06.04.2016, 20:20
Aus Marine Forum 4/16
Die Deutsche Marine & die europäische Dimension (Zusammenarbeit auch beim Geleitschutz der Trägerverbände?)
Heinz Schulte
(Heinz Schulte ist Mitglied des Vorstandes, DMI)
Erste politische Zeichen für eine solche Bereitschaft gibt es neben den Niederlanden auch aus anderen Ländern. Denn wo Nationen gleichgelagerte Interessen und eine vergleichbare Kultur zur Rolle und zum Einsatz von Streitkräften haben, da ist Integration sehr sinnvoll. Darüber hinaus werden wir besonders aufmerksam das erstmalige Angebot der britischen Royal Navy prüfen, mit uns eine vertiefte strategische Partnerschaft einzugehen. Diese Chance wollen wir zu beiderseitigem Vorteil nutzen. In gleichem Maße werden wir unsere bisherige Partnerschaft mit der französischen Marine intensivieren.“
Zur Unterstützung der Augsburg des französchen Trägerverbandes heißt es dort weiter:
Man darf getrost davon ausgehen, dass die Royal Navy den deutschen Beitrag zum französischen Trägerverband sorgfältig auswertet. In nicht allzu ferner Zukunft soll der erste britische Träger, HMS „Queen Elisabeth II“, in See stechen. Der Inspekteur hat in der bereits zitierten Wilhelmshavener Erklärung das britische Interesse an einer „vertieften strategischen Partnerschaft“ erwähnt. Auch in London hat man die, haushälterisch bittere Erkenntnis vor Augen, „Träger frisst Flotte“; und die Royal Navy will gleich zwei betreiben.
Daher wird man in Berlin und in Rostock sorgfältig wägen, inwieweit die deutsche Fähigkeit, zu einem französischen beziehungsweise britischen Trägerverband beizutragen, Begehrlichkeiten weckt und sich auf die eigene operative Flexibilität auswirkt.
Ich (Seafire) zitiere hier noch einmal Sebastian Bruns directs the Center for Naval Strategy and Security at the Institute for Security Policy, University of Kiel (Germany). He is the editor of “The Routledge Handbook of Naval Strategy and Security” (Routledge: London 2016).
Bei der F125 hätte das Geld viel besser investiert werden müssen. Die F125 eignete sich auch sehr gut für die Idee einer EU-Flotte für sekundäre Marineaufgaben, doch --- sie ersetzen ja alle acht F122 und müssen zumindest bis zum Zulauf von MKS180 und einer wie auch immer gearteten Fregatte 126 einen Strang im Rückenmark der Deutschen Marine bilden, ob wir das wünschen oder nicht. Vermutlich wird die Zukunft ohnehin aber darin liegen, weg vom Klassendenken zu kommen und eher in Linien zu arbeiten, d.h. mit Modulen zwecks Skalierbarkeit. Das ist natürlich noch ein ferner Traum. Den Luxus, nur eine Marine für niedere Aufgaben vorzuhalten (und damit auf AAW, ASW, ASuW weitgehend zu verzichten), haben wir nicht.
Die Deutsche Marine & die europäische Dimension (Zusammenarbeit auch beim Geleitschutz der Trägerverbände?)
Heinz Schulte
(Heinz Schulte ist Mitglied des Vorstandes, DMI)
Erste politische Zeichen für eine solche Bereitschaft gibt es neben den Niederlanden auch aus anderen Ländern. Denn wo Nationen gleichgelagerte Interessen und eine vergleichbare Kultur zur Rolle und zum Einsatz von Streitkräften haben, da ist Integration sehr sinnvoll. Darüber hinaus werden wir besonders aufmerksam das erstmalige Angebot der britischen Royal Navy prüfen, mit uns eine vertiefte strategische Partnerschaft einzugehen. Diese Chance wollen wir zu beiderseitigem Vorteil nutzen. In gleichem Maße werden wir unsere bisherige Partnerschaft mit der französischen Marine intensivieren.“
Zur Unterstützung der Augsburg des französchen Trägerverbandes heißt es dort weiter:
Man darf getrost davon ausgehen, dass die Royal Navy den deutschen Beitrag zum französischen Trägerverband sorgfältig auswertet. In nicht allzu ferner Zukunft soll der erste britische Träger, HMS „Queen Elisabeth II“, in See stechen. Der Inspekteur hat in der bereits zitierten Wilhelmshavener Erklärung das britische Interesse an einer „vertieften strategischen Partnerschaft“ erwähnt. Auch in London hat man die, haushälterisch bittere Erkenntnis vor Augen, „Träger frisst Flotte“; und die Royal Navy will gleich zwei betreiben.
Daher wird man in Berlin und in Rostock sorgfältig wägen, inwieweit die deutsche Fähigkeit, zu einem französischen beziehungsweise britischen Trägerverband beizutragen, Begehrlichkeiten weckt und sich auf die eigene operative Flexibilität auswirkt.
Ich (Seafire) zitiere hier noch einmal Sebastian Bruns directs the Center for Naval Strategy and Security at the Institute for Security Policy, University of Kiel (Germany). He is the editor of “The Routledge Handbook of Naval Strategy and Security” (Routledge: London 2016).
Bei der F125 hätte das Geld viel besser investiert werden müssen. Die F125 eignete sich auch sehr gut für die Idee einer EU-Flotte für sekundäre Marineaufgaben, doch --- sie ersetzen ja alle acht F122 und müssen zumindest bis zum Zulauf von MKS180 und einer wie auch immer gearteten Fregatte 126 einen Strang im Rückenmark der Deutschen Marine bilden, ob wir das wünschen oder nicht. Vermutlich wird die Zukunft ohnehin aber darin liegen, weg vom Klassendenken zu kommen und eher in Linien zu arbeiten, d.h. mit Modulen zwecks Skalierbarkeit. Das ist natürlich noch ein ferner Traum. Den Luxus, nur eine Marine für niedere Aufgaben vorzuhalten (und damit auf AAW, ASW, ASuW weitgehend zu verzichten), haben wir nicht.