27.01.2022, 12:19
Älterer Strang, aber immer noch brandaktuell, und das Problem wird mit der chinesischen Einmischung in Afrika noch zunehmen...
Schneemann
Zitat:Keniahttps://www.tagesschau.de/ausland/afrika...e-101.html
Landnahme zu Spottpreisen
Afrika braucht im Kampf gegen den Hunger seine Kleinbauern - und die brauchen ihr Land. Doch der Trend zur Landnahme durch große Konzerne nimmt zu. Und auch deutsche Gelder unterstützen die Projekte. [...]
Als die Umsiedlungen der 380 Familien begannen, rechnete das Unternehmen mit einem Bodenwert von umgerechnet nicht einmal 100 Euro pro Hektar. Großzügig habe man 620 Euro daraus gemacht, so das Unternehmen - für einen Hektar Land. Zusätzlich seien 80 Cent für eine Kokospalme und drei Euro für einen Cashew-Baum gezahlt worden, gerade mal so viel, wie eine Tüte Nüsse in Laden kostet. [...]
Tatsache ist: Nach Kritik an der Landnahme zum Schnäppchenpreis soll die Entschädigung für die Umsiedlung der nächsten Dörfer fast zehnmal so hoch sein. Dafür hatte auch die kenianische Nichtregierungsorganisation von Faith Alubbe gekämpft: "Die Siedler in der früheren Kolonie haben die Gesetze so gemacht, dass Land Grabbing möglich ist", sagte die Vorsitzende von "Kenya Land Alliance". "Das ist so weitergegangen, und spätere Regierungen haben das nie verfolgt. Beim Grundbesitz gibt es heute Unrecht, das auf Land Grabbing zurückgeht."
In Kenia zum Beispiel geht es um Anbauflächen ausländischer Investoren, es geht um Tee, Kaffee, Viehzucht und neuerdings auch um Pflanzen zur Treibstoffgewinnung. Kenia steht für viele Länder Afrikas: "Mehr als 40 Prozent aller Land-Transaktionen in den letzten 20 Jahren sind in Afrika gewesen",“ beschreibt Markus Wolter, Agrarexperte bei Misereor, das Problem. "Afrika hat besonders viele schwache Staaten und schwache Boden-Märkte, schwache Bodenkatasterämter. Da gibt es wenig Regularien, und deswegen können dort Investoren sehr gut zugreifen." [...]
Zwölf Millionen Hektar sind in den vergangenen Jahren in Afrika in die Hände von Finanzinvestoren, Spekulanten oder Großfarmen gefallen, so eine Bestandsaufnahme der Plattform "LandMatrix", die auch vom deutschen Wirtschaftsministerium unterstützt wird. Probleme schaffen dabei natürlich nicht nur die Begehrlichkeiten aus dem Ausland, sondern auch Korruption und Gier der heimischen Eliten.
Schneemann