03.08.2014, 10:11
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Wochenschau/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/Wochenschau ... schau.html</a><!-- m -->
Zitat:Das Vorhaben der ukrainischen Marine zur Beschaffung neuer Korvetten hat einen herben Rückschlag erlitten.
Neue Korvetten stehen seit Jahren ganz oben auf der Wunschliste der ukrainischen Marine. Sie sollen ältere Schiffe wie z.B. die der GRISHA-Klasse ersetzen. Mehrfach war die Kiellegung des ersten Schiffes angekündigt worden, scheiterte jedoch regelmäßig an knappen Finanzen. Die ukrainische Marine schien selbst nicht mehr viel Hoffnung zu haben und überlegte „als Zwischenlösung“ den Erwerb von zwei oder drei gebrauchten Fregatten von NATO-Marinen.
Kaum noch wirklich erwartet, begann dann aber im Mai 2011 tatsächlich der Bau eines ersten neuen Schiffes. In Anwesenheit von damals noch Präsident Viktor Janukowitsch legte die Chernomorsky Shipyard in Nikolayev die erste neue Korvette der HAJDUK-Klasse (Projekt 58250) auf Kiel. Für Janukowitsch war der Baubeginn vor allem Ausdruck seiner Bestrebungen, den nach dem Zerfall der Sowjetunion in der Ukraine darniederliegenden Kriegsschiffbau wieder neu zu beleben.
Erste Grafiken des 2.500 ts (112m) großen, 32 Knoten schnellen Schiffes ließen optisch deutliche Verwandtschaft zu modernen russischen Neubauten (z.B. STEREGUSHCHIY-Klasse) erkennen, aber die Ausrüstung sollte mit modernsten westlichen Systemen und Waffen erfolgen; zumindest war „volle Kompatibilität mit NATO-Systemen“ geplant, aber unter dem pro-russischen Präsidenten betriebene Änderungen sahen zuletzt offenbar doch wieder russische Systeme vor.
Schon damals war klar, dass die Marine Abstriche an ihre Wunschliste machen musste. Statt von zehn Schiffen war schließlich nur noch von insgesamt vier die Rede. Das Typschiff sollte der Marine 2015 oder 2016 übergeben werden; danach sollten dann bis 2021 nur noch weitere drei Korvetten folgen. Der Bau kam deutlich langsamer voran als geplant; 2013 berichteten Medien von einer „70-Prozent Unterfinanzierung“. Die Marine gab sich noch optimistisch, sprach von einer Übergabe in 2017, aber auch dieser Termin ist inzwischen Makulatur. Ausgerechnet am 27. Juli – wie in Russland ... auch in der Ukraine „Tag der Marine“ – musste der amtierende Verteidigungsminister Ivan Rusnak die „vorläufige Einstellung“ des Vorhabens verkünden. Unter den aktuellen Prioritäten erlaube das begrenzte Budget den Weiterbau nicht mehr. Der Minister betonte aber, dies sei keinesfalls das Ende der Korvettenträume seiner Marine. „Sobald wieder Geld verfügbar“ sei, werde der Bau wieder aufgenommen.