18.11.2020, 16:48
Pogu:
Kampfkraft ist eben nicht primär ein Ausrüstungs- / Materialproblem. Viel wesentlicher ist die Frage der Struktur, die Frage ob ein Verband organisch ist oder nicht, wem er untersteht, seine Führung, wie er eingesetzt werden soll und wie er eingesetzt wird und die Frage der militärischen Kultur eines solchen Verbandes.
Spezielle Ausrüstung kommt viel leichter aus einer geeigneten Einstellung heraus als umgekehrt diese sich mit spezieller Ausrüstung erzeugen lässt.
Wie ich schon schrieb geht es eben nicht darum, dass wir zur Infanterie des Korps Marinier noch weitere Infanterie von uns stellen, den wo soll da der Mehrwert sein? Sondern darum, zur Infanterie eine Panzereinheit dazu zu stellen. Wobei die - durch Teile des dann inkorporierten See-Bataillon verstärkten KSM als entsprechende Aufklärungs-Einheit dieses Verbandes dient.
Panzergrenadiere, Kampfpanzer und Panzerpioniere sind ja gerade eben keine Infanterie.
In der Theorie. Praktisch aber ist es erstaunlich schwierig einen solchen Joint-Forces-Verband zusammen zu bringen, zusammen zu halten und dass dieser einen Mehrwert in der Kampfkraft entwickelt. Und dies umso mehr wenn es sich um eine Teilstreitkräfte-Übergreifende Sache handelt. Zudem was soll ein Verband leichter Infanterie für sich alleine bringen? Solche Einheiten sind nur dann sinnvoll wenn sie als Teil einer Miliz, einer Reserve, eines Territorialheeres etc gebildet werden, für jedwede offensive Kriegsführung, Expeditionskriegsführung usw sind sie nicht geeignet oder haben keinen relevanten Vorteil gegenüber leichter Infanterie der Zielgebiete.
Und: die Marine kann vor allen anderen Kampfpanzer und anderes schweres Gerät transportieren. Mit eigenem Zugriff darauf und entsprechender Stationierung theoretisch schneller als es sonst möglich wäre. Leichte Infanterie für sich allein endet viel zu oft damit, dass sie allein bleibt und dann erstaunlich schwach ist, gerade in offensiven Aktionen und die Aufgabe von Marineinfanterie sehe ich gerade wegen der strategischen und operativen Transportmöglichkeiten vor allem im offensiven Bereich.
Wenn man schon ernsthaft eine Marine-Bodenkampf-Einheit will, muss diese auch zum ernsthaften Bodenkampf befähigt sein.
Allgemein:
Interessant ist hier vielleicht das Beispiel Japans in der Gegenwart: die Japaner setzen beispielsweise explizit auf Kampfpanzer mit Ketten als Einheit auf vorgeschobenen Inseln, am Strand usw und für die Verteidigung dahinter auf Radpanzer und Panzerjäger (analog zu dem erwähnten "schweren" Jäger-Bataillon). Der Hintergrund ist, dass sie davon ausgehen, dass mittlere Kräfte beim Kampf um Inseln und an Küsten nicht ausreichend überlebensfähig sind, und die Radpanzer im Innneren der Hauptinseln wiederum ermöglichen es schnell Schwerpunkte zu verlegen was die Kettenpanzer so nicht könnten (über die Straßen).
Nicht zuletzt auch um die Bewegung solcher Einheiten durch die Marine zu erleichtern wurde der neue Typ 10 Kampfpanzer besonders kompakt und leicht ausgelegt (während man die verbliebenen Typ 90 nach Norden nach Hokkaido verlegt hat). Zwar sind diese KPz in Japan auch Heereseinheiten, dass sollte aber nicht ausschließen, solche KPz insbesondere auch als wertvolle Erweiterung eines Marine-Bodenkampf-Verbandes zu sehen. Zudem könnte man die KPz hier eben mit besonderen Befähigungen weiter entwickeln (Tauchpanzer etc).
Zitat:Sind im Küstenbereich Panzergrenadiere erwünscht, dann sollten ebendiese herangeführt werden. Benötigt es dazu superspezielle Ausrüstung, dann ist das lediglich ein Ausrüstungs-/Materialproblem.
Kampfkraft ist eben nicht primär ein Ausrüstungs- / Materialproblem. Viel wesentlicher ist die Frage der Struktur, die Frage ob ein Verband organisch ist oder nicht, wem er untersteht, seine Führung, wie er eingesetzt werden soll und wie er eingesetzt wird und die Frage der militärischen Kultur eines solchen Verbandes.
Spezielle Ausrüstung kommt viel leichter aus einer geeigneten Einstellung heraus als umgekehrt diese sich mit spezieller Ausrüstung erzeugen lässt.
Zitat:Generell sollte nach einer Universalinfanterie gestrebt werden. Wobei Infanterie ja nicht zu vollen 100% universal sein muß, nur eben dorthin strebend - je universeller desto besser.
Wie ich schon schrieb geht es eben nicht darum, dass wir zur Infanterie des Korps Marinier noch weitere Infanterie von uns stellen, den wo soll da der Mehrwert sein? Sondern darum, zur Infanterie eine Panzereinheit dazu zu stellen. Wobei die - durch Teile des dann inkorporierten See-Bataillon verstärkten KSM als entsprechende Aufklärungs-Einheit dieses Verbandes dient.
Panzergrenadiere, Kampfpanzer und Panzerpioniere sind ja gerade eben keine Infanterie.
Zitat:man darf freilich nicht davon ausgehen, daß leichte Infanterie isoliert und ohne Unterstützung eingesetzt wird. Was für MechKräfte gilt, gilt auch für die leichte Infanterie: Kampf- und Jagdpanzer können auch leichte Infanterie unterstützen, Panzerartillerie ebenso, Schützenpanzer können auch leichte Infanterie aufnehmen
In der Theorie. Praktisch aber ist es erstaunlich schwierig einen solchen Joint-Forces-Verband zusammen zu bringen, zusammen zu halten und dass dieser einen Mehrwert in der Kampfkraft entwickelt. Und dies umso mehr wenn es sich um eine Teilstreitkräfte-Übergreifende Sache handelt. Zudem was soll ein Verband leichter Infanterie für sich alleine bringen? Solche Einheiten sind nur dann sinnvoll wenn sie als Teil einer Miliz, einer Reserve, eines Territorialheeres etc gebildet werden, für jedwede offensive Kriegsführung, Expeditionskriegsführung usw sind sie nicht geeignet oder haben keinen relevanten Vorteil gegenüber leichter Infanterie der Zielgebiete.
Und: die Marine kann vor allen anderen Kampfpanzer und anderes schweres Gerät transportieren. Mit eigenem Zugriff darauf und entsprechender Stationierung theoretisch schneller als es sonst möglich wäre. Leichte Infanterie für sich allein endet viel zu oft damit, dass sie allein bleibt und dann erstaunlich schwach ist, gerade in offensiven Aktionen und die Aufgabe von Marineinfanterie sehe ich gerade wegen der strategischen und operativen Transportmöglichkeiten vor allem im offensiven Bereich.
Wenn man schon ernsthaft eine Marine-Bodenkampf-Einheit will, muss diese auch zum ernsthaften Bodenkampf befähigt sein.
Allgemein:
Interessant ist hier vielleicht das Beispiel Japans in der Gegenwart: die Japaner setzen beispielsweise explizit auf Kampfpanzer mit Ketten als Einheit auf vorgeschobenen Inseln, am Strand usw und für die Verteidigung dahinter auf Radpanzer und Panzerjäger (analog zu dem erwähnten "schweren" Jäger-Bataillon). Der Hintergrund ist, dass sie davon ausgehen, dass mittlere Kräfte beim Kampf um Inseln und an Küsten nicht ausreichend überlebensfähig sind, und die Radpanzer im Innneren der Hauptinseln wiederum ermöglichen es schnell Schwerpunkte zu verlegen was die Kettenpanzer so nicht könnten (über die Straßen).
Nicht zuletzt auch um die Bewegung solcher Einheiten durch die Marine zu erleichtern wurde der neue Typ 10 Kampfpanzer besonders kompakt und leicht ausgelegt (während man die verbliebenen Typ 90 nach Norden nach Hokkaido verlegt hat). Zwar sind diese KPz in Japan auch Heereseinheiten, dass sollte aber nicht ausschließen, solche KPz insbesondere auch als wertvolle Erweiterung eines Marine-Bodenkampf-Verbandes zu sehen. Zudem könnte man die KPz hier eben mit besonderen Befähigungen weiter entwickeln (Tauchpanzer etc).