12.02.2025, 07:20
(12.02.2025, 02:34)Ottone schrieb: Weder Geiselbefreiung noch CSAR gehören zum Portfolio des Seebatallions, heute nicht und in Zukunft nicht. 200 Küstenjäger an einem Ort wäre ausgesprochen viel, die Szenarien muss man mMn kleiner denken. Das Seebatallion selbst hat Aufklärer, die F125 wurde für das Seebatallion entworfen und nun sollen eben die Kampfboote hinzukommen für den kleinen Fussabdruck. MUsE wird dazu bekanntlich diskutiert. Strände gibt es in der Ostsee vergleichsweise wenige, Felsen und Bewuchs sowie kleine Häfen sind die Norm.
200 Infanteristen sind nicht zu viel. Ich meine in diesem Forum gelesen zu haben das die US Army für die Räumung eines Wohnblocks schon 200 Soldaten einplant. Das bezieht sich wohl auf ein COIN Szenario. In einem konventionellem Konflikt würde man die Gebäude umgehen oder einäschern.
Aus den Konflikten der jüngeren Vergangenheit lernen dennoch wir zwei Dinge:
1. Man hat nie genug Infanterie.
2. Wir überschätzen die offensive Kampfkraft von leichten (Spezial) Einheiten enorm.
Die Verluste russischer Sondereinheiten in der Ukraine sind gewaltig.
https://www.aljazeera.com/news/2023/4/14...kraine-war
https://nationalinterest.org/blog/buzz/r...war-213488
KSK, KSM, Fernspäher, Hochgebirgszüge, Fallschirmjäger (EGB), Kampfretter und die GSG9. Es muss auch mal reichen.
Es wäre sinnvoller die leichte Infanterie in ein bis zwei Großverbänden zu bündeln und dann geschlossen in den Einsatz zu schicken anstatt sie immer weiter zu zerstückeln und zu überspezialiseren.
Alles Spezielle kommt in das KSK und die GSG9 bekommt eine Sonderrolle.
Als Polizisten sind sie nicht verpfichtet Uniformen zu tragen und könnten so als operativer Arm des BND dienen. Dann können sie auch mit der Fähre in Litauen landen, amphibisch natürlich.
Zum Marine Teil. Das Seebattalion soll auch das KSM unterstützen und zu deren Aufgaben gehören auch Geisel und Gefangenbefreiung. Der entscheidene Punkt ist das die BW nicht in der Lage ist solche Einsätze durchzuführen. Es fehlen die Schiffe, das Personal und das Können. Meine Kritik bezieht sich vor allem auf die Marineinheiten.
Was mich zur zur F125, MUsE und den Kampfbooten bringt.
10 Cb90 Kosten wohl 37 Millionen
https://www.navalnews.com/naval-news/202...from-saab/
Bei 40 Einheiten sind wir bei min. 150 Millionen. Das MUsE Konzept überzeugt mich nicht und sieht verdammt teuer aus. Es sollen 6 Tender ersetzt werden. Macht wohl 3-4 MUsE. Ich denke 2 Millarden ist dabei noch vorsichtig geschätzt.
Die F125 (3,8 Milliarden insgesamt) können die gelandeten Kräfte nicht unterstützen sondern sind wie MUsE nur zum Selbsschutz befähigt. Die 127 mm lass ich nicht gelten und auch Iris T wird nichts ändern.
Wir werden also insgesamt 6 Milliarden (sehr vorsichtige Schätzung) in amphibische Fähigkeiten investieren die nicht mal ausreichen um einen Gefangengen aus den Händen der Houthi zu befreien.
Und wozu wir das alles in der Ostsee brauchen bleibt ein Rätsel.