20.04.2024, 17:10
(20.04.2024, 13:40)Nightwatch schrieb: Standardisierte Containerlösung mit X Raketen auf nem kleinen LKW vs 15m+ lange Flüssigtreibstoffraketen mit 15t+ Stargewicht auf schweren Einzellauncher. Während eine Himarsflotte oä immer günstiger sein wird als eine F-16 Staffel wird es halt irgendwo den Punkt geben, ab dem eine lagerbare 5m~ Rakete mit Feststoffbooster am Kampfflugzeug ökonomischer ist, als der Zirkus der nötig ist um diese Fähigeit am Boden abzubilden. Und das dann nicht nur einmal sondern ggf. über zwei Sorties pro Tag und mehrere Tage.
HIMARS ist super, sind aber Artillerieraketen mit einem Durchmesser von 227mm. Davon passen natürlich mehrere auf ein Fahrzeug, wobei die Wirkung jeder einzelnen Rakete auch entsprechend beschränkt ist. Raketenartillerie hat taktischen Nutzwert, aber keinen strategischen. Aufgrund beschränkter Reichweite und Gefechtskopfgröße.
Effizienzvergleiche zu Luftangriff vs. MRBM Angriff über die strategische Distanz auf strategische Ziele machen aber Sinn. Dann reden wir über >500kg Nutzlast und >800km Entfernung würde ich mal grob sagen.
Gerade und insbesondere in Bezug auf die Logistik haben Feststofftriebwerke nicht unbedingt nur Vorteile. Es ist am Ende nur mit einem hohen Anteil Liquid Fuel Booster meiner persönlichen Meinung nach möglich eine bspw. 5-stellige Zahl von Boostern sich sukzessive anzulegen. Bei Feststofftriebwerken greift eher das Problem der Lagerungsdauer über die Jahre. Wenn man sich perspektivisch wachsende Vorräte anlegen will, dann ist es doof, wenn Du <X>00 Raketen regelmäßig technisch recyceln oder vernichten musst, weil die Jahresproduktion von 200<Y> abgelaufen ist.
Die Lebenszeit unbetankter Liquid Fuel Booster bestimmt sich vorrangig durch Korrosion, während die Lagerung leerer Booster selbst vglw. ungefährlich für die Umgebung ist. Leere Rohre, mit Tanks und Triebwerk in klimaresistenten Boxen. Dann ist stellt sich allenfalls die Frage wohin damit, bis es einer braucht.
Viele Raketenrypen können aus ISO-Containern, von LKW Hängern, von einem unterirdischen Raketensilo unter 50m Granit oder einfach von irgendeinem wo und wie auch immer befestigten Hydraulikarm aus gestartet werden. Es braucht keinen Piloten, oder Kontrollraum. Startort und Zielort stehen nur bedingt miteinander geographisch in Relation. Weitreichende Raketensysteme müssen nicht aufwändig herangeführt werden, weil sie bereits Reichweite mitbringen. Das Hauptproblem von MRBM war bis dato vor allem die geringe Präzision vs. effektivem Wirkradius und internationale Verträge, die eine Stationierung und Entwicklung in bestimmten Gebieten nicht unbedingt begünstigt haben.