12.02.2025, 01:11
Als erstes müsste man die gedankliche Trennung von Marine-Jägern und Heeres-Jägern überwinden. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob leichte Infanterie nun dem Heer oder der Marine untersteht, schlussendlich ist das einfach nur eine spezialisierte leichte Infanterie wie Gebirgsjäger auch. Ganz allgemein müssen wir zu einem viel weitergehenden teilstreitkräfte-übergreifenden Denken kommen (Joint).
Nun zu der Frage des Aufwands im Verhältnis zum Nutzen, was ja die (berechtigte) primäre Kritik an diesen Einheiten ist. Für bloßen Objektschutz machen solche Einheiten natürlich keinen Sinn. Das müssen andere leisten. Aber es gäbe durchaus in räumlicher Nähe zu Deutschland eine Menge Einsatzmöglichkeiten. Wie gesagt darf man das nicht zu beschränkt rein maritim / marinebezogen betrachten.
Was sind also in diesem Kontext echte amphibische Kräfte und was für einen Wert sollten diese haben ?! Wie will man den überhaupt noch klassische amphibische Kräfte in größerer Zahl einsetzen ?! Das ist an sich offensiv schon unrealistisch bzw. man benötigt keine spezialisierte Marineinfanterie für Landungen mehr, da solche ohnehin nicht mehr wie früher stattfinden können, weil die gesamten Umstände völlig andere sind.
Auch das USMC hat sich ja aktuell sehr weitgehend darauf eingestellt in Zukunft völlig anders zu kämpfen als bisher und die Idee einer Wiederholung der 2WK Szenarien aufgegeben.
Wenn ich nun wenige Kompanien "Küsten-Jäger" habe, dann stellt sich die Frage, was diese also leisten sollen und was für einen Wert sie im Verhältnis zum Aufwand haben, gar keine Frage, ich würde ihnen aber nicht jeden Nutzen absprechen weil ihnen die Quantität fehlt.
Man könnte mit solchen kleineren (sehr kostengünstigen) Einheiten durchaus höchst wirtschaftlich erhebliche Kräfte des Gegners binden / beschäftigen / ablenken usw. (Economy of Force). Gerade wenn man auf ein solches Wirken weit über die eigenen realen Möglichkeiten hinaus will, mit diesen Einheiten also Effekte erzielen will, die überproportional sind, gerade eben dann wäre es falsch, solche Einheiten in größerer Quantität aufzustellen. Das bedeutet aber, dass diese Einheiten eben nicht als konventionelle Marineinfanterie gedacht werden dürfen, sondern in den Bereich von Sondereinheiten gehören. Also Spezialeinheiten, die keine Kampfschwimmer sind, aber dennoch eben im amphibischen Bereich agieren. So was kann sinnvoll sein.
Ich sehe nicht wie russische Marineinfanterie in der Ostsee operieren könnte. D,Pl und die Skandinavier kommen auf ca. 500 Moderne Kampflugzeuge. Dazu die Flotten und landgestütze Antschiffsraketen.
Es geht zum einen um den Handstreich um damit Verhandlungsmasse zu schaffen oder Erfolge im Informationsraum generieren zu können, also um Aktionen die unmittelbar vor bzw. bei Kriegsausbruch stattfinden und die daher so nicht direkt abwehrbar sind, als auch um hybride Kriegsführung (grünblaue Männchen), bei denen es gar nicht zum offenen Krieg kommt, und trotzdem reguläre russische Einheiten hier operieren. Dazu noch eine von Russland initiierte Guerilla im Baltikum. Und all das sind Szenarien in welchen amphibische Einheiten durchaus ihren Wert hätten, insbesondere wenn sie als EGB Kräfte / Spezialisierte Einheiten aufgestellt werden.
Was soll man mit 3 Kompanien KSK ? Was soll man mit 3 Kompanien Fallschirmjäger EGB ? Alles gleichermaßen sehr wenig. Was man damit soll ist, als Sondereinheit zu operieren, also im Bereich unkonventioneller Kriegsführung. Das muss man viel weiter und weniger konventionell-militärisch denken. Zudem könnten solche Küstenjäger eine wertvolle Ergänzung der Kampfschwimmer sein. Sie müssten also eng mit diesen verwoben werden. Womit du allerdings recht hast:
Es fehlt meiner Kenntnis nach an jeder klaren eindeutigen Doktrin und Zielsetzung für solche Einheiten. Das müsste man überhaupt erstmal entwickeln und aufstellen.
Oder für Raketenartillerie. Oder für Luftraumverteidigung. Oder für Drohnen. Oder für mehr Eurofighter. Oder für Eurofighter ECR. und und und
Diese Fragestellung, wo man seine Mittel einsetzt stellt sich ja überall. Wo setzt man Schwerpunkte, was ist effizient, wo erzeugt man im Verhältnis zum Aufwand am meisten Kampfkraft ?!
Aber da kommen wir zum meiner Meinung nach wesentlichsten Gegenargument: drei Kompanien Küstenjäger kosten in Wahrheit nicht viel, selbst wenn man ihre Boote mit bedenkt und man könnte sie auch noch wesentlich kostengünstiger aufstellen als jetzt angedacht.
Du überschätzt meiner Meinung nach hier die Kosten und kommst auch deshalb zu einer negativen Bewertung von Leistung und Aufwand im Verhältnis zueinander.
Nun zu der Frage des Aufwands im Verhältnis zum Nutzen, was ja die (berechtigte) primäre Kritik an diesen Einheiten ist. Für bloßen Objektschutz machen solche Einheiten natürlich keinen Sinn. Das müssen andere leisten. Aber es gäbe durchaus in räumlicher Nähe zu Deutschland eine Menge Einsatzmöglichkeiten. Wie gesagt darf man das nicht zu beschränkt rein maritim / marinebezogen betrachten.
Was sind also in diesem Kontext echte amphibische Kräfte und was für einen Wert sollten diese haben ?! Wie will man den überhaupt noch klassische amphibische Kräfte in größerer Zahl einsetzen ?! Das ist an sich offensiv schon unrealistisch bzw. man benötigt keine spezialisierte Marineinfanterie für Landungen mehr, da solche ohnehin nicht mehr wie früher stattfinden können, weil die gesamten Umstände völlig andere sind.
Auch das USMC hat sich ja aktuell sehr weitgehend darauf eingestellt in Zukunft völlig anders zu kämpfen als bisher und die Idee einer Wiederholung der 2WK Szenarien aufgegeben.
Wenn ich nun wenige Kompanien "Küsten-Jäger" habe, dann stellt sich die Frage, was diese also leisten sollen und was für einen Wert sie im Verhältnis zum Aufwand haben, gar keine Frage, ich würde ihnen aber nicht jeden Nutzen absprechen weil ihnen die Quantität fehlt.
Man könnte mit solchen kleineren (sehr kostengünstigen) Einheiten durchaus höchst wirtschaftlich erhebliche Kräfte des Gegners binden / beschäftigen / ablenken usw. (Economy of Force). Gerade wenn man auf ein solches Wirken weit über die eigenen realen Möglichkeiten hinaus will, mit diesen Einheiten also Effekte erzielen will, die überproportional sind, gerade eben dann wäre es falsch, solche Einheiten in größerer Quantität aufzustellen. Das bedeutet aber, dass diese Einheiten eben nicht als konventionelle Marineinfanterie gedacht werden dürfen, sondern in den Bereich von Sondereinheiten gehören. Also Spezialeinheiten, die keine Kampfschwimmer sind, aber dennoch eben im amphibischen Bereich agieren. So was kann sinnvoll sein.
Ich sehe nicht wie russische Marineinfanterie in der Ostsee operieren könnte. D,Pl und die Skandinavier kommen auf ca. 500 Moderne Kampflugzeuge. Dazu die Flotten und landgestütze Antschiffsraketen.
Es geht zum einen um den Handstreich um damit Verhandlungsmasse zu schaffen oder Erfolge im Informationsraum generieren zu können, also um Aktionen die unmittelbar vor bzw. bei Kriegsausbruch stattfinden und die daher so nicht direkt abwehrbar sind, als auch um hybride Kriegsführung (grünblaue Männchen), bei denen es gar nicht zum offenen Krieg kommt, und trotzdem reguläre russische Einheiten hier operieren. Dazu noch eine von Russland initiierte Guerilla im Baltikum. Und all das sind Szenarien in welchen amphibische Einheiten durchaus ihren Wert hätten, insbesondere wenn sie als EGB Kräfte / Spezialisierte Einheiten aufgestellt werden.
Zitat:Was soll man denn mit 3 Kompanien Küstenjäger?
Was soll man mit 3 Kompanien KSK ? Was soll man mit 3 Kompanien Fallschirmjäger EGB ? Alles gleichermaßen sehr wenig. Was man damit soll ist, als Sondereinheit zu operieren, also im Bereich unkonventioneller Kriegsführung. Das muss man viel weiter und weniger konventionell-militärisch denken. Zudem könnten solche Küstenjäger eine wertvolle Ergänzung der Kampfschwimmer sein. Sie müssten also eng mit diesen verwoben werden. Womit du allerdings recht hast:
Zitat:Man stellt Verbände ohne klaren Auftrag auf.
Es fehlt meiner Kenntnis nach an jeder klaren eindeutigen Doktrin und Zielsetzung für solche Einheiten. Das müsste man überhaupt erstmal entwickeln und aufstellen.
Zitat:Das Geld für die Küstenjäger, die neuen Einsatzboote und Tender sollte man besser in den BND investieren oder mehr Flottendiensboote beschaffen.
Oder für Raketenartillerie. Oder für Luftraumverteidigung. Oder für Drohnen. Oder für mehr Eurofighter. Oder für Eurofighter ECR. und und und
Diese Fragestellung, wo man seine Mittel einsetzt stellt sich ja überall. Wo setzt man Schwerpunkte, was ist effizient, wo erzeugt man im Verhältnis zum Aufwand am meisten Kampfkraft ?!
Aber da kommen wir zum meiner Meinung nach wesentlichsten Gegenargument: drei Kompanien Küstenjäger kosten in Wahrheit nicht viel, selbst wenn man ihre Boote mit bedenkt und man könnte sie auch noch wesentlich kostengünstiger aufstellen als jetzt angedacht.
Du überschätzt meiner Meinung nach hier die Kosten und kommst auch deshalb zu einer negativen Bewertung von Leistung und Aufwand im Verhältnis zueinander.