21.04.2023, 09:31
Auch wenn der Strangtitel es suggeriert - ich hatte das seinerzeit auch so formuliert -, wollte ich eigentlich mit den aktuellen Meldungen nicht primär auf die Flüchtlingsthematik eingehen, sondern eher auf das Bevölkerungswachstum an sich und darauf, dass in Deutschland, entgegen aller Befürchtungen, die Bevölkerung eben nicht schrumpft und dass die Horrorszenarien von vor 25, 30 Jahren ("Wir sterben aus!") eben so nicht eintreffen werden.
Genau genommen sind wir eigentlich auf einem recht stabilen Weg. Werden wir massive Zuwanderungen wie 2015 oder auch 2022 nicht mehr erleben, so wird im wachstumsstärksten Fall die deutsche Bevölkerung bis zum Ende des Jahrhunderts auf max. 90 Millionen wachsen. Gibt es quasi kaum Zuwanderung, so geht die Zahl im schlimmsten Fall auf vielleicht 70 bis 75 Millionen Menschen bis 2100 zurück. D. h. wir sind eigentlich relativ gut aufgestellt. (Ich weiß aber auch, dass man mit solchen Prognosen auch immer vorsichtig sein sollte.)
Und deswegen hatte ich den Vgl. Japan herangezogen, wo sich die dortigen Politiker die Köpfe zerbrechen, wie sie einen Schwund und eine rapide Überalterung in den Griff kriegen könnten. Und hier reden wir nicht von 10 Millionen hin oder her, sondern teils von einem Absinken der Bevölkerung um 30 bis 40%. (Wobei natürlich die Einwanderung nach Japan noch ein separat zu betrachtendes Thema wäre.)
In der Vergangenheit mag es Fälle gegeben haben, man denke an die Umbrüche in der Antike, im Mittelalter oder in der frühen Neuzeit; allerdings waren hier die Zerfallsmomente der Staaten nicht durch eine wie auch immer definierte ethisch-moralische Politik (quasi eine falsch umgesetzte oder unzureichend kontrollierte Einwanderung aus "christlicher Nächstenliebe") verursacht worden, sondern eben durch das gewaltsame Eindringen anderer Völker in einen Kulturkreis (Einfall der Seevölker, Völkerwanderung im Römischen Reich, Mongolensturm, Konquistadoren in der Neuen Welt etc.).
Schneemann
Genau genommen sind wir eigentlich auf einem recht stabilen Weg. Werden wir massive Zuwanderungen wie 2015 oder auch 2022 nicht mehr erleben, so wird im wachstumsstärksten Fall die deutsche Bevölkerung bis zum Ende des Jahrhunderts auf max. 90 Millionen wachsen. Gibt es quasi kaum Zuwanderung, so geht die Zahl im schlimmsten Fall auf vielleicht 70 bis 75 Millionen Menschen bis 2100 zurück. D. h. wir sind eigentlich relativ gut aufgestellt. (Ich weiß aber auch, dass man mit solchen Prognosen auch immer vorsichtig sein sollte.)
Und deswegen hatte ich den Vgl. Japan herangezogen, wo sich die dortigen Politiker die Köpfe zerbrechen, wie sie einen Schwund und eine rapide Überalterung in den Griff kriegen könnten. Und hier reden wir nicht von 10 Millionen hin oder her, sondern teils von einem Absinken der Bevölkerung um 30 bis 40%. (Wobei natürlich die Einwanderung nach Japan noch ein separat zu betrachtendes Thema wäre.)
Zitat:Wie viele Staaten auf der Welt sind eigentlich durch solch ethisch-moralische Politik schon zu "failed states" geworden oder auf direktem Weg dahin einer zu werden?Mir wäre keiner bekannt. Zumindest nicht im neuzeitlichen Rahmen.
In der Vergangenheit mag es Fälle gegeben haben, man denke an die Umbrüche in der Antike, im Mittelalter oder in der frühen Neuzeit; allerdings waren hier die Zerfallsmomente der Staaten nicht durch eine wie auch immer definierte ethisch-moralische Politik (quasi eine falsch umgesetzte oder unzureichend kontrollierte Einwanderung aus "christlicher Nächstenliebe") verursacht worden, sondern eben durch das gewaltsame Eindringen anderer Völker in einen Kulturkreis (Einfall der Seevölker, Völkerwanderung im Römischen Reich, Mongolensturm, Konquistadoren in der Neuen Welt etc.).
Schneemann