14.04.2024, 20:09
(14.04.2024, 14:39)hunter1 schrieb: Es braucht hier dringend eine günstigere Lösung. Oder eine andere Lösung. Kamikazedrohnen stellen die Luftabwehr vor grosse finanzielle Probleme. Die Anzahl teurer Abwehrraketen steht in keinem Verhältnis zur Anzahl (im Verhältnis dazu) billiger Drohnen.
Nein, Iron Dome Raketen sind nicht so teuer. Gegen Shahed 131/136/238 artige "Drohnen" ist Iron Dome durchaus wirtschaftlich für den Verteidiger. Am Ende schützt man ja auch etwas von Wert. Und in diesem Fall beträgt das Kostenverhältnis vielleicht geschätzte 1:4 zu Ungunsten des Verteidigers. Das passt eigentlich noch. Viel weiter bekommen die Iraner den Preis nicht mehr gedrückt für diese Drohne, Israel vielleicht schon. Dafür müsste man eigentlich auch den Systempreis einberechnen. Aber lassen wir das mal außen vor. Drohnen werden i.d.R. nicht einfach random verschossen, sondern haben programmierte Ziele die sie in der Regel auch sehr präzise ansteuern, wenn man das nicht unterbindet. Insofern schützt ein Flugabwehrsystem sicherlich auch etwas von Wert. Iron Dome ist ein hervorragendes System gegen Drohnen wie die S131 und Co. Gegen Artillerieraketen und Granaten hat es wirtschaftlich viel schlechtere Karten.
Grundsätzlich war der Einsatz von S131 recht interessant und ein smarter move in der Gemengelage: Langsame, tief fliegende Drohnen stehen nicht auf dem Speiseplan von ABM Systemen. Die S131 diente daher nie einer Übersättigung der israelischen ABM Systeme. Ihr selbst hat man auch jede Chance genommen in relevanter Zahl überhaupt in die Nähe des israelischen Luftraums zu gelangen. Der Start wurde von der IRGC über die iranischen Medien und an die UN kommuniziert, als die UAV nicht mal den Westen des Irak erreicht hatten. Die können nicht den Zweck gehabt haben, irgendetwas sinnvolles auf militärischer Ebene zu erreichen. Da hätte man sie vom Westen Syriens aus gegen den Golan starten können oder so. Man wählte den maximalen Flugweg mit der maximalen Vorankündigung.
Ergo behaupte ich, dass man das Setting bewusst so hergestellt hat, damit USA/UK und insbesondere Jordanien die Gelegenheit bekommen militärisch Farbe zu bekennen. Für die muslimischen Völker ein sehr plakativer Hinweis darauf, wer Israel bei den Kriegsverbrechen in Gaza aktiv unterstützt. Größter Verlierer dieser Operation war der König von Jordanien, der als Verräter der Muslime/Araber nun dasteht. Der materielle Totalverlust der Shahed hat den Iran aber weniger als 2.5 Mio $ gekostet. Die Dinger sind so komplex wie ein Moped, aber für viele Dinge nützlich, wenn man sie richtig benutzt.