12.07.2025, 15:50
(12.07.2025, 15:38)Leuco schrieb: Ich plädiere für einen ASW Entwurf welcher auf Stand der Technik basiert. Stand der Technik beinhaltet einen gewissen Eigenschutz gegen BMD. Auch die Integrationsfähigkeit künftiger Wirkmittel muss gegeben sein.
Das ist keine Frage des Standes der Technik, sondern eine rein operativ-taktische Fragestellung, nämlich, ob diese kleine ASW-Fregatte in den nächsten 10 bis 20 Jahren überhaupt einer realen Bedrohung durch ASBM ausgesetzt ist. Es ist nirgends öffentlich bekannt, wie genau bzw. wie träge so eine ASBM ist. Die eine Seite behauptet, dass man damit einen Träger trifft, für die andere ist auch eine Fregatte ein Ziel.
Ich plädiere halt dafür, diese ASW Fregatten nicht zu überfrachten, sondern klein und schwer detektierbar zu halten. Der Gegner muss die Fregatte erstmal finden, um sie bekämpfen zu können.
Oder anders formuliert: Wenn die US Navy wirklich befürchten würde, dass China ASBM gegen Fregatten einsetzt, warum verzichtet man bei den Constellation dann auf SM-6 und SM-3?
Die Technikklausel "Stand der Technik" ist genau der deutsche Ansatz, der den immer geforderten Design Freeze effektiv nutzlos macht. Mit dieser Klausel rennt man der Zeit immer hinterher und bessert permanent am Design herum - nebenbei ist nirgends definiert, was der Stand der Technik überhaupt ist, denn im Gegensatz zu den "allgemein angewandten Regeln der Technik" ist der Stand der Technik keine Konsensmeinung.
Ich persönlich lache mich bei den Forderungen in Ausschreibungen immer kaputt, wenn da wieder drin steht "Neue Systeme müssen einfach nachträglich zu integrieren sein!" - absolut nichtssagend und nicht prüfbar, aber immer gut für wochenlange Diskussionen.
(12.07.2025, 15:38)Leuco schrieb: Was mich weiterhin interessieren würde ist die Frage warum ASBM als Waffengattung bei uns selbst bisher keine Rolle spielt.
Weil unsere Marine schon genügend Probleme damit hat, ihre Uralt-Systeme am Laufen zu halten... sorry für die Polemik.