08.02.2025, 13:38
@Nightwatch
Und was Hegseth angeht, so vermute ich durchaus, dass er die Absicht hat(te), hier sich und Trump mehr oder minder den Orden umzuhängen für das, was Vorgängerregierungen angestoßen hatten. Das selbst ist nun keine Besonderheit in der Politik bzw. US-Politik - wir finden solcherlei Gehabe fast überall in der Politik, auch in Deutschland -, bei einem derart sensiblen und aufgeheizten Thema wie hier jedoch, zumal der Kreuzzug der Trump-Administration gegen DEI etc. hinlänglich bekannt ist und dieser auch massiv medial nach außen transportiert wurde, müsste man aber, wenn man ein gewisses Verantwortungsgefühl hat, dies ansprechen. Aber durch dieses Verhalten zeigt Hegseth einmal mehr, dass er genau dieses Verantwortungsgefühl eben nicht hat. Und ehrlich gesagt habe ich von ihm eigentlich nichts anderes erwartet.
Dazu:
Ferner:
Die Wahrheit (welch hochtrabender Begriff) ist doch viel schlichter und prosaischer: In den letzten Jahrzehnten gab es massive Rekrutierungsprobleme. Einerseits spielten unbeliebte Kriege wie im Irak oder am Hindukusch sicher eine Rolle, ebenso wie manch gute Verdienstoptionen in der freien Wirtschaft. Und andererseits kam da noch dazu, dass die Bevölkerung querschnittlich körperlich einfach weniger belastbar bzw. zu dick und zu kränkelnd wurde und teils auch ein gewisser, notwendiger bzw. geforderter Bildungs-Background schlicht fehlte. Und die Biden-Regierung hat deswegen eben Programme aufgelegt, um wenigstens etwas aus dieser Misere herauszukommen.
@alphall31
Schneemann
Zitat:Denn die weitergehenden Anwürfe gegen Hegseth und impliziert gegen mich sind schlicht Schwachsinn. Hegseth hat den Umstand hervorgehoben (wir unterstellen mal er hat sich das nicht herbeifantasiert), dass man für die Monate Dezember und Januar die besten Rekrutierungszahlen in 12 bis 15 Jahren gesehen hat.Das sollen keine Anwürfe sein. Im Gegenteil: Da ich dich normal als gut informiert kenne, soll dies eher ein Wink sein, dass dieses unkommentierte Weitertransportieren einer Nachricht, die vom Urheber eben durchaus gezielt und willentlich bzw. irreführend als ein Verdienst der gegenwärtigen Administration versucht wird zu verkaufen, im Grunde deinem Kenntnisstand nicht gerecht wird.
Und was Hegseth angeht, so vermute ich durchaus, dass er die Absicht hat(te), hier sich und Trump mehr oder minder den Orden umzuhängen für das, was Vorgängerregierungen angestoßen hatten. Das selbst ist nun keine Besonderheit in der Politik bzw. US-Politik - wir finden solcherlei Gehabe fast überall in der Politik, auch in Deutschland -, bei einem derart sensiblen und aufgeheizten Thema wie hier jedoch, zumal der Kreuzzug der Trump-Administration gegen DEI etc. hinlänglich bekannt ist und dieser auch massiv medial nach außen transportiert wurde, müsste man aber, wenn man ein gewisses Verantwortungsgefühl hat, dies ansprechen. Aber durch dieses Verhalten zeigt Hegseth einmal mehr, dass er genau dieses Verantwortungsgefühl eben nicht hat. Und ehrlich gesagt habe ich von ihm eigentlich nichts anderes erwartet.
Zitat:Genauso natürlich wie anzunehmen, dass die Biden Administration in irgendeiner weise für den dramtischen Rekrutierungseinbruch verantwortlich gewesen ist.Wobei unter Biden es aber durchaus erkennbare Besserungen gab, allen Vorwürfen zum Trotze. (Und die Rekrutierungsprobleme sind schon seit Jahrzehnten ein Thema; lange bevor das Thema DEI von bestimmten Kreisen übermäßig aufgekocht wurde.)
Dazu:
Zitat:Recruitment Rises 12.5% Despite Ongoing Challengeshttps://www.defense.gov/News/News-Storie...hallenges/
[Oct. 31, 2024]
While speaking at a multiservice panel on 2025 recruiting issues at the Pentagon earlier this week, Director of Military Accession Policy Katie Helland said that the services increased the number of recruits from 200,000 in FY 2023 to 225,000 in FY 2024, which ended September 30. Additionally, she said, the services had a 35% increase in written contracts, and the active components' delayed entry program started FY 2025 with a 10% larger pool. [...]
Helland elaborated on those challenges by explaining that, for the first time since the metric has been tracked, most young people have never considered the option of serving in the military. [...] To counter such challenges, Helland said the military has implemented a medical pilot program that allows recruits to join the military without a waiver for numerous health conditions — provided they meet certain requirements. Additionally, there are service member prep courses that prepare recruits to meet the strenuous requirements of military service. Moreover, DOD is seeking to reconnect with youth and their influencers by showing them the value of serving. [...]
"We are working to reframe this narrative so that Americans understand that military service is a pathway to greater education and career opportunities while defending democracy and the freedoms we hold dear," Helland said. She added that DOD is reframing this narrative. For example, the department's Joint Advertising Market Research and Studies program will soon launch a campaign to build familiarity with the American public about the value of military service. Plans are also proceeding to have adult influencers advocate for military service.
Ferner:
Zitat: Schließlich möchte jeder aufrichtige Patriot viel eher unter Biden, Sullivan, Austin und Milley für die Globale Elite den Kopf hinhalten als unter Trump für America First Politik zu stehen.Das ist mir nun zu platt. Genauso wie das nicht stimmt, stimmt es nicht, dass nun - nachdem America First am Horizont winkt - sich unter Donald II. die ganzen kernigen, bärtigen und fitten Minutemen das Sturmgewehr wieder umhängen wollen, um den Geist der Pioniere des alten Westens wieder aufleben zu lassen.
Die Wahrheit (welch hochtrabender Begriff) ist doch viel schlichter und prosaischer: In den letzten Jahrzehnten gab es massive Rekrutierungsprobleme. Einerseits spielten unbeliebte Kriege wie im Irak oder am Hindukusch sicher eine Rolle, ebenso wie manch gute Verdienstoptionen in der freien Wirtschaft. Und andererseits kam da noch dazu, dass die Bevölkerung querschnittlich körperlich einfach weniger belastbar bzw. zu dick und zu kränkelnd wurde und teils auch ein gewisser, notwendiger bzw. geforderter Bildungs-Background schlicht fehlte. Und die Biden-Regierung hat deswegen eben Programme aufgelegt, um wenigstens etwas aus dieser Misere herauszukommen.
@alphall31
Zitat:Wieviele davon allerdings einen US-Pass haben wird nicht benannt. Das wäre mal noch interessant wie diese Zahlen im verhältniss zu dieser Steigerung stehen.Je nachdem, wo man schaut, haben ca. 40.000 bis 45.000 Mitglieder der US-Streitkräfte (wohlgemerkt, es geht nun nicht um die Rekrutenzahlen von 2024) keinen US-Pass.
Schneemann