14.07.2025, 12:49
(14.07.2025, 12:42)Broensen schrieb: Die russische Überwasserflotte ist irrelevant für diese Diskussion. Es geht nur um U-Boote.
Das ist doch so nicht korrekt, wozu ist die russische Überwasserflotte im Norden denn da? Genau, um die U-Boote zu schützen.
Die werden garantiert nicht in der Barentssee untätig sitzen bleiben, während die NATO vor Norwegen russische U-Boote jagt und versenkt, sondern werden jeder NATO Einheit mit ihren Langstrecken A2/AD Waffen die Hölle heiß machen - sprichwörtlich, genau so sieht das Flottenprogramm der Russen nämlich aus.
Wenn Russland KRITIS in der Nordsee treffen will, brauchen die dafür kein U-Boot. Alle Trassen und Pipelines sind öffentlich kartographiert, wenn die Russen die kappen wollen, schießen die einfach eine uralte BM mit ca. 500 kg TNT Sprengkraft ins Meer, grobe Richtung reicht und dann ist das Kabel oder die Pipeline futsch.
Verdecktes Vorgehen wie heute als hybride Variante braucht es im Kriegsfall nicht mehr.
(14.07.2025, 12:42)Broensen schrieb: Die bedroht doch keiner, solange sie in ihrer Bastion bleiben. Wir verwehren ihnen lediglich, sich aus der Barentssee nach Süden auf den Weg zu machen.
Ich zitiere meine Quelle von oben gern nochmal:
Zitat:The Kola Peninsula to the Barents and Norwegian seas, and farther west to the greenland-iceland-united Kingdom (giuK) gap make up the Northern Fleet’s Bastion defence zone. the Kola Peninsula’s security and the Northern Fleet’s access to the North Atlantic and beyond are both goals and priorities of the bastion concept.
Alles nördlich der GIUK-Lücke wird in der russischen Bastion-Doktrin als "Bastion defence zone" angesehen. Sobald du dort operierst, wird das per Definition als Angriff auf die Bastion gewertet. Natürlich kann man das machen, aber dann sollten Kosten (Verlust an unseren Einheiten, Munitionsverbrauch) zumindest halbwegs im Einklang mit dem geschützten Ziel stehen - wenn das KRITIS sein sollte.
Wenn die NATO clever ist, werden wir im Kriegsfall zur Nachversorgung auch keine Häfen in der Nordsee mehr verwenden, sondern einfach in Frankreich anlanden und den Rest auf dem Landweg transportieren.
Ein Kalibr ist halt deutlich schneller nachproduziert, als eine unserer Fregatten - und ich bin mir ziemlich sicher, dass der Blutzoll, den wir für die Operation gegen die russische Nordflotte zahlen würden, in unserer pazifistischen Gesellschaft nicht gut ankommen wird.