17.12.2015, 11:00
Nightwatch:
Ich hab noch vergessen speziell auf diesen Satz zu antworten:
1940 hatte Frankreich allein bereits eine stärkere Luftwaffe als Deutschland, sowohl was die Zahl angeht, als auch was die Quallität angeht. Zusammen mit England (und Belgien etc) war man da weit überlegen.
Während sich die deutschen Divisionen in den Waldwegen in den Ardennen stauten hätte die allliierte Luftwaffe durch einen konzentrierten Angriff dort den gesamten deutschen Operationsplan zum Scheitern gebracht.
Später an der Maas hing über Tage hinweg der gesamte deusche Angriff an einer einzigen Brücke welche über die Maas ging und deren Zerstörung aus der Luft wiederum den Deutschen Sieg unmöglich gemacht hätte.
Am Boden war selbst Frankreich allein in Bezug auf Kampfpanzer weit überlegen. Man hatte mehr Panzer und diese waren von der Qualität, der Panzerung wie der Feuerkraft den deutschen Modellen immens überlegen. Ein einziger entschlossener Gegenangriff auf gewisse Engstellen im Gebiet des deutschen Vordringens und alles wäre in sich zusammen gefallen wie ein Kartenhaus.
Die französische Artillerie war nun noch krasser überlegen. Selbst mit der Artillerie hätte man bereits in mehreren Situationen den deutschen Vormarsch so weit verzögern können dass die gesamte Operation gescheitert wäre.
Und witzigerweise herrschte selbst noch während des Drôle de guerre bei Diskussionen in den allliierten Stäben exakt deine Aussage vor:
Welche Waffen sollen die Deutschen den bitte sehr haben mit denen sie durch die Ardennen einen Angriff vortragen könnten? Völlig unmöglich meine Herren! Auf den Waldwegen würde selbst ein Teil unserer Luftstreitkräfte genügen um jeden deutschen Angriff zum Fiasko werden zu lassen.
Kriege werden nicht allein durch Technik entschieden, keinesweges durch den technologischen Abstand zwischen zwei Parteien (dazu muss dieser schon extrem sein was er im Vergleich zu Russland nicht ist) und sie werden nicht entschieden indem man in einem Air-Only Ansatz darauf setzt, dass die Luftwaffe gewisse Engstellen schon beherrschen wird.
Ein Einsatz von 100 F-16 im Baltikum um dort irgendwelche russischen Panzer auf Waldwegen zu jagen würde im weiteren angesichts der russischen Möglichkeiten in der Luftabwehr nur wenig Wirkung haben.
Darüber hinaus ist die Vorstellung dass Panzer nur auf Waldwegen fahren können recht falsch. Kampfpanzer können heute fast immer auch querfeldein durch einen Wald fahren. Und gerade in den ebenen Wäldern Osteuropas und der bei der dortigen Baumstruktur ist dies besonders leicht möglich. Russische Panzerverbände hier im Wald zu suchen und dabei seine wertvollen Lufteinheiten über dem Baltikum zu riskieren ist weder sinnvoll noch so leicht wie du es hier darstellst.
Besonders absurd war in Bezug auf die US Streitkräfte die 2015 durchgeführte Übung Dragon Ride:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=vbTgN4b6o-Y">https://www.youtube.com/watch?v=vbTgN4b6o-Y</a><!-- m -->
Die hier eingesetzten Verbände könnten beispielsweise tatsächlich nur auf Waldwegen operieren und das auch nur solange diese Trocken sind (Osteuropa ist recht sumpfig etc)
Die Idee mit irgendwelchen Rad-Panzer Brigaden Gegenangriffe nach Osteuropa gegen russische mechanisierte schwere Verbände durchzuführen wird auch immer so begründet: man hat ja die Luftwaffe und die räumen die Russen weg sobald die Bodeneinheiten diese aufgestöbert haben.
Was aber wenn dies nicht gelingt? Nicht schnell genug gelingt? Oder die Russen uns zuerst aufstöbern und dank überlegener Querfeldeinmobilität unsere Bodeneinheiten bereits auf kurze Distanz vernichten bevor unsere Luftüberlegenheit sich auswirken kann? Wieviel Verluste und Zerstörung können unsere Gesellschaften überhaupt noch ertragen ohne einzuknicken?
Zitat:Welche Wunderwaffen hat der Russe dem im Arsenal, dass wir nicht irgendwelche Panzerkolonnen auf baltischen Waldwegen mit 100 F-16 auseinandernehmen könnten?
Ich hab noch vergessen speziell auf diesen Satz zu antworten:
1940 hatte Frankreich allein bereits eine stärkere Luftwaffe als Deutschland, sowohl was die Zahl angeht, als auch was die Quallität angeht. Zusammen mit England (und Belgien etc) war man da weit überlegen.
Während sich die deutschen Divisionen in den Waldwegen in den Ardennen stauten hätte die allliierte Luftwaffe durch einen konzentrierten Angriff dort den gesamten deutschen Operationsplan zum Scheitern gebracht.
Später an der Maas hing über Tage hinweg der gesamte deusche Angriff an einer einzigen Brücke welche über die Maas ging und deren Zerstörung aus der Luft wiederum den Deutschen Sieg unmöglich gemacht hätte.
Am Boden war selbst Frankreich allein in Bezug auf Kampfpanzer weit überlegen. Man hatte mehr Panzer und diese waren von der Qualität, der Panzerung wie der Feuerkraft den deutschen Modellen immens überlegen. Ein einziger entschlossener Gegenangriff auf gewisse Engstellen im Gebiet des deutschen Vordringens und alles wäre in sich zusammen gefallen wie ein Kartenhaus.
Die französische Artillerie war nun noch krasser überlegen. Selbst mit der Artillerie hätte man bereits in mehreren Situationen den deutschen Vormarsch so weit verzögern können dass die gesamte Operation gescheitert wäre.
Und witzigerweise herrschte selbst noch während des Drôle de guerre bei Diskussionen in den allliierten Stäben exakt deine Aussage vor:
Welche Waffen sollen die Deutschen den bitte sehr haben mit denen sie durch die Ardennen einen Angriff vortragen könnten? Völlig unmöglich meine Herren! Auf den Waldwegen würde selbst ein Teil unserer Luftstreitkräfte genügen um jeden deutschen Angriff zum Fiasko werden zu lassen.
Kriege werden nicht allein durch Technik entschieden, keinesweges durch den technologischen Abstand zwischen zwei Parteien (dazu muss dieser schon extrem sein was er im Vergleich zu Russland nicht ist) und sie werden nicht entschieden indem man in einem Air-Only Ansatz darauf setzt, dass die Luftwaffe gewisse Engstellen schon beherrschen wird.
Ein Einsatz von 100 F-16 im Baltikum um dort irgendwelche russischen Panzer auf Waldwegen zu jagen würde im weiteren angesichts der russischen Möglichkeiten in der Luftabwehr nur wenig Wirkung haben.
Darüber hinaus ist die Vorstellung dass Panzer nur auf Waldwegen fahren können recht falsch. Kampfpanzer können heute fast immer auch querfeldein durch einen Wald fahren. Und gerade in den ebenen Wäldern Osteuropas und der bei der dortigen Baumstruktur ist dies besonders leicht möglich. Russische Panzerverbände hier im Wald zu suchen und dabei seine wertvollen Lufteinheiten über dem Baltikum zu riskieren ist weder sinnvoll noch so leicht wie du es hier darstellst.
Besonders absurd war in Bezug auf die US Streitkräfte die 2015 durchgeführte Übung Dragon Ride:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=vbTgN4b6o-Y">https://www.youtube.com/watch?v=vbTgN4b6o-Y</a><!-- m -->
Die hier eingesetzten Verbände könnten beispielsweise tatsächlich nur auf Waldwegen operieren und das auch nur solange diese Trocken sind (Osteuropa ist recht sumpfig etc)
Die Idee mit irgendwelchen Rad-Panzer Brigaden Gegenangriffe nach Osteuropa gegen russische mechanisierte schwere Verbände durchzuführen wird auch immer so begründet: man hat ja die Luftwaffe und die räumen die Russen weg sobald die Bodeneinheiten diese aufgestöbert haben.
Was aber wenn dies nicht gelingt? Nicht schnell genug gelingt? Oder die Russen uns zuerst aufstöbern und dank überlegener Querfeldeinmobilität unsere Bodeneinheiten bereits auf kurze Distanz vernichten bevor unsere Luftüberlegenheit sich auswirken kann? Wieviel Verluste und Zerstörung können unsere Gesellschaften überhaupt noch ertragen ohne einzuknicken?