06.10.2024, 17:57
@Kongo Erich
Also ja, der Iran sagt, dass die Sache nun beendet sei und man nur zurückgeschlagen habe etc. und dass ja jetzt wieder alles in Ordnung sei. Oder so ähnlich. Das gibt der Artikel durchaus auch wieder.
Aber zugleich herrscht Skepsis vor, wie die Schlagkraft einzuschätzen sei. Denn die Fragen, die im Artikel aufgeworfen werden, habe ich mir auch gestellt, z. B.:
1.) Wie viele Abschusseinrichtungen / TELs etc. sind verfügbar? Die genutzten Raketen waren keinesfalls alles nur solche, die ich mit einem im Garten aufgestellten Ofenrohr im Hamas-Style abschießen kann, sondern es handelte sich durchaus um komplexere Systeme, die eine gewisse Logistik benötigen. Und wie viele kann man davon innerhalb kurzer Zeit heranziehen und mehrfach nutzen?
2.) Es waren rund 200 Flugkörper (oder 400, wie hier User Old Boy angemerkt hatte?) nötig, um eine nicht oder nur unzulänglich (im Vgl. zum April-Angriff) vorbereitete Abwehr zumindest an den etwas schwächer abgedeckten Punkten auf der Karte zu überwinden. Es gelang zwar dann, einige Raketen "durchzukriegen" und wohl auch ein paar Schäden anzurichten, aber sie waren überschaubar. Aber ist eine solche Vorgehensweise seitens Iran länger durchhaltbar? Wenn die israelische Abwehr vorbereitet ist, müsste man, wenn man Ziele treffen will, zwecks der Abwehrübersättigung noch mehr Flugkörper, ja vermutlich mindestens 300 bis 400 Raketen über Tage hinweg abfeuern? Hat man denn so viele ballistische Flugkörper "übrig", um sie derart inflationär zu verschießen? Und das setzt zudem voraus, dass die Israelis keine Abschussbasen angreifen und die TELs ungestört durcharbeiten könnten.
D. h. ich vermute, dass die Iraner bewusst nun etwas tiefer stapeln. Denn sie wissen nun, dass die israelische Abwehr, selbst im nicht völlig vorbereiteten Zustand, durchaus leistungsstark ist. Und sie wissen auch, dass sie selbst nur ein bestimmtes, begrenztes Arsenal an Startvorrichtungen und entsprechenden Raketen haben. Insofern könnte das recht aufdringliche Daraufhinweisen Teherans, wonach die Tit for Tat-Sache nun "abgegolten" sei, auch ein Hinweis darauf sein, dass man wegen eines doch überschaubaren eigenen Arsenals keinen größeren Zusammenprall brauchen kann.
Schneemann
Zitat:Wer glaubt ernsthaft, dass der Iran nicht stärker wirkende "Nutz-"Lasten konventioneller Art auf seine Wirkmittel schrauben kann?Ich habe mir deinen verlinkten Merkur-Artikel gut durchgelesen. Und ich habe ehrlich gesagt nach dem Lesen gewisse Zweifel, ob du dir alle Punkte im Artikel angeschaut hast.
Wer glaubt ernsthaft, dass der Iran nicht bereits die Koordinaten von -zig potentiellen Zielen erfasst hat?
Also ja, der Iran sagt, dass die Sache nun beendet sei und man nur zurückgeschlagen habe etc. und dass ja jetzt wieder alles in Ordnung sei. Oder so ähnlich. Das gibt der Artikel durchaus auch wieder.
Aber zugleich herrscht Skepsis vor, wie die Schlagkraft einzuschätzen sei. Denn die Fragen, die im Artikel aufgeworfen werden, habe ich mir auch gestellt, z. B.:
1.) Wie viele Abschusseinrichtungen / TELs etc. sind verfügbar? Die genutzten Raketen waren keinesfalls alles nur solche, die ich mit einem im Garten aufgestellten Ofenrohr im Hamas-Style abschießen kann, sondern es handelte sich durchaus um komplexere Systeme, die eine gewisse Logistik benötigen. Und wie viele kann man davon innerhalb kurzer Zeit heranziehen und mehrfach nutzen?
2.) Es waren rund 200 Flugkörper (oder 400, wie hier User Old Boy angemerkt hatte?) nötig, um eine nicht oder nur unzulänglich (im Vgl. zum April-Angriff) vorbereitete Abwehr zumindest an den etwas schwächer abgedeckten Punkten auf der Karte zu überwinden. Es gelang zwar dann, einige Raketen "durchzukriegen" und wohl auch ein paar Schäden anzurichten, aber sie waren überschaubar. Aber ist eine solche Vorgehensweise seitens Iran länger durchhaltbar? Wenn die israelische Abwehr vorbereitet ist, müsste man, wenn man Ziele treffen will, zwecks der Abwehrübersättigung noch mehr Flugkörper, ja vermutlich mindestens 300 bis 400 Raketen über Tage hinweg abfeuern? Hat man denn so viele ballistische Flugkörper "übrig", um sie derart inflationär zu verschießen? Und das setzt zudem voraus, dass die Israelis keine Abschussbasen angreifen und die TELs ungestört durcharbeiten könnten.
D. h. ich vermute, dass die Iraner bewusst nun etwas tiefer stapeln. Denn sie wissen nun, dass die israelische Abwehr, selbst im nicht völlig vorbereiteten Zustand, durchaus leistungsstark ist. Und sie wissen auch, dass sie selbst nur ein bestimmtes, begrenztes Arsenal an Startvorrichtungen und entsprechenden Raketen haben. Insofern könnte das recht aufdringliche Daraufhinweisen Teherans, wonach die Tit for Tat-Sache nun "abgegolten" sei, auch ein Hinweis darauf sein, dass man wegen eines doch überschaubaren eigenen Arsenals keinen größeren Zusammenprall brauchen kann.
Zitat:...vor ranghohen Staatsvertretern und Staatsgästen nicht zurück geschreckt.Ich denke, dass man die Anführer von Hamas und Hisbollah nicht als "ranghohe Staatsvertreter und Staatsgäste" ansehen sollte. Diese Leute waren unverantwortliche Hetzer, heimtückische Mörder und Paten des Terrors. Sie hatten enormes Leid verursacht, übrigens nicht nur gegenüber Israel, sondern auch gegenüber ihren eigenen Leuten. Und nur, weil sie von jenem Staat, der sie hofierte, als sakrosankt definiert wurden (wobei die Iraner das so nicht offen sagten), bedeutet das nicht, dass man sie als wie auch immer geartete, recht "normale" Staatsgäste ansehen sollte bzw. darf.
Schneemann