Us Wirtschaftskrise - Dollar schmiert ab
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In einem Beitrag "Warum der US-Dollar (noch) König der Reservewährungen ist" befasst sich Sergi Basco, außerordentlicher Professor am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Barcelona und Forscher bei der Fundació MOVE und BEAT mit dem US-$ als internationaler Leit- und Reservewährung:
Zitat:Der Wert des US-Dollars basiert auf Vertrauen und Akzeptanz weltweit. Doch wie lange noch?

Eine globale Reservewährung ist eine Währung, die von ausländischen Zentralbanken in großem Umfang gehalten wird.

Seit der Bretton-Woods-Vereinbarung von 1944 hat der US-Dollar diese Position inne, was bis heute der Fall ist: Laut IWF-Daten von Ende 2024 stellte der Dollar 54 Prozent der globalen offiziellen Reserven dar, während der Euro mit weitem Abstand auf 19 Prozent kam.

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Bis in die 1950er Jahre war es das britische Pfund, das diese prominente Rolle innehatte. Es war hauptsächlich die Position der USA als größte Wirtschaftsmacht unter den Alliierten, die den Dollar nach dem Zweiten Weltkrieg zur globalen Reservewährung machte.

Da das Vertrauen in den Dollar weltweit sinkt, fragen sich viele, ob wir einen ähnlichen Wandel hin zum Euro oder zu einer anderen Währung erleben könnten. Die US-Politik beschleunigt diesen Wandel sicherlich. Um US-Staatsanleihen und -Aktien zu kaufen, benötigen Investoren US-Dollar. All diese Transaktionen beinhalten jedoch ein Leistungsbilanzdefizit in den USA, das die Trump-Administration beseitigen möchte.

Die aktuelle Unsicherheit der US-Handelspolitik macht US-Vermögenswerte jedoch nicht attraktiver, wie die Turbulenzen auf dem US-Staatsanleihenmarkt zeigen. Zudem gibt es Gerüchte, dass die US-Regierung möglicherweise in Verzug geraten könnte, indem sie ihre kurzfristigen Schulden in langfristige umwandelt.

Über Trump hinaus haben die letzten Monate den Investoren gezeigt, dass die Kontrollmechanismen und Gegengewichte der US-Verfassung nicht so stark sind wie angenommen und der Präsident in einigen Bereichen nahezu absolute Macht hat.

Die Tatsache, dass Bidens letzter Akt als US-Präsident darin bestand, seine Familie und potenzielle politische Ziele zu begnadigen, hat das Vertrauen in die US-Regierung ebenfalls nicht gestärkt. Realistisch betrachtet muss die weltweite Nutzung des Euros massiv zunehmen, damit er den Dollar in absehbarer Zeit ersetzen kann. Dies scheint jetzt jedoch viel wahrscheinlicher als noch vor drei Monaten.
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