Vor 8 Stunden
(Gestern, 07:21)goschi schrieb: "Mord" ist eine strafrechtliche Kategorie, die bestimmte Merkmale erfüllen muss.Schwierig, schwierig.
Deshalb ist es sachgerecht, hier von einer Tötung zu sprechen.
Ansonsten kommen solche Posting sehr manipulativ daher.
Dem völkerrechtlichen Verbot, Zivilisten gezielt anzugreifen, steht hier die Problematik der Einbindung dieser Zivilisten an zentraler Stelle in die Kriegsanstrengungen des Gegners gegenüber. Teleologisch zielt das HVR auf die Vermeidung unnötiger Gewalt ab, es erlaubt Gewaltakte, die unterm Strich zu weniger Leid und Zerstörung führen.
Die Frage wäre, ob man das hier wirklich uneingeschränkt bejahen kann. Ich habe da gewisse Zweifel, denn:
(Gestern, 01:02)Quintus Fabius schrieb: Über die Operation Narnia, die gezielte Ermordung iranischer Wissenschaftler.Mich wundert diese Darstellung in den Medien, als würde mit dem Tod dieser Männer Wissen unwiederbringlich verloren gehen.
Vielleicht ist nicht mal die israelische Erwartung zutreffend, dass das iranische Atomwaffenprogramm um viele Jahre zurückgeworfen worden sei, was man im Übrigen schon früher nach gezielten Tötungen für sich reklamiert hat.
(Was gegen eine gerechtfertigte Tötung sprechen könnte.)
Der sogenannte Nuclear Threshold liegt heute längst nicht mehr im Wissen über Nuklearsprengköpfe.
Schon der 2020 getötete Mohsen Fachrisadeh war kein zweiter Robert Oppenheimer, oder auch nur ein zweiter Abdalkadir Chan.
Das Wissen, wie die Dinger funktionieren und wie man sie baut, ist mehr oder weniger frei verfügbar (was auch der Grund ist, warum Antiproliferationsbemühungen eher auf waffenfähiges Material und Verbringungsmittel abzielen als auf das Know-how).
Die Kunst besteht darin, die Dinger so zu bauen, dass eine möglichst kostengünstige Fertigung und militärisch sinnvolle Anwendung gegeben ist. Ingenieure und Verwaltungsfachleute könnten in diesem Zusammenhang wichtiger sein als Kernphysiker und Chemiker.
Also, @goschi, ich verstehe Dein Unbehagen (zumal im Kontext einiger Äußerungen in diesem Faden), aber man könnte schon von "Mord" sprechen. Und das nicht nur umgangssprachlich.