Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen (/showthread.php?tid=4432) |
Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen - Schneemann - 10.07.2009 Zitat:UNO veröffentlicht StatistikLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/weltbevoelkerung104.html">http://www.tagesschau.de/ausland/weltbe ... ng104.html</a><!-- m --> Dachte mir, zu dem Thema könnte man einen eigenen Thread durchaus aufmachen. Der Sachverhalt ist ja brisant genug, auch wenn unser schöner Planet ja angeblich noch ein paar Milliarden Menschen mehr versorgen könnte. Bleibt abzuwarten, wohin die "Reise" geht. Und vor allem: Wie sich das Wachstum, gepaart mit sich ausbreitenden Wüsten, Wassermangel, etc. noch auf uns auswirkt. Schneemann. - ThomasWach - 10.07.2009 Jep, die Schätzung mit den 9 Milliarden Erdbewohnern 2050 geistert in vielen Publikationen und Artikeln herum. Und die dazugehörigen Einschätzungen sind in den seltensten Fällen positiv. Wer weiß, ob nicht bald auch noch eine weitere "gefallene Geistesgröße" aus dem 19. Jahrhundert seine Wiederauferstehung feiert, nachdem nun schon Karl Marx aufgrund der Finanzkrise wieder in fast aller Munde ist. Obschon ich bei der Bezeichung "Geistesgröße" etwas innerlich krampfe, aber seis drum. Der gute Herr Malthus könnte seine casandrischen Prophezeihungen bald, wenn auch verspätet und entsprechend den heutigen Umständen modifiziert, Realität werden lassen. Klimakatastrophe und die daraus emergierenden sozialen, wirtschaftlichen und politischen Folgen koppeln sich an ein inbesondere in den Entwicklungsländern und Schwellenländern enorm starkes Bevölkerungswachstum und all dies wird garniert durch die weitere Verknappung fossiler Brennstoffe und Ressourcen bei weiter ansteigender Nachfrage. Ein extrem problematischer Cocktail. In einem Artikel des Economist wurde beispielsweise ausgeführt, dass die Landwirtschaft zukünftig zur Ernährung dieser ansteigenden Anzahlen an Menschen gut um 70% mehr Erträge bringen muss. Wie das gehen soll angesichts auslaugender Böden, Klimaveränderungen und Desertifikation, das bleibt eine echte Herausforderung. Und da fällt mir gerade auch ein, dass die Auguren beispielsweise aufgrund des Zusammenwirkens von Bevölkerungswachstum und Klimawandel von bis zu 200 Millionen "Öko-Flüchtlingen" ausgehen, einige sogar von bis zu 700 Millionen. Bei heute gerade mal offiziell 10 Millionen Flüchtlingen und gut 20 Millionen displaced Persons eine enorme Steigerung, die vierlorts für Probleme sorgen kann. Ob Klimawandel oder nicht, uns erwarten stürmische Zeiten. - Schneemann - 27.07.2009 Ich denke, dass passt hier ganz gut rein... Zitat:TRAUMZIEL EUROPALink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,638303,00.html">http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,638303,00.html</a><!-- m --> Schneemann. - Schneemann - 28.07.2009 Zitat:Boot mit bis zu 200 Flüchtlingen aus Haiti gekentertLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE56R05220090728">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 5220090728</a><!-- m --> PS: Habe Titel editiert, um auch eher den Aspekt der Flüchtlinge im Rahmen des Bevölkerungswachstums mit einbeziehen zu können. Schneemann. - Schneemann - 04.08.2009 Das dürfte hier auch gut reinpassen... Zitat:DURSTIGES ÄGYPTENLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,639952,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 52,00.html</a><!-- m --> Schneemann. Wer Sturm säht...... - Gunmen - 09.08.2009 Die weltweiten Flüchtlingsströme die auf die Industrienationen branden sind ein Produkt von ihnen selbst. Die menschenverachtente Landwirtschaftspolitik von der EU zwingt die Bürgers Afrikas zur Flucht aus ihrem Habitat. Weil auf ihren Märkte Produkte aus u.a Portugal, Griechenland und Spanien angeboten werden. Gegen die von der EU hoch subentionierten Landwirtschaft haben die afrikanischen Bauern keine Chance. Zudem hat die EU mit diversen afrikanischen Staaten Fischereiabkommen unterzeichnet, das den europäischen Trawlernflotten erlaubt, vor den Küsten der jeweiligen Staaten zu Fischen. Mit der gravierender Folge, dass Fisch immer knapper für die Lokale Bevölkerung wird. Fisch ist eine wichtige Proteinquelle, und gerade für Entwicklungsländer essentiell wichtig. Bei Gibraltar werden sie von FRONTEX, einer Söldnertruppe mit modernster Technik aufgespürt und gejagt. Mit Lybien und Marokko, dass sind zwei Staaten die es mit Menschenrechten nicht so genau nehmen hat die EU spezielle Abkommen ratifiziert, die es ihnen erlaubt die Migranten zurüczuschaffen. Unter unmenschlichen Bedingungen hausen, dann in Gefängnissen, sie werden geschlagen, manchmal werden auch Frauen vergewaltig und zum Teil werden sie ohne Wasser in der Sahara ausgesetzt. Der Klimawandel ist zweifellos eine globale Bedrohung, aber er trifft ärmsten Länder am härtesten. Ich könnte noch mehr aufzählen, aber es reicht... Nein wir müssen uns nicht beklagen wenn wir von Flüchtlingsströmen nur so überflutet werden :x :x :x - Schneemann - 16.08.2009 Zitat:Iraks tägliche WasserkatastropheLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/weltwasserwoche102.html">http://www.tagesschau.de/ausland/weltwa ... he102.html</a><!-- m --> ...und... Zitat:Afrikanische Flüchtlinge aus Mittelmeer vor Malta gerettetLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw-world.de/dw/function/0,,12356_cid_4574576,00.html">http://www.dw-world.de/dw/function/0,,1 ... 76,00.html</a><!-- m --> ...und... Zitat:"Anzahl somalischer Flüchtlinge wächst dramatisch" - 300 000 FlüchtlingeLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.presseecho.de/politik/NA3731457559.htm">http://www.presseecho.de/politik/NA3731457559.htm</a><!-- m --> Schneemann. - Schneemann - 22.08.2009 Zitat:75 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer gestorbenLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE57L01R20090822">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 1R20090822</a><!-- m --> Schneemann. - Schneemann - 07.09.2009 Zitat:350,000 displaced by floods in West AfricaLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2009/WORLD/africa/09/05/burkina.faso.floods/index.html">http://www.cnn.com/2009/WORLD/africa/09 ... index.html</a><!-- m --> Schneemann. - Schneemann - 06.10.2009 Zitat:Verstoß gegen Flüchtlingskonvention?Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/bootsfluechtlinge100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/bootsf ... ge100.html</a><!-- m --> Schneemann. - Quintus Fabius - 06.10.2009 Es gibt ja solche Verläufe auch in der Natur bei anderen Arten. Es gab sie vor dem Menschen und es gibt sie immer noch. Nur eben begrenzt dann auf ein bestimmtes Gebiet. Jede Art hat eine Ökologische Grenze und gleichgültig wie schnell und wie weit unsere Technologie noch voran kommen wird hat auch die Menschheit eine solche Grenze. In natürlichen Systemen schnellt immer wieder mal eine Art über diese Grenze hinaus wenn die Umstände gut sind und bestimmte Faktoren zusammen treffen. Auf die Überschreitung dieser Grenze folgt dann unweigerlich ein Absinken deutlich unter die Grenze durch ein Sterben einer Vielzahl von Lebewesen in kurzer Zeit. Das gleiche wird mit der Menschheit auch geschehen. Sie wird sie vermehren und dann werden vielleicht 1 Milliarde, vielleicht auch 2 Milliarden Menschen innerhalb kurzer Zeit sterben und dann wird es weiter gehen. Das heißt natürlich das dann immer noch mehrere Milliarden Menschen da sein werden. Zitat:In einem Artikel des Economist wurde beispielsweise ausgeführt, dass die Landwirtschaft zukünftig zur Ernährung dieser ansteigenden Anzahlen an Menschen gut um 70% mehr Erträge bringen muss. Wie das gehen soll angesichts auslaugender Böden, Klimaveränderungen und Desertifikation, das bleibt eine echte Herausforderung. Es als echte Herausforderung zu bezeichnen ist aber eine gewaltige Untertreibung. Außerdem übernutzen wir zur Zeit die Nahrungsgrundlagen deutlich. Wir nutzen mehr als von selbst nachkommt. Die Folge ist, daß die Nahrung produzierenden Systeme zur Zeit jedes Jahr gewaltig reduziert werden. Die Fischeschwärme nehmen ab, die Ackerflächen gehen dauerhaft verloren, die Biomasse insgesamt nimmt ab usw Wie aber soll das alles erst werden wenn keine Fossilen Brennstoffe mehr wie heute zur Verfügung stehen? Das reicht vom Treibstoff für die Landwirtschaftlichen Maschinen über den Dünger hin zum Treibstoff für die Verteilung der Lebensmittel. Wir haben also zur Zeit zwei Faktoren die unweigerlich einen gewaltigen Sprung verursachen werden. Die Entwicklung wird daher nicht linear verlaufen sondern recht plötzlich und überraschend in einem Sprung kommen. In jedem natürlichen System gibt es Pufferungen und diese verfälschen den Anblick des Ganzen. Diese werden in diesem Jahrhundert aber ebenso ausfallen. Bis 2100 ist der Tod von Milliarden Menschen daher sehr wahrscheinlich. - Schneemann - 15.10.2009 Zitat:Krieg gegen TalibanLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,655133,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 33,00.html</a><!-- m --> ...und... Zitat:More than 1 billion going hungry, U.N. saysLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2009/HEALTH/10/15/un.world.hunger/index.html">http://www.cnn.com/2009/HEALTH/10/15/un ... index.html</a><!-- m --> Schneemann. - ThomasWach - 15.10.2009 Zitat:Wie aber soll das alles erst werden wenn keine Fossilen Brennstoffe mehr wie heute zur Verfügung stehen? Um mal diesen Punkt kurz herauszugreifen: Ich gehörte eigentlich auch immer im weiteren Kreis zu den Leuten, die im Stile des Club of Rome dem Diktum über die Grenzen des [bisherigen] Wachstum zugestimmt haben. Und ich gehöre auch immer noch dazu in einer breiteren Fassung/Version. Allerdings teile ich nicht die automatisch daraus resultierenden nur-negativen und fatalen Konsequenzen und die damit verbundene fatalistische Einstellung. Denn oft kommen die Dinge anders als gedacht: Der Peak oil, der je nach Meinung mancher Experten schon erreicht ist oder bald erreicht wird, wird von anderen Experten dagegen weit in die ferne Zukunft verortet. Es gibt Experten, die taxieren die bestehenden und förderbaren Ölvorkommen auf gut das sechsfache der bisher historisch geförderten Menge. Eine Menschheit, die langsam und mit Brüchen umsteuert, wird solch eine Menge durchaus noch länger nutzen und bewirtschaften können. Ergo: Das letzte Wort ist eben noch nicht gesprochen, weder in den Zukunftsaussichten, und noch nicht mal bezüglich der uns noch zur Verfügung stehenden Menge Öls. - Quintus Fabius - 15.10.2009 Experten die da behaupten, es könne nochmal sechsmal so viel Öl gefördert werden als bisher vernutzt wurde, sind wohl kaum Experten zu nennen. Folgendes ist Fakt: Die in den letzten Jahren neu gefundenen Vorkommen werden immer kleiner und sind ganz allgemein klein. Es werden wesentlich weniger neue Vorkommen gefunden als von der anderen Seite her genutzt wird. Die in den letzten Jahren insgesamt neu entdeckten Vorkommen decken gerade mal den Bedarf der Menschheit für einige Wochen. Aber es ist völlig egal ob das Erdöl noch länger hält oder nicht. Die Menschheit wächst rasant und zugleich werden die Nahrungsressourcen übernutzt ! Viele Fischbestände werden übernutzt und werden innerhalb der nächsten Jahre ausfallen. Jedes Jahr ! gehen riesige Ackerflächen dauerhaft verloren. Allein die Verwüstung in vielen Teilen der Welt vernichtet jedes Jahr gewaltige Flächen und macht diese langfristig oder gar nachhaltig für jede Art von Nutzung unbrauchbar. Das Wachstum der Menschheit und die zugleich ablaufende massive Übernutzung und Zerstörung der Nahrungsressourcen werden daher unweigerlich eine Hungerkatastrophe herbei führen. Egal ob mit oder ohne Erdöl. Ohne Erdöl wird halt einfach die Zahl der Toten noch ein oder zwei Milliarden höher sein. Und da die Mehrheit der Menschen keine Fatalisten sind und nicht einfach ohne Kampf sterben werden, wird es immer mehr Kriege um einfachste Bedürfnisse geben, um Trinkwasser, um Lebensmittel. Die meisten dieser Kriege werden keine Kriege zwischen Staaten sein, sondern einfach allgemeine immer extremer werdende Kriminalität, Bürgerkriege, Terrorismus, Aufstände und Unruhen, Plünderungen usw Man könnte von einer Brasilianisierung der Welt sprechen. Die Welt wird sich in weiten Teilen so ähnlich entwickeln wie viele Gebiete in Brasilien. Die Reichen werden dabei weiter reich sein, während die Masse der Bevölkerung in Elend, Korruption, Hunger, Sklaverei, Kriminalität und Rechtlosigkeit versinkt. - Ingenieur - 15.10.2009 Zahlen zum Thema Nahrungsmittelmangel, es sind ca. 1 Mrd betroffen. Seit 2005/06 steigt die Zahl der Hungrigen wieder stark an, nach 40 Jahren stetiger Verbesserung. Zu finden in Diagrammform beim Economist. |