Konflikte ums Wasser
#12
Ich bin mir recht sicher, dass @Schneemann mit dem Thema nicht nur den äthiopischen Damm ansprechen wollte, denn der ist nur ein einprägsames Beispiel für das, was entstehen könnte:
(22.03.2023, 14:42)Schneemann schrieb: https://www.bbc.com/news/world-65035041

Die Konflikte um Wasser werden gemäß dieser Einschätzung die zukünftigen "Kriege ums Öl" werden, gewissermaßen.
...
Gleichwohl allerdings werden diese Konflikte in den nächsten Jahren massiv zunehmen, und die Frage ist hierbei, wie wir uns aufstellen? Denn mit den Kriegen, "die da kommen werden", werden auch Flüchtlingsströme entstehen und davon werden wir durchaus betroffen sein.

Schneemann
es ist richtig: wir erleben einen Klimawandel, dessen lokale oder regionale Auswirkungen noch gar nicht absehbar sind. Und ich werde jetzt nicht darüber diskutieren, ob das "menschengemacht" oder ein natürlicher Prozess ist.
Den Fakt des Wandels kann man nämlich nicht wegdiskutieren. Und darum muss ein großes Augenmerk darauf gelegt werden, wie wahrscheinliche oder mögliche Auswirkungen zumindest gemildert werden können.

Flüchtlingsströme als logische Folge kann man mit Mauern nicht blockieren. Mauern haben dafür in der Geschichte noch nie Erfolg gebracht (China, Römer) sondern die so geschützten Reiche lediglich in einer scheinbaren Sicherheit gewiegt. Und auch die besten Waffensysteme helfen nichts. Man kann nicht tausende von Sperrholzdrohnen mit einigen Patriot-Batterien aufhalten, oder eine Kolonne von Treiberameisen mit der Fliegenpatsche vom Haus fern halten - um zwei einprägsame Beispiele zu bringen.
Man muss also eher daran gehen, zu überlegen, wie Flüchtlingsströme gar nicht erst entstehen. Das verlangt die Reduzierung der Auswirkungen dieses Wandels.

Eine potentielle Auswirkung ist eine vermehrte Trockenheit durch weniger Niederschläge - bzw. eine vermehrte Verdunstung insbesondere über den Meeren, die zu erhöhten Niederschlägen (Starkregen) an anderer Stelle führen kann.
Wir müssen also sowohl Wassermangel wie auch ein höheres Überschwemmungsrisiko berücksichtigen.
Beides kann durch Staudämme (wie in Äthiopien) reguliert werden, allerdings geraten die unter dem Staudamm anliegenden Ländereien in eine fast erpresserisch ausnutzbare Abhängigkeit von den Entscheidungen der Staudammbetreiber.

Was gibt es für Gegenmittel?
eine Möglichkeit ist die gemeinsame Verwaltung des Staudammes ... was aber die Souveränität des LAndes einschränkt, in dem der Staat besteht.
Damit wäre eine eher lokale oder örtliche Problemverminderung möglich.

Aber: beseitigt das alle Sorgen der "Unterlieger" - wohl eher nicht!
Selbst das beste Wassermanagement in Äthiopien nützt nichts, wenn der Stausee selbst austrocknet (was auch für den Durchfluß ohne Staumauer zutreffen würde).

Am Meer liegende Staaten hötten ggf. die Möglichkeit, durch Entsalzungsanlagen aus Meerwasser nutzbare Tinkwasserqualität zu gewinnen. Das verlangt aber entsprechende Mengen an Wassergewinnung - man braucht nur die Einwohnerzahl von Ägypten an zu schauen.
Und solche Mengen benötigen wohl auch hohe Energieleistungen. Was tun, um damit nicht noch - mit der Verbrennung fossiler Energieträger - den Klimawandel "noch mehr anzuheizen".
"Meeresanlieger" können wohl mit Windenergie im Küstenbereich relativ große Energiemengen gewinnen.
"Wüstenstaaten" haben wohl die Möglichkeit von Photovoltaik.
Tja - dann fällt mir noch das klassische Atomkraftwerk ein, und dann?
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Konflikte ums Wasser - von Schneemann - 25.04.2021, 15:45
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