16.09.2021, 21:48
Zur Mörserfrage:
Ein 120mm Mörser hat im Endeffekt eine real praktisch gleiche Wirkung zu einer 105mm Haubitze, nur dass diese eine wesentlich größere Reichweite hat, dafür kann man einen Mörser in dem Kaliber wesentlich leichter bauen und benötigt dieser in einer solchen leichten einfachen Form einen geringeren Regieaufwand. Baut man jedoch einen Panzermörser, gehen genau diese Vorteile des Mörsers verloren.
Nun steht die Technologie ja nicht still, und es gibt heute Mörsergeschosse mit immens erhöhter Reichweite (bspw. ACERM), welche dann den Reichweitennachteil welche der Panzermörser gegenüber einer 105mm Haubitze auf SFL hatte aufheben. Damit hätte man im Endeffekt zwei praktisch ziemlich gleiche Systeme. Der große Vorteil des Panzer-Mörsers im Vergleich zur Haubitze SFL wäre es nun, dass dieser genau die gleiche Munition verwenden kann, welche auch die viel leichteren technisch unkomplizierteren normalen Mörser verwenden, während es entsprechende UL Haubitzen (Gebirgsgeschütze) in diesem Kaliber so gar nicht mehr gibt, bzw. diese niemals so leicht und technisch anspruchslos gebaut werden können wie ein entsprechender Mörser. Rein technisch also liegt da der Vorteil im Vergleich einer 120mm Mörserfamilie und einer 105mm Haubitzenfamilie inzwischen beim Mörser, selbst wenn man extrem leichte Systeme wie die Hawkeye und ähnliches mit einbezieht.
Zudem kann ein Panzermörser auch im direkten Schuss eingesetzt werden und man könnte aufgrund des größeren Rohrkalibers deutlich leistungsfähigere Raketen durch die Rohre verschossen und damit den Panzermörser mit entsprechenden PALR auch als Panzerjäger verwenden. Wie man es dreht und wendet, von seiner Wirkung als Artillerie, Sturmgeschütz, Panzerjäger, potentieller Nachfolger des bisherigen Kampfpanzer-Konzeptes spricht eigentlich alles für den Panzermörser und gegen eine entsprechende Haubitze.
Wenn man nun wiederum ein AMOS System mit einer schweren Haubitze wie dem AGM in 155mm vergleicht, muss man feststellen, dass auch hier das Mörsersystem einige erhebliche Vorteile hat, so wie heute auch eine 105mm hier durchaus einige Vorteile gegenüber einer 155mm Haubitze aufweisen würde. Dadurch dass wir keine Streumunition mehr verschießen dürfen, dass sehr hohe Reichweiten so gar nicht mehr realisierbar sein werden und nur für sehr spezielle Einsätze in Einzelfällen stattfinden werden, und dass man die Gesamtzahl der Schüsse bedenken muss die man mitführen kann - wobei dann beispielsweise das leichtere kleinkalibrigere System insgesamt mehr Flächenwirkung zur Verfügung stellen kann bei gleichem Gewicht der Wirkmittel, sieht zunächst auch hier die Sache so aus, dass Panzermörser gar nicht so schlecht dastehen. Natürlich kann man immer auf die höhere effektive Reichweite und die größere Wirkung pro Einzelschuss der 155mm verweisen, aber dass ist keine ganzheitliche Betrachtung. All diese Argumente haben schon einige dazu gebracht in modernen Panzermörsern eine Art allgemeines Allheilmittel zu sehen.
Aber:
heute stellt sich in Bezug auf Artillerie eine entscheidende Frage und dass ist die wie sehr man solche Systeme als Generalisten für möglichst viele verschiedene Aufgaben einsetzen kann. Nun scheint es ja bereits so, als ob Panzermörser Generalisten wären, dass lässt aber außer Acht, dass man die Sache eben nicht allein auf Bodenziele beschränkt betrachten sollte. Meiner Meinung nach wird es im nächsten größeren Krieg immer schwieriger werden seine Artilleriesysteme gegen Luftsysteme zu schützen, insbesondere die Frage von Drohnen (im Weiteren Sinne) wird hier relevant. Darüber hinaus müssen auch immer mehr andere bodengestützte Systeme gegen solche Bedrohungen aus der Luft geschützt werden. Das führt zu der Frage, inwieweit man Rohrartillerie auch zur Luftraumverteidigung verwenden kann. Früher gab es schwere Rohrflak teilweise in Kalibern welche heute Kaliber der Artillerie sind. Darüber hinaus verwenden Artillerie wie Luftraumverteidigung beide Radar, haben eigentlich ziemlich ähnliche Grundstrukturen und Grundsysteme und könnten meiner Ansicht nach mit geringem technologischen Aufwand in eine Form überführt werden in welcher beide Aufgaben mit nur einem System abgedeckt werden könnten. Das reicht über das bloße Abschießen von Drohnen weit hinaus hin zu richtigen C-RAM Fähigkeiten.
Die zur Luftraumverteidigung befähigte Artillerie (LART - Luftabwehrartillerie) kann daher sowohl sich selbst sehr weitgehend gegen viele Bedrohungen aus der Luft decken, als auch diesen Schutz anderen Einheiten liefern.
Und das geht eben nicht mit einem Panzermörser.
Was hat das alles nun mit dem GTK zu tun?! Die schlichte Antwort ist, dass LART (als eine Art neue Truppengattung, in welcher auch sonst alle weiterhin konventionellen Luftabwehr- und Artilleriesysteme zusammen gefasst werden in einer Einheit, beispielsweise FlaRak und RakArt) für ihren Anteil an Rohrwaffen eine gepanzerte Plattform benötigt. Diese muss eine gewisse Querfeldeinbeweglichkeit aufweisen, vor allem aber auch eine höhere eigene operative und strategische Verlegbarkeit. Zudem entspricht einer solchen de facto modularen Truppengattung ein modulares Basisfahrzeug auch sonst weitgehend. Mit einer hochrasanten 105mm Haubitze ausgestattet könnte so der GTK Boxer das erste Fahrzeug einer solchen LART Truppe werden, und man hätte damit ein Fahrzeug welches man für eine immense Bandbreite an Aufgaben verwenden könnte, von direkter Feuerunterstützung in Auslandseinsätzen über indirektes Feuer/Artillerieunterstützung bis hin zum Abschuss feindlicher leistungsfähigerer Drohnen und anderer Luftziele. Entsprechende Munition vorausgesetzt (vergleichbar wie STRIX) könnte ein solches System auch feindliche Kampfpanzer durch indirekten Beschuss mittels Angriff auf die Dachpanzerung derselben vernichten bevor diese selbst in Sichtweite und damit zum Schuss kommen und man hätte eine höhere Reichweite als mit einem Panzermörser mit ganz normaler konventioneller Munition und müsste für eine höhere Reichweite nicht auf exotische teure Geschosse zugreifen wie das beim Panzermörser notwendig wäre. Stichwort teurere Geschosse: bei einem 105mm Kaliber wäre es zudem natürlich auch möglich mit Treibspiegelmunition Geschosse der 76mm Familie zu verwenden und damit dann eine wesentlich höhere Rasanz und Reichweite zu erzielen, spezifisch gegen Luftziele.
Deshalb wäre meiner Meinung nach ein modulares 105mm System welches in der von mir beschriebenen Art ausgelegt ist auf dem GTK sowohl die Lösung für eine echte Brigade-Artillerie, anstelle von Panzermörsern wie auch anstelle von kalibermässig größeren Haubitzen, wie auch zugleich ein Teil der Lösung der Frage wie man eine ausreichende Luftraumverteidigung für die mechanisierten Bodeneinheiten hinkriegen soll. Mit einem AGM Modul kann ein solches System dann natürlich auch auf andere Plattformen aufgesetzt werden und nicht nur auf den GTK Boxer, aber der GTK wäre meiner Meinung nach als erste Plattform für ein solches System besonders geeignet. Die Kosten wie das Risiko wären geringer und man könnte zunächst erstmal alles mögliche damit ausprobieren und weiter entwickeln und sicher auftretende Fehler und Problemstellungen eher und mit geringeren Kosten angehen.
Langfristig würde man dann ein solches LART-AGM insbesondere auch auf einer Kettenplattform aufsetzen und entsprechende GTK können anderweitig verwendet werden und/oder an entsprechende Panzerspäh-Einheiten gehen.
Ein 120mm Mörser hat im Endeffekt eine real praktisch gleiche Wirkung zu einer 105mm Haubitze, nur dass diese eine wesentlich größere Reichweite hat, dafür kann man einen Mörser in dem Kaliber wesentlich leichter bauen und benötigt dieser in einer solchen leichten einfachen Form einen geringeren Regieaufwand. Baut man jedoch einen Panzermörser, gehen genau diese Vorteile des Mörsers verloren.
Nun steht die Technologie ja nicht still, und es gibt heute Mörsergeschosse mit immens erhöhter Reichweite (bspw. ACERM), welche dann den Reichweitennachteil welche der Panzermörser gegenüber einer 105mm Haubitze auf SFL hatte aufheben. Damit hätte man im Endeffekt zwei praktisch ziemlich gleiche Systeme. Der große Vorteil des Panzer-Mörsers im Vergleich zur Haubitze SFL wäre es nun, dass dieser genau die gleiche Munition verwenden kann, welche auch die viel leichteren technisch unkomplizierteren normalen Mörser verwenden, während es entsprechende UL Haubitzen (Gebirgsgeschütze) in diesem Kaliber so gar nicht mehr gibt, bzw. diese niemals so leicht und technisch anspruchslos gebaut werden können wie ein entsprechender Mörser. Rein technisch also liegt da der Vorteil im Vergleich einer 120mm Mörserfamilie und einer 105mm Haubitzenfamilie inzwischen beim Mörser, selbst wenn man extrem leichte Systeme wie die Hawkeye und ähnliches mit einbezieht.
Zudem kann ein Panzermörser auch im direkten Schuss eingesetzt werden und man könnte aufgrund des größeren Rohrkalibers deutlich leistungsfähigere Raketen durch die Rohre verschossen und damit den Panzermörser mit entsprechenden PALR auch als Panzerjäger verwenden. Wie man es dreht und wendet, von seiner Wirkung als Artillerie, Sturmgeschütz, Panzerjäger, potentieller Nachfolger des bisherigen Kampfpanzer-Konzeptes spricht eigentlich alles für den Panzermörser und gegen eine entsprechende Haubitze.
Zitat:Ein Mörser, der per MRSI aus'nem Doppelrohr massive Salven abgibt, ist mehr oder weniger überflüssig, wenn es auch Artillerieunterstützung gibt. Vor allem, wenn diese noch die gleiche Mobilität aufweist. Also wären ein AMOS-und ein AGM-Boxer mMn nicht weit genug auseinander um die hohen Kosten einer Doppelausstattung zu rechtfertigen.
Wenn man nun wiederum ein AMOS System mit einer schweren Haubitze wie dem AGM in 155mm vergleicht, muss man feststellen, dass auch hier das Mörsersystem einige erhebliche Vorteile hat, so wie heute auch eine 105mm hier durchaus einige Vorteile gegenüber einer 155mm Haubitze aufweisen würde. Dadurch dass wir keine Streumunition mehr verschießen dürfen, dass sehr hohe Reichweiten so gar nicht mehr realisierbar sein werden und nur für sehr spezielle Einsätze in Einzelfällen stattfinden werden, und dass man die Gesamtzahl der Schüsse bedenken muss die man mitführen kann - wobei dann beispielsweise das leichtere kleinkalibrigere System insgesamt mehr Flächenwirkung zur Verfügung stellen kann bei gleichem Gewicht der Wirkmittel, sieht zunächst auch hier die Sache so aus, dass Panzermörser gar nicht so schlecht dastehen. Natürlich kann man immer auf die höhere effektive Reichweite und die größere Wirkung pro Einzelschuss der 155mm verweisen, aber dass ist keine ganzheitliche Betrachtung. All diese Argumente haben schon einige dazu gebracht in modernen Panzermörsern eine Art allgemeines Allheilmittel zu sehen.
Aber:
heute stellt sich in Bezug auf Artillerie eine entscheidende Frage und dass ist die wie sehr man solche Systeme als Generalisten für möglichst viele verschiedene Aufgaben einsetzen kann. Nun scheint es ja bereits so, als ob Panzermörser Generalisten wären, dass lässt aber außer Acht, dass man die Sache eben nicht allein auf Bodenziele beschränkt betrachten sollte. Meiner Meinung nach wird es im nächsten größeren Krieg immer schwieriger werden seine Artilleriesysteme gegen Luftsysteme zu schützen, insbesondere die Frage von Drohnen (im Weiteren Sinne) wird hier relevant. Darüber hinaus müssen auch immer mehr andere bodengestützte Systeme gegen solche Bedrohungen aus der Luft geschützt werden. Das führt zu der Frage, inwieweit man Rohrartillerie auch zur Luftraumverteidigung verwenden kann. Früher gab es schwere Rohrflak teilweise in Kalibern welche heute Kaliber der Artillerie sind. Darüber hinaus verwenden Artillerie wie Luftraumverteidigung beide Radar, haben eigentlich ziemlich ähnliche Grundstrukturen und Grundsysteme und könnten meiner Ansicht nach mit geringem technologischen Aufwand in eine Form überführt werden in welcher beide Aufgaben mit nur einem System abgedeckt werden könnten. Das reicht über das bloße Abschießen von Drohnen weit hinaus hin zu richtigen C-RAM Fähigkeiten.
Die zur Luftraumverteidigung befähigte Artillerie (LART - Luftabwehrartillerie) kann daher sowohl sich selbst sehr weitgehend gegen viele Bedrohungen aus der Luft decken, als auch diesen Schutz anderen Einheiten liefern.
Und das geht eben nicht mit einem Panzermörser.
Was hat das alles nun mit dem GTK zu tun?! Die schlichte Antwort ist, dass LART (als eine Art neue Truppengattung, in welcher auch sonst alle weiterhin konventionellen Luftabwehr- und Artilleriesysteme zusammen gefasst werden in einer Einheit, beispielsweise FlaRak und RakArt) für ihren Anteil an Rohrwaffen eine gepanzerte Plattform benötigt. Diese muss eine gewisse Querfeldeinbeweglichkeit aufweisen, vor allem aber auch eine höhere eigene operative und strategische Verlegbarkeit. Zudem entspricht einer solchen de facto modularen Truppengattung ein modulares Basisfahrzeug auch sonst weitgehend. Mit einer hochrasanten 105mm Haubitze ausgestattet könnte so der GTK Boxer das erste Fahrzeug einer solchen LART Truppe werden, und man hätte damit ein Fahrzeug welches man für eine immense Bandbreite an Aufgaben verwenden könnte, von direkter Feuerunterstützung in Auslandseinsätzen über indirektes Feuer/Artillerieunterstützung bis hin zum Abschuss feindlicher leistungsfähigerer Drohnen und anderer Luftziele. Entsprechende Munition vorausgesetzt (vergleichbar wie STRIX) könnte ein solches System auch feindliche Kampfpanzer durch indirekten Beschuss mittels Angriff auf die Dachpanzerung derselben vernichten bevor diese selbst in Sichtweite und damit zum Schuss kommen und man hätte eine höhere Reichweite als mit einem Panzermörser mit ganz normaler konventioneller Munition und müsste für eine höhere Reichweite nicht auf exotische teure Geschosse zugreifen wie das beim Panzermörser notwendig wäre. Stichwort teurere Geschosse: bei einem 105mm Kaliber wäre es zudem natürlich auch möglich mit Treibspiegelmunition Geschosse der 76mm Familie zu verwenden und damit dann eine wesentlich höhere Rasanz und Reichweite zu erzielen, spezifisch gegen Luftziele.
Deshalb wäre meiner Meinung nach ein modulares 105mm System welches in der von mir beschriebenen Art ausgelegt ist auf dem GTK sowohl die Lösung für eine echte Brigade-Artillerie, anstelle von Panzermörsern wie auch anstelle von kalibermässig größeren Haubitzen, wie auch zugleich ein Teil der Lösung der Frage wie man eine ausreichende Luftraumverteidigung für die mechanisierten Bodeneinheiten hinkriegen soll. Mit einem AGM Modul kann ein solches System dann natürlich auch auf andere Plattformen aufgesetzt werden und nicht nur auf den GTK Boxer, aber der GTK wäre meiner Meinung nach als erste Plattform für ein solches System besonders geeignet. Die Kosten wie das Risiko wären geringer und man könnte zunächst erstmal alles mögliche damit ausprobieren und weiter entwickeln und sicher auftretende Fehler und Problemstellungen eher und mit geringeren Kosten angehen.
Langfristig würde man dann ein solches LART-AGM insbesondere auch auf einer Kettenplattform aufsetzen und entsprechende GTK können anderweitig verwendet werden und/oder an entsprechende Panzerspäh-Einheiten gehen.