insgesamt drei Bataillonsstäbe jeweils mit StVersKp pro Brigade eingespart, während auf Divisionsebene eben nur statt den dort ohnehin erforderlichen Bataillonen Regimenter gebildet werden, die für sich betrachtet dann weniger Personal für ihre Stabs- und Versorgungseinheiten benötigen als das bei einer Vielzahl von Bataillonsstäben der Fall wäre.
Wir haben einfach zu viele Stäbe, denen jeweils zu wenige Soldaten unterstehen, die den tatsächlichen Auftrag ausführen. Und genau das lässt sich ändern, wenn man die Unterstützer in den Brigaden reduziert und sie auf Divisionsebene konzentriert.
Zitat:Im Verteidigungsfall hat das rgt eine Stärke von mehr als 3000 Soldaten. Das ist von einem rgtstab überhaupt nicht zu führen.Je mehr man auf Div.-Ebene in einem Verband konzentriert, desto eher wird der natürlich zur Brigade und sein Bedarf an Stabs- und Versorgungskräften sowie Unterstrukturen steigt. Aber da wir hier über Unterstützer reden, ist es eigentlich völlig egal, wie man den Verband nennt, denn die innere Struktur muss eh dem konkreten Verband angepasst sein und nicht irgendeinem Schema folgen, wie ein Regiment oder eine Brigade der BW auszusehen hat. Es wäre also durchaus denkbar, zwei Verbände mit der gleichen Personalstärke zu haben, von denen einer Brigade und der andere Regiment heißt
Zitat:Vor allem wie soll der Einsatz von deutschen Brigaden innerhalb des Bündnisses funktionieren ?Es gibt da zwei Varianten, je nach Umfang der Kriegsbeteiligung:
1. Große Beteiligung: Die Brigade wird im Rahmen ihrer Division oder sogar ihres Korps eingesetzt. Dann ist das komplett egal.
2. Kleine Beteiligung: Die Brigade wird im NATO-Rahmen außerhalb der Division eingesetzt. Da in diesem Fall die Division selbst nicht im Einsatz ist, kann sie problemlos die entsprechend von der Brigade benötigten Unterstützer dieser Brigade unterstellen, auch inkl. Führungselementen. Das ist dann halt eine verstärkte Brigade.
Und wenn man sich mal die anderen NATO-Brigaden so anschaut, dann ist genau das auch oft der Fall, gerade bei kleineren und mittleren Streitkräften, die ihre Unterstützer zentralisiert vorhalten und nur einsatzbezogen abstellen. Die von der BW vertretene Idealvorstellung einer Brigade ist nicht der real existierende Standard NATO-weit, sondern eher die Ausnahme. Und auch wir haben diesen Standard bisher nicht erfüllt und erfüllen ihn auch aktuell nicht.